Fieber natürlich behandeln

Gepostet von Malte am

Fieber ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Es ist eine vollkommen natürliche und wichtige Abwehrreaktion des Körpers gegen Erreger. Ziel ist es durch die Erhöhung der Körpertemperatur die Erreger zu bekämpfen und das Immunsystem zu stimulieren. Unser Körper aktiviert also seine Selbstheilungskräfte.
Heutzutage wird oft der Fehler gemacht, das Fieber als eine Art Bedrohung anzusehen. Viel zu schnell wird dann zu fiebersenkenden Medikamenten gegriffen. Dabei wird aber leider dem “inneren Arzt” ins Handwerk gefuscht. Der Körper verliert damit die Möglichkeit sich selbst zu helfen.
Wird der Körper wiederholt durch “aggressive” Therapien (chemische Medikamente) vom Fiebern abgehalten, kann das sogar zur Folge haben, dass er zukünftig gar kein hohes Fieber mehr erzeugen kann und damit ein wertvolles Mittel in der Bekämpfung von Krankheiten verliert. Das kann den Krankheitsverlauf im schlimmsten Fall sehr ungünstig beeinflussen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9076300/)

Ab einer Körperkerntemperatur von 38,1-38,5° C spricht man von Fieber. Die genaueste Möglichkeit der Messung ist die rektale. Die Temperatur an sich ist aber gar nicht so ausschlaggebend. Viel wichtiger ist das subjektive Befinden. Solange der Allgemeinzustand des Betroffenen in Ordnung ist und es ihm halbwegs gut geht, besteht kein Grund zur Sorge, auch dann, wenn das Fieberthermometer einmal Richtung 40°C klettert. Bei älteren Menschen mit Vorerkrankungen, wie z.B. einem schwachen Herzen, muss man natürlich differenzierter vorgehen und sollte das Vorgehen mit seinem Arzt besprechen.

Wann sollte Fieber (vorsichtshalber) abgeklärt werden:
- wenn es sich um ein Kleinkind oder alte Menschen mit Vorerkrankungen handelt
- wenn die Körpertemperatur nicht von alleine wieder sinkt
- wenn es länger als 4 Tage andauert
- wenn es zu extremen Werten kommt (ab 40,5 C°)
In diesen Fällen ist es sinnvoll ärztlichen Rat einzuholen.

Für den “Notfall” und für ein sicheres Gefühl ist es durchaus sinnvoll fiebersenkende Medikamente im Hause zu haben, auch wenn man diese in den meisten Fällen nicht benötigen wird..


Fieber verläuft typischerweise in 4 Phasen:

1. Phase: Fieberanstieg (Stadium incrementi) 2. Phase: Fieberhöhe (Fastigium) 3. Phase: Fieberabfall (Stadium decrementi) 4. Phase: Erschöpfungsschlaf

Für eine optimale Behandlung ist es wichtig zu wissen, in welcher Phase man sich gerade befindet. Ein guter Indikator ist dabei die Temperatur der Füße. SInd sie kalt, ist davon auszugehen, dass das Fieber noch ansteigt. Dabei kann man den Körper unterstützen, indem man sich warm einpackt und z.B. durch eine Wärmflasche für zusätzliche Wärmezufuhr sorgt. Außerdem sollte man in dieser Phase heißen Kräutertee trinken. Weitere geeignete Maßnahmen während des Fieberanstiegs sind ansteigende Fußbäder und Bäder (siehe unten).

Sind die Füße hingegen warm/heiß ist der Höhepunkt des Fiebers erreicht. Nun kann man den Körper z.B. durch Wadenwickel oder Essigsocken (Anletung siehe unten) unterstützen, die Körpertemperatur zu senken.


Natürliche Tipps und Hausmittel bei Fieber:

- Viel trinken
Die erhöhte Körpertemperatur und das Schwitzen führen zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust. Dieser sollte unbedingt durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden. Besondes bei Kindern sollte man unbedingt darauf achten, dass diese ausreichend trinken. Während des Fieberanstiegs eignen sich dafür warme Getränke z.B Kräutertee. Bei Erkältungskrankheiten haben sich Kamillentee oder auch Thymiantee bewährt. Ein ein warmer Ingwersud ist durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften sehr gut bei Fieber und Erkältungen. Honig wäre eine leckere und gesunde Zugabe.

- Essen oder Fasten?
Verlassen Sie sich in diesem Punkt ganz auf Ihre Bedürfnisse. Wenn Ihnen nicht danach ist etwas zu essen, zwingen Sie sich nicht dazu! Es ist vollkommen in Ordnung für einige Tage zu fasten. Wenn Sie doch etwas essen möchten, bevorzugen Sie frisches Obst und Gemüse oder Suppen. Auch Zwiebeln und Knoblauch haben positive Eigenschaften, welche den Körper und das Immunsystem unterstützen.

- Ruhe
Ganz entscheidend für einen guten Krankheitsverlauf ist, dass man seinem Körper unbedingt die Ruhe und Zeit gibt, die er braucht. Smartphones haben am Krankenbett nichts zu suchen.

- Vitamine/ Nährstoffe
Da der Grund für Fieber in den meisten Fällen (virale) Infekte sind ist es sinnvoll den Körper gezielt mit Mikronährstoffen zu unterstützen. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang Vitamin C, Vitamin D und Zink. Es empfiehlt sich bereits bei den ersten Anzeichen eines Infektes aktiv zu werden.

- Bei Kindern mit Unruhezuständen habe ich persönlich gute Erfahrungen mit Viburcol-Kinderzäpchen gemacht.


Maßnahmen zur Unterstützung während des Fieberanstiegs: (Diese Maßnahmen sollte man nicht bei warmen Füßen bzw. bei bereits bestehendem hohem Fieber anwenden! Außerdem nicht bei Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen, Schwindel, Venenerkrankungen, Schwangeren und Kindern unter dem 6 Lebensmonat. Das Befinden des Erkrankten sollte maßgeblich über die Dauer und Temperatur entscheiden. Bei Unwohlsein, Schwindel, Herzrasen etc. sollte die Maßnahme abgebrochen werden.

- ansteigende Fußbäder

Sie benötigen hierfür einen Eimer, der möglichst bis zu den Knien geht und in den die Füße bequem hineinpassen. Gegebenenfalls nehmen Sie 2 Eimer. Gut ist auch eine Fußbadewanne (Sanitätsfachhandel) oderalternativ ein Einmachtopf. Als Anfangstemperatur des Wassers beginnen Sie mit der unter der Achsel gemessenen Temperatur und fügen etwa alle 2 Minuten einen Schub heißes Wasser hinzu, so dass die Temperatur um jeweils ca. 0,5 Grad ansteigt. Das Wasser zum Auffüllen sollte etwa 65 Grad heiß sein.
Die Endtemperatursollte je nach Verträglichkeit zwischen 40° und 42° Grad Celsius liegen. Dauer:höchstens 15 - 20 Minuten.
- Senfmehl-Fußbad

Hierfür nimmt man 2-3 Esslöffel (für Kinder nur die Hälfte) schwarzes gemahlenes Senfmehl (Apotheke) und rührt dieses mit heißem Wasser (max. 40°C!) an. Nach einigen Minuten gibt man es dem Fußbad zu. Die Temperatur des Bades soll 40° nicht übersteigen und die Dauer nur ca. 5 Minuten betragen. Das Senfmehl brennt auf der Haut. Es kribbelt und wird warm. Die Durchblutung und der Stoffwechsel werden angeregt. Wenn eine starke Rötung oder ein Brenngefühl auftreten sollte das Bad beendet werden! Nach dem Senfmehlfußbad die Füße/Unterschenkel mit warmem Wasser abspülen.
Achtung: Senfmehl kann zu Hautreizungen führen. Nur bei intakter Haut anwenden. Im Zweifelsfall erstmal mit einer geringen Menge die Hautreaktion testen!

-Überwärmungsbad / aufsteigendes Vollbad

Diese Maßnahme eignet sich nur für jüngere Menschen ohne Vorerkrankungen
Badewasser einlassen, welches möglichst exakt der aktuellen Körpertemperatur entspricht. Bitte die Körpertemperatur vorher messen und das Badewasser mit Hilfe eines Badethermometers auf diese Temperatur bringen. Dann die Badewanne betreten. Der Körper sollte möglichst vollständig unter Wasser sein, auch die Schultern und der Hinterkopf. Währendder nächsten Minuten lässt man nun immer wieder heißes Wasser hinzulaufen, so dass sich die Wassertemperatur schrittweise um 1 bis 1,5 Grad Celsius erhöht wird (Achtung, dass man sich nicht am heißen Wasser verbrüht). Die maximale Temperatur sollte 40°-41° nicht übersteigen. Die Gesamtdauer sollte maximal 30 Minuten betragen
Da das Überwärmungsbad den Kreislauf belastet, sollte man sich zunächst kurz aufsetzen, und dann erst langsam aus der Wanne aussteigen.
Anschließend sollte man sichins (vorgewärmte) Bett legen, reichlich trinken und ausruhen.


Maßnahmen zur Senkung des Fiebers: (Nicht anwenden, bei kalten Füßen und Schüttelfrost!)

- Wadenwickel

Hierfür benötigt man eine Schüssel mit lauwarmem Wasser (Raumtemperatur) und 4 Handtücher.
2 der Handtücher werden im Wasser getränkt und gut ausgewrungen. Sie sollten nicht mehr tropfen. Nun werden beide Waden mit den feuchten Handtüchern umwickelt. Anschließend wickelt man noch die trockenen Handtücher darum. Diesen Vorgang wiederholt man 3-mal, sobald die Handtücher nicht mehr angenehm kühl sind.
Die Verdunstungskälte entzieht dem Körper Wärme und kann so dabei helfen das Fieber zu senken.

- Essigsocken

Man benötigt hierfür ein paar Leinensocken und ein paar Wollsocken, die bis unter das Knie reichen (Wenn Sie keine Leinensocken haben, nehmen Sie einfach zwei Paar Wollsocken). Die Wollsocken sollten die Leinsocken überdecken. In etwas kühles Wasser gibt man einen Esslöffel Essig. Die Leinensocken einige Zeit eintauchen, auswringen und anziehen. Nun die trockenen Wollsocken darüber ziehen. Diesen Vorgang 2 mal täglich wiederholen.

- absteigendes Vollbad
Auch ein absteigendes Vollbad im lauwarmen Wasser hilft dabei den Körper abzukühlen. Das Prinzip ist das gleiche, wie beim aufsteigenden Vollbad, nur dass in diesem Fall die Wassertemperatur nach und nach reduziert wird. Die Anfangstemperatur des Badewassers sollte nur knapp unter der Körpertemperatur liegen. Nun kann das Wasser schrittweise bis auf 25°C abgesenkt werden. Dauer maximal 15 Minuten.
Ein Fieberpatient sollte niemals sofort in kaltes Wasser tauchen, um eine Abkühlung zu beschleunigen!

- Waschungen
Anstelle eines Vollbads sind auch Waschungen ein bewährtes Hausmittel bei Fieber. In Wasser, welchesmaximal 10° Grad kühler ist, als die Körpertemperatur, taucht man einen Waschlappen und reibt den Patienten von oben bis unten damit ab. Angefangen bei den Händen, arbeitet man sich über Stirn, Hals, Nacken, Bauch, Rücken bis zu den Beinen vor.

Wenn das Fieber überstanden ist

Auch wenn das Fieber wieder abgeklungen ist, sollten Sie Ihrem Körper noch ein wenig Ruhe gönnen. Es hat sich bewährt frühestens dann wieder zur Arbeit bzw. Schule zu gehen, wenn man einen fieberfreien Tag und eine fieberfreie Nacht hinter sich hat und, wenn man sich wieder gesund und belastbar fühlt.
Vor der Wiederaufnahme von sportlichen Aktivitäten sollte möglichst eine Woche vergangen sein, um das Risiko von Herzmuskelentzündungen zu minimieren.

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Babyschale - nur im Auto benutzen

Gepostet von Malte am

Neugeborene sollten nicht länger als eine Stunde im Auto fahren. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bristol.  Die für einen Säugling unnatürliche Sitzposition in der Sitzschale (oft auch Maxi Cosi genannt) könne zu Atemproblemen, schlechterer Sauerstoffversorgung und erhöhtem Puls führen. Dementsprechend sei es wichtig längere Autofahrten zu vermeiden und ansonsten regelmäßige Pausen zu machen.

Nach der Autofahrt werden die Säuglinge leider aus Bequemlichkeit oft, anstatt sie in den Kinderwagen zu legen, in der Sitzschale gelassen und mit Hilfe eines speziellen Adapters auf das Kinderwagengestell gesetzt während die Mama einkauft, spazieren geht oder mit Freunden im Café sitzt. Dies sollte aber auf keinen Fall zur Gewohnheit werden. Die Sitzschale wurde fürs Auto entwickelt und nur da gehört sie hin.

Auch im sonstigen Alltag sollten Säuglinge auf keinen Fall zu lange angeschnallt in Sitzschalen, Wippen oder Hochstühlen mit Liegendposition verbringen. Die gekrümmte Position der Wirbelsäule und die künstliche Einschränkung des natürlichen Bewegungsdranges sind schlecht für den Rücken und hemmen eine natürliche Entwicklung. Durch die gebeugte Haltung werden auch die Organe zusammengeschoben, was zu Verdauungsstörungen führen kann.  

Leider geht der Trend heutzutage dahin Säuglinge immer früher hinzusetzen bzw. künstlich zu unterstützen. Dies widerspricht aber der natürlichen Entwicklung. Im Optimalfall sollten Babys auf einer Krabbeldecke (oder ggf. im Laufgitter) flach auf dem Boden liegen mit etwas Spielzeug in der unmittelbaren Umgebung. Dort können sie sich (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) frei bewegen und entwickeln. Natürlich sind sie dann auch mal unzufrieden wenn etwas nicht klappt und fangen an zu quengeln. Viele Eltern machen dann aber den "Fehler" und nehmen den Säugling sofort hoch. Wenn sich die Kleinen aber erstmal an die aufrechtenen Positionen gewöhnt haben sind sie danach umso unzufriedener, wenn man sie zurück auf den Boden legt. Dies kann der Beginn eines kleinen "Teufelskreises" sein. Der Säugling ist nur zufrieden, wenn man sich um ihn kümmert, wenn er auf dem Arm oder in Sichtweite der Mutter in der Babywippe sitzt.

In ihrem Buch "Lasst mir noch Zeit" beschreibt die ungarische Kinderärztin Emmi Pikler welche Bedürfnisse kleine Babys haben und wie sie sich am besten entwickeln. Ein Zitat von Pikler lautet: "Der Säugling lernt im Laufe seiner Bewegungsentwicklung nicht nur, sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das Lernen. Er lernt, sich selbständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finden, zu probieren, zu experimentieren. Er lernt Schwierigkeiten zu überwinden."
Dieser Lernprozess wird verhindert bzw. erschwert, wenn die Säuglinge zu viel Hilfestellung durch die Eltern bekommen und wenn sie zu viel Zeit in Sitzschalen verbringen.

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Vor jeder OP: unbedingt zweite Meinung einholen

Gepostet von Malte am

Deutschland gehört zu den Ländern mit den meisten Operationen weltweit. Ob Wirbelsäulen-OPs, Arthroskopien, Knie- und Hüft-Endoprothesen - täglich kommen tausende Menschen unters Skalpell. Leider wäre eine Operation längst nicht bei allen wirklich notwendig.
Bei einer Vielzahl werden zudem konservative Behandlungsmethoden entweder gar nicht versucht oder zumindest nicht ausgeschöpft. Dabei weiß man eigentlich bereits seit Jahren, dass Operationen gegenüber konservativen Therapien oft keine Vorteile, dafür aber jedes Mal auch Risiken mit sich bringen. 
Auch in meiner Praxis habe ich im Laufe der Jahre schon viele Patienten behandelt, welche in meinen Augen unnötigerweise operiert wurden. Nicht immer mit dem erhofften Erfolg.

Leider befinden sich viele Ärzte in einem Interessenskonflikt. Krankenhäuser sind heutzutage Wirtschaftsunternehmen, welche auf ausreichende Operationszahlen angewiesen sind. 2017 wurde jeder dritte Krankenhauspatient in Deutschland operiert. Auch niedergelassene Ärzte, welche in Belegkliniken operieren, freuen sich natürlich über eine gute Auslastung Ihrer OP-Zeiten.
Deshalb empfehle ich dringend, sich nach jeder OP-Empfehlung immer eine zweite (oder gar dritte) Meinung einzuholen, am besten von einem Nicht-Operateur.

Ganz wichtig ist, dass konservative (also nicht operative) Maßnahmen angewendet bzw. ausgeschöpft wurden. Ich halte es für einen absoluten Kunstfehler ein Knie zu operieren ohne es vorher mit Physiotherapie versucht zu haben. In vielen Fällen können Beschwerden durch konservative Behandlung deutlich gelindert werden. Eine OP sollte also immer an letzter Stelle stehen, nachdem andere Therapiemöglichkeiten erfolglos geblieben sind.

Viele Ärzte sind mittlerweile sehr auf die Bildgebung fixiert. Wenn auf Röntgen- oder MRT-Bildern deutliche „Schäden“ zu erkennen sind, bleibt in ihren Augen oft nur die OP. Dabei darf man nicht vergessen, dass die radiologischen Befunde immer nur die eine Seite der Medaille darstellen. Es gibt Tausende Menschen mit katastrophalen Bildern und zahlreichen resultierenden Diagnosen, die aber keine oder nur geringfügige Beschwerden haben. Auf der anderen Seite gibt es auch immer wieder Patienten, bei denen das MRT unauffällig ist, die aber trotzdem unter heftigen Beschwerden leiden.
Deshalb ist auch vom verfrühten und übermäßigen Einsatz bildgebender Verfahren abzuraten. Dieser kann die Prognose des Patienten sogar verschlechtern und erhöht das Risiko unters Messer zu geraten deutlich.
 

In Deutschland werden jährlich etwa 70.000 Schilddrüsenoperationen durchgeführt. Nur bei etwa 10% der Patienten liegt aber ein bösartiger Befund vor.
Bei den Wirbelsäulen-OPs ist Deutschland laut einer 2013 veröffentlichten OECD-Studie weltweiter Spitzenreiter. Leider ist längst nicht gesagt, dass es dem Patient nach der OP besser geht.
Ein Orthopäde, mit dem ich einige Jahre zusammenarbeitete, sprach gerne von der „Ein-Drittel-Regel“. In einem Drittel der Fälle gehe es dem Patienten nach der Operation besser, bei einem Drittel sei das Befinden unverändert und einem Drittel gehe es anschließend sogar schlechter.
Laut einer von der Techniker Krankenkasse durchgeführten Studie sind 80% aller geplanten Wirbelsäulenoperationen überflüssig. Daten belegen: Bei vier von fünf Patienten, die in der Vergangenheit eine Zweitmeinung zu einer anstehenden Rücken-Operation in einem unserer kooperierenden Schmerzzentren einholten, waren die Eingriffe nicht notwendig. (Quelle: Techniker Krankenkasse).
Trotz dieser Erkenntnisse haben sich die Rückenoperationen von 2007 bis 2017 um 71% erhöht. 

Auch im Bereich der Gelenke erlebe ich auch immer wieder in meinen Augen verfrühte und teilweise unnötige Operationen. Entscheidend sollten die Beschwerden und Einschränkungen des Patienten und nicht die radiologischen Befunde sein! Außerdem sollte einem möglichen operativen Eingriff immer eine physiotherapeutische Behandlung vorrausgegangen sein. Beim Meniskusriss beispielsweise ist Physiotherapie ähnlich erfolgreich wie arthroskopische Eingriffe.
Auch eine Arthroskopie ist ein operativer Eingriff und birgt gewisse Risiken. Von Seiten der Operateure wird diese Tatsache oftmals komplett heruntergespielt („nur einmal reingucken und ein bisschen sauber machen..“). Ich habe aber schon oft Patienten nach Knie-Arthroskopien erlebt, welche noch wochenlang Beschwerden hatten.

Ein weiteres sehr unschönes Beispiel für nicht zwingend erforderliche Operationen ist der Kaiserschnitt. Dieser stellt in Deutschland die zweithäufigste OP bei Frauen. Jedes dritte (!) Kind kommt mittlerweile per Kaiserschnitt zur Welt, leider oft ohne wichtige Indikation. Während der Geburt haben die Eltern auf diese Entscheidung nur begrenzten Einfluss. Zumindest bei einem geplanten Kaiserschnitt sollte man sich die Entscheidung aber nicht zu leicht machen und eine zusätzliche Zweitmeinung einholen.

Tipps um unnötige Operationen zu verhindern:

Folgende Fragen sollte man sich bzw. seinem Arzt stellen:

- Operiert der Arzt, welcher die OP-Empfehlung ausgesprochen hat selbst bzw. würde er selbst (finanziell) von einer OP profitieren?

- Wurden Alternativen angesprochen oder diskutiert?
Die amerikanische Initiative „Choosing wisely" verteilt Kärtchen mit den fünf wichtigsten Fragen, die Patienten ihrem Arzt stellen sollten:
1) Brauche ich diesen Test bzw. Behandlung wirklich?
2) Was sind die Risiken und Nebenwirkungen?
3) Gibt es einfachere, sicherere Optionen/Alternativen?
4) Was passiert, wenn ich nichts tue?
5) Wie viel kostet es und bezahlt meine Versicherung?

- Sprechen Sie Ihren Arzt auf Physiotherapie an! Viele Orthopäden unterschätzen (oder ignorieren) die Wirkung und das Potential.

Holen Sie in jedem Fall eine Zweitmeinung ein! Am besten von einem Arzt, der nicht selbst operiert und keine Interessenskonflikte hat. 
Wenn Sie nicht wissen, welcher Arzt für eine Zweitmeinung in Frage kommt kontaktieren Sie Ihre Krankenkasse. Eine tolle Möglichkeit stellt auch der Service von BetterDoc dar. 

- Vergessen Sie nicht: Nicht das Röntgenbild soll operiert werden, sondern Sie! Das Bild kann noch so schlecht aussehen, wenn Sie keine Beschwerden haben ist auch keine OP indiziert (bezogen auf die Gelenke.)

- Lassen Sie sich nicht vorschnell zu einer Operation verleiten! Einige Beschwerden können im Laufe der Zeit auch so rückläufig sein. Die Beschwerden sollten also bereits über einen längeren Zeitraum bestehen und sich durch nichts positiv beeinflussen lassen.

Nicht der Arzt entscheidet, ob Sie operiert werden, sondern Sie! Übernehmen Sie selbst Verantwortung für Ihre Gesundheit!


Wenn es doch auf eine Operation hinausläuft: 

- Bleiben Sie (wenn möglich) bis zuletzt aktiv! Je besser der körperliche Zustand vor der OP, desto schneller kommen Sie danach wieder auf die Beine.

- Informieren Sie sich über gute Operateure für Ihren Problembereich.  Haben Sie keine Angst den eigenen Arzt zu enttäuschen.

- Kümmern Sie sich rechtzeitig um Termine zur Nachbehandlung (Reha, Physiotherapie). 

- Lassen Sie sich gut über die geplante OP und die anschließende Nachbehandlung aufklären. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Patienten nicht wirklich wissen was nach der Operation auf sie zukommt.

- Kümmern Sie sich nach der OP unbedingt um die Narbe! Eine unelastische Narbe kann zu Problemen führen. Mit der Narbenbehandlung kann etwa 14 Tage nach der OP vorsichtig begonnen werden. Hier finden Sie Tipps zum Umgang mit Narben​.
 

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Gastbeitrag von Svenja & Isabell von OWAO!

Heute haben wir 5 fatale Ernährungsfehler im Gepäck, die du auf keinen Fall machen solltest, wenn
du dich im Alltag gesünder ernähren möchtest.

Fehler #1 - Du gehst ohne Plan & Struktur an die Sache

Ein gewisses Maß an Planung gehört zu einer gesunden Ernährung dazu. Sind wir unvorbereitet,
greifen wir häufig zu dem was schnell verfügbar ist: Fett belegte Brötchen, fettige Asianudeln oder
Fast Food anderer Art. Gehen wir ungeplant oder unvorbereitet in den Supermarkt sind wir viel
anfälliger für Impulskäufe, Tiefkühlpizzen, Süßigkeiten & Co.
Das ist natürlich alles andere als gesund. Denn diese Produkte enthalten jede Menge ungesunde
Fette, viel Zucker und eine nicht enden wollende Liste an Zusatzstoffen.
Ein anderes Problem ergibt sich auch, wenn du im Alltag immer das Gleiche isst. Wir nennen in
diesem Zusammenhang immer gerne den Klassiker Nudeln mit Pesto. Das ist natürlich ein super
leckeres Gericht aber wenn du dich ausschließlich davon ernährst, dann ist deine Ernährung natürlich
alles andere als ausgewogen.

Eine ausgewogene Ernährung ist für unseren Körper jedoch immens wichtig. Wird er nicht
ausreichend mit Makro- und Mikronährstoffen versorgt, verkümmert er. Wir sollten unserem Körper
also essentielle Nährstoffen zuführen.
Wie bekommen wir das hin? Hierfür ist es von großer Bedeutung, dass wir uns beherzt der
verschiedenen Lebensmittelgruppen bedienen: Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide, Obst, Nüsse &
Ölsaaten, …
Möchtest du wissen, welche Gerichte sich für eine ausgewogene Ernährung eignen? Dann sollest du
jetzt gut aufpassen! Denn wir haben einen veganen Wochenplan inklusive Einkaufsliste für dich
erstellt. Mit diesem kannst du dich mit Plan & Struktur und ohne Stress eine Woche lang vegan
ernähren. Du kannst dir diesen sehr gerne HIER downloaden.  
Du wirst sehen mit Plan & Struktur wird die gesunde Ernährung im Alltag zum Kinderspiel!


Fehler #2 - Du denkst du hast keine Zeit zu kochen

Eine der größten Herausforderung der OWAO! Food Family ist, im stressigen Alltag Zeit für eine
gesunde Ernährung zu finden. Insbesondere bei der veganen Ernährung denken viele direkt an
Rezepte mit super exotischen Zutaten, einer nicht enden wollenden Zutatenliste und einem hohen
Zeitaufwand. Unter einer Stunde geht da nichts.
Falls auch du das denken solltest: Wir können dich sehr gut verstehen, denn wir haben früher ganz
genau gleich gedacht! Alle veganen Rezepte, die wir uns damals angeguckt haben, waren super
kompliziert und alles andere als alltagstauglich.
Und genau deshalb haben wir uns dazu entschlossen, die vegane Ernährung endlich alltagstauglich zu
machen. Bei uns hat kein Rezept über 5 Zutaten, dauert nicht länger als 20 Minuten und schmeckt
natürlich OWAO! wie lecker.
Das kannst du dir gar nicht vorstellen? Dann guck mal hier. Wir haben dir 3 super einfache und
schnelle Beispielrezepte nach OWAO!-Manier mitgebracht:

1) Overnight Oats 
Overnight Oats oder auch ONOs bzw. ausgeruhte Haferflocken, wie wir sie liebevoll nennen, sind ein
tolles Frühstück.
Du kannst sie abends in Nullkommanix vorbereiten. Am Morgen kannst du blitzschnell zugreifen und
hast ein tolles Frühstück, was dich super lange satt hält und unheimlich gesund ist.
Alles was du dafür brauchst sind folgende Zutaten: Haferflocken, vegane Milch (z.B. Haferdrink),
Leinsamen und/oder andere Ölsaaten/Nüsse deiner Wahl, Obst deiner Wahl.
Fertig!

2) Granatiger Linsensalat  
Dieser Salat fällt in die Kategorie kochen ohne kochen.
Dieses Rezept ist so einfach, dass wirklich kaum von kochen die Rede sein kann, sofern du auf
vorgerkochte Linsen zurückgreifst.

Du spülst die Linsen gut ab, gibst die gehackte Petersilie dazu, den Granatapfel einen Spritzer Zitrone.
Fertig!
Als Dressing empfehlen wir dir Leinöl und etwas Essig.

3) Avocado Pudding 
Gesund naschen? Das geht? Und wie!
Wir wissen von vielen, dass sie unkontrolliertes Naschen und Heißhungerattacken in ihrem Alltag
begleiten.
Wir sind der Meinung, dass naschen nicht unbedingt mit der vollen Zuckerdröhnung einhergehen
muss. Es gibt auch super leckere Naschereien, die auf Industriezucker verzichten.
So z.B. dieser super leckere und ratzfatz zubereitete Avocado Pudding aus gerade mal 4 Zutaten.

Die genannten Rezepte sind so einfach und lassen sich so schnell
zubereiten, dass sich dein innerer Kochschweinehund in Nullkommanix schnaubend verkrümelt!
Die Ausrede „Ich habe keine Zeit mich im Alltag gesund zu
ernähren!“ lassen wir bei OWAO! nicht gelten.
Für weitere schnelle einfache, gesunde und OWAO! wie leckere Gerichte hol dir hier den oben
genannten kostenfreien veganen Wochenplan.


Fehler #3 - Du verkomplizierst eine gesunde Ernährung

Wir erleben immer wieder, dass eine gesunde Ernährung als Hexenwerk wahrgenommen wird. Dabei
kannst du eine gesunde Ernährung auch entspannt in deinen Alltag integrieren.
Wie oben bereits erläutert, solltest du hierfür einen (zumindest groben) Plan haben. Außerdem
hatten wir ja erwähnt, dass sich schnelle und einfache Rezepte mit wenigen Zutaten ideal für deinen
vielbeschäftigten Alltag eignen.
Du kannst eine gesunde (vegane) Ernährung außerdem entspannt und unkompliziert umsetzen,
indem du dir am Abend ein paar Minuten Zeit nimmst, um dein Frühstück und/oder dein Mittagessen
vorzubereiten. So kannst du dir am nächsten Morgen, wenn es mal wieder stressig wird und du
schnell aus dem Haus musst, sicher sein, dass du ein leckeres und ausgewogenes Frühstück hast. So
kannst du dir eine solide Basis für den Tag schaffen. Wenn du dir dann auch noch dein Mittagessen
vorbereitest, hast du schon den Großteil des Tages gesund gegessen.
Essen zum Vorbereiten oder "Meal Prep", wie es neudeutsch genannt wird, ist der Schlüssel für eine
unkomplizierte gesunde Ernährung.
In unserem kostenfreien veganen Ernährungsplan findest du auch jede Menge Rezepte, die zum
Mitnehmen geeignet sind.
 

Fehler #4 - Du machst dir viel zu viel Stress

Du hast schon genug Stress in deinem Alltag – eine gesunde Ernährung sollte sich da nicht als
weiterer Stressfaktor hinzugesellen.
Daher haben wir einen wirklich großartigen Tipp für dich: Mach’s dir leicht und orientiere dich am
Clean Eating Prinzip für eine gesunde Ernährung.
Das bedeutet, dass du dich in 80% der Gerichte gesund, vollwertig und ausgewogen ernährst. Du
bedienst dich also ausschließlich naturbelassener Lebensmittel. In 20% der Gerichte ist es dann völlig
in Ordnung auch mal locker zu lassen.
Mit diesem Ansatz gehst du entspannt an deine Ernährung. Du bist nicht überfordert und gestresst.
Unser kostenfreier veganer Ernährungsplan orientiert sich am "Clean Eating-Prinzip" und wir
empfehlen dir den Download wärmstens, um direkt mit deiner entspannten Ernährung nach dem
"Clean Eating-Prinzip" durchzustarten.
 

Fehler #5 - Du hast kein Ernährungswissen

Ein gewisses Maß an Ernährungswissen ist für eine gesunde Ernährung unabdinglich. Aber keine
Sorge, dafür musst du nicht wissen, was biochemisch alles in deinem Körper passiert.
Du solltest vielmehr wissen, welche Nährstoffe es gibt, welche Lebensmittel welche Nährstoffe
beinhalten und wie du dich bestmöglich damit versorgen kannst.

Hier haben wir ein Beispiel für dich. Kennst du diese veganen Eisenquellen?
- Kakaobohnen (46,8 mg/100g)
- Kürbiskerne (12,5 mg/100g)
- Sesam (10,0 mg/100g)
- Leinsamen (8,2 mg/100g)
- Linsen (8,0 mg/100g)
- Kidney-Bohnen (7,0 mg/100g)
- Feldsalat (6,5 mg/100g)
- roher Spinat (4,1mg/

Männer haben einen Eisenbedarf von 10mg/Tag und Frauen von 15mg/Tag (Mehrbedarf während
der Schwangerschaft).
Übrigens: Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme. Also immer einen Spritzer Zitrone oder auch
Paprika zusammen mit deiner Eisenquelle zu dir nehmen.
Ernährungswissen dieser Art ist super wichtig, um deinen Körper bestmöglich mit Nährstoffen zu
versorgen, sodass er langfristig leistungsfähig bleibt und dich bestmöglich durch den Alltag führen
kann.


Bitte vermeide diese 5 Fehler!​

Das waren die Top 5 Ernährungsfehler, die so viele im Alltag begehen. Wir hoffen du konntest einiges
für dich mitnehmen und begehst diese zukünftig nicht mehr.
Du interessierst dich für einen umfassenden Einstieg in die vegane Ernährung und möchtest von
unserem Ernährungswissen profitieren?
Wir haben zwei Produkte entwickelt, die dir dabei helfen die vegane Ernährung langfristig entspannt
und mit Plan & Struktur in deinen Alltag zu integrieren. Und das trotz Zeitmangel & Stress. Das klingt
interessant?
Dann guck dich gerne HIER um!  

HIER gibt es weitere Infos zu den Autorinnen Svenja & Isabell und zu OWAO! 

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Gastbeitrag von Andre Tochtermann

Sonnencreme – es gibt kaum ein kosmetisches Produkt, welches laut Dermatologen und anderen Experten wichtiger für uns sei. Schützen sollen wir uns vor der Sonne und den scheinbar schwerwiegenden Folgen des Lebensplaneten – hierbei kann auch die Sonnencreme-Industrie nur nickend zustimmen.

So wird seit Jahren dazu geraten, dass wir uns möglichst mehrmals täglich eincremen, um folglich die Gefahr von Hautkrebs stark zu minimieren. Wer sich hingegen weigert, gilt oftmals als unverantwortlich.

Doch ist dem wirklich so? Warum wird der Aufschrei dann diesbezüglich immer lauter?

Tatsächlich wird das Thema Sonnenschutz zurecht seit einigen Jahren nicht nur von Toxikologen hinterfragt, da unzählige der scheinbar präventiven Produkte im Grunde mit einem gefährlichen Chemiecocktail verglichen werden können – der über unsere Haut sehr effektiv in den Körper gelangt.

Außerdem lässt der Fakt, dass seit Beginn der Vermarktung von Sonnenschutzmitteln die Hautkrebsrate beträchtlich zugenommen hat so manchen kritischen Forscher an deren Unbedenklichkeit zweifeln.

In diesem Beitrag wollen wir uns daher etwas näher mit Sonnencremen sowie auch mit deren Inhaltsstoffen befassen und aufzeigen, warum das aktuelle Bild einer gefährlichen und bösen Sonne – die uns nur schadet und deshalb am besten gemieden werden sollte – nicht weiter daneben liegen könnte.


Sinn und Unsinn von UV-Blockern

Bevor wir gleich näher auf die gängigen Inhaltsstoffe von Sonnenschutzmitteln eingehen, befassen wir uns mit wissenschaftlichen Erkenntnissen der letzten Jahre, die es eigentlich sehr absurd erscheinen lassen, dass sich noch immer hauptsächlich Sonnencremen auf dem Markt befinden, die ausschließlich lebenswichtige UVB-Strahlen blocken – anstelle von potenziell krebserregenden UVA-Strahlen.

Generell kann gesagt werden, dass die Sonne zwei verschiedene Arten an intensiven UV-Strahlen aussendet:

  • UVA-Strahlen
  • UVB-Strahlen

UVB-Strahlen sind hierbei sehr wichtig für uns Menschen.

Tatsächlich sind die UVB-Strahlen der Sonne sogar essenziell, zumal unser Körper sie benötigt, um Vitamin D zu produzieren. Dies kommt zum einen unserem Wohlbefinden und der Dopamin-Ausschüttung zugute. UVB-Strahlen tragen daher entscheidend dazu bei, dass wir uns gut fühlen.

Darüber hinaus ist heute ebenfalls bekannt, dass viele Krankheiten und Beschwerden direkt mit dem Mangel des Vitamins zusammenhängen. Interessanterweise soll das Fehlen an Vitamin D sogar Mitauslöser verschiedener Krebsarten sein.

Die besonders tief eindringenden UVA-Strahlen sind hingegen laut Studien – im Gegensatz zur UVB-Strahlung – für Hautkrebs verantwortlich.

Umso verwunderlicher ist es, dass die meisten Sonnencremen ausschließlich UVB-Strahlen blocken. Dies hat sich kurioserweise selbst nach unzähligen Hinweisen aus verschiedensten Fachkreisen bis heute noch nicht geändert.

Des Weiteren gab es in der Vergangenheit immer wieder großflächige Tests, die es mehr oder weniger in die Presse geschafft haben, da über 60 Prozent der Sonnenschutzcremen keinen angemessenen Schutz vorwiesen.

Setzen wir also beim Thema Sonnenschutzmittel auf das falsche Produkt,

  • sind wir immer noch der UVA-Strahlung ausgesetzt.
  • verhindern wir die Aufnahme von lebenswichtiger UVB-Strahlung.
  • nehmen wir zusätzlich jede Menge toxische Stoffe auf.


Synthetische Stoffe in Sonnencremen

In den letzten Jahrzehnten haben wir uns eher weniger darüber Gedanken gemacht, welche Inhaltsstoffe sich in kosmetischen Produkten und Sonnenschutzmitteln befinden. Auch heute wird Sonnencreme zumeist noch angesichts von

  • Lichtschutzfaktor,
  • Auftrageverhalten,
  • und dem Angebotspreis

ausgewählt. Für gewöhnlich achten wir des Öfteren nicht wirklich auf die Inhaltsstoffe und können darüber hinaus auch nicht alle dementsprechend deuten – bei der Masse an synthetischen Zusätzen, die wir mittlerweile in unterschiedlichsten Produkten vorfinden, ist dies auch nicht verwunderlich.

Gerade bei Sonnencremen wäre es jedoch sehr wichtig diese zu kennen, zumal wir uns selbst und unsere Kinder während der Sommerzeit ständig mit den Sonnenschutzmitteln eincremen.

Vergessen wird dann leider, dass unsere Haut die überaus effektive Eigenschaft hat, von außen kommende Stoffe aufzunehmen. So bemerken einige Menschen zwar kurzfristige Abwehrreaktionen wie Pickel und Hautunreinheiten nach mehrmaligem Eincremen. Welche schwerwiegenden Konsequenzen gewisse Wirkstoffe langfristig in unserem Organismus auslösen können, wird jedoch häufig erst spät erkannt.

Schauen wir uns deshalb an, welche bedenklichen Inhaltsstoffe in Sonnencremen zu finden sind.


Welche Stoffe in Sonnencremen sind bedenklich?

Sonnencreme ist nicht gleich Sonnencreme – dass sich die Produkte unterscheiden und somit unterschiedlich viele Schadstoffe enthalten sollte uns klar sein.

Folgende Inhaltsstoffe sind sehr häufig bei den Anbietern zu finden:

  • Parabene
  • Paraffine
  • Aluminium
  • Silikon
  • Erdöl
  • Titandioxid
  • Zinkoxid
  • Unterschiedlichste Allergene

Bei all diesen Stoffen konnten in Untersuchungen negative Auswirkungen für unsere Haut und den Organismus festgestellt werden. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es sich um Nano-Technologie handelt, da diese die Entwicklung von Krebs und Organschädigungen begünstigen kann.

Parabene

Parabene sind Konservierungsstoffe, die unseren Hormonhaushalt stören können. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Stoffe bei männlichen Ratten zu einer Senkung des Testosteronspiegels sowie auch zu einer deutlichen Reduzierung gesunder Spermien führten. Bei weiblichen Ratten lösten Parabene hingegen eine Vergrößerung des Uterus aus. Erklärt werden diese Zusammenhänge mit einer Überkompensierung von weiblichen Hormonen, da die Struktur von Parabenen der Struktur von weiblichen Sexualhormonen (Östrogene) ähnelt.

Parabene sind außerdem auch in Lebensmitteln, Tabak und vor allem in weiteren Kosmetika zu finden.

Paraffine

Als Paraffine werden Abfallerzeugnisse der Ölindustrie bezeichnet. Sie können sich ebenfalls negativ für uns auswirken, da sie unsere Hautporen verstopfen. Dies hat zur Folge, dass natürliche Regenerationsprozesse behindert werden.

Paraffine können nicht von der Haut aufgenommen werden. Sie bilden daher quasi einen ungünstigen Film, der sich über unsere Haut legt.

Aluminium

Sonnencremen enthalten auch häufig wasserlösliche Aluminiumsalze. Diese gehören im Übrigen zu den gefährlichsten Inhaltsstoffen in Sonnenschutzmitteln, da sie unsere Nerven schädigen können und darüber hinaus auch negative Auswirkungen für Fruchtbarkeit und Knochenentwicklung mitbringen.

Studien mit Aluminium legen außerdem auch den Zusammenhang zu Brustkrebs, Alzheimer und Parkinson nahe. Aus diesem Grund standen Deos bis vor kurzem noch unter Kritik.

Nano-Technologie in Sonnencremen

Vor allem wenn Nano-Technologie in Sonnencremen verwendet wurde, sollten wir vorsichtig sein! Oftmals enthalten Sonnenschutzmittel Titandioxid und Zinkoxid in Partikelform. Diese verleihen den Produkten mehr Komfort bei der Anwendung, da die Cremen folglich besser in die Haut einziehen.

Mikroskopisch kleine Teilchen werden schlichtweg besser aufgenommen, wodurch Nano-Technologie schließlich zum Verkaufsargument wurde, da wir schließlich keine weißen Filmrückstände auf der Haut haben wollen.

Nanopartikel stehen jedoch unter Verdacht, Autismus, Alzheimer, Allergien, Lungenkrebs und Epilepsie auszulösen. In Tierversuchen schädigten die kleinen Teilchen außerdem zahlreiche Organe wie beispielsweise:

  • Herz
  • Magen
  • Bauchspeicheldrüse
  • Leber
  • Milz


Was können wir also tun?

Viele Menschen fragen sich folglich beim Thema Sonnenschutz, was sie tun können. Sicherlich sollten gerade sensible Hauttypen sich nicht stundenlang ungeschützt in der prallen Sonne räkeln. Derartiges ist jedoch auch dann nicht ratsam, wenn wir Sonnencreme verwenden.

Klar ist nämlich, dass auch ein vermeintlicher UV-Blocker nicht zwangsläufig vor Verbrennungen schützt. Darüber hinaus verlieren wir über die Jahre unseren natürlich vorhandenen Sonnenschutz, wenn wir uns nur noch mit einem dicken Film auf der Haut in die Sonne wagen.

So ist die Natur nun einmal aufgebaut. Was nicht mehr gebraucht wird, verschwindet mit der Zeit. Wer einmal zwei Wochen im Krankenhaus liegt wird sehr schnell feststellen, wie die Muskeln dahinschwinden. Genauso ist es auch mit unserer natürlichen Widerstandskraft gegenüber der Sonne. Genetisch bedingt verankert sich diese Widerstandskraft selbst über Generationen. Wir können nämlich davon ausgehen, dass sich Menschen in Afrika vermutlich nicht 5 Mal am Tag mit einem Lichtschutzfaktor von 50 eincremen.

In erster Linie ist es daher erst einmal wichtig, hin und wieder ohne Sonnencreme in die Sonne zu gehen um folglich von den für uns wichtigen Prozessen zu profitieren und gleichzeitig an natürlichem Schutz zu gewinnen.

Verfügen wir wieder über einen gewissen Grad an natürlichem Widerstand, stehen wir womöglich – abgesehen vom Jahresurlaub – auch nicht so häufig vor der Herausforderung, uns vor der Sonne schützen zu müssen.

Im besten Fall gewöhnen wir uns daher wieder langsam an die Sonnenstrahlung, indem wir uns zu Beginn regelmäßig für kurze Zeiträume (15-20 Minuten pro Tag) in die Sonne begeben. Es ist ratsam, dies gezielt morgens oder abends zu tun. Sobald wir bemerken, dass wir widerstandsfähiger werden, kann der Zeitraum langsam erhöht werden.

Die durchaus starke Mittagssonne sollten wir generell vermeiden – mit Sonnenschutzcreme sowie auch ohne. Wenn sich dies bei einer Wanderung oder dergleichen nicht vermeiden lässt, empfiehlt sich lange Kleidung und eine Kopfbedeckung.

Ein Wiederaufbau unseres natürlichen Sonnenschutzes ist in jedem Fall sinnvoll. Darüber hinaus können auch mineralische Sonnencremes, wenn sie auf die schädlichen Inhaltsstoffe verzichten, eine Alternative sein. Tatsächlich sind diese in der Praxis jedoch gar nicht so einfach zu finden, da sie oftmals noch immer Titandioxid oder Aluminium enthalten. Demzufolge entscheiden sich viele Menschen dafür, selbst Sonnencreme herzustellen beziehungsweise Öle zu verwenden, die einen natürlichen Lichtschutzfaktor aufweisen. Empfehlenswert sind hierbei beispielsweise Sesam- und Kokosöl.


Fazit:

Wie wir das Thema Sonnenschutz am Ende handhaben, muss jeder für sich selbst entscheiden. Zweifellos gab es hier in den letzten Jahren jede Menge positiver Entwicklungen hinsichtlich verschiedener Anbieter, die uns darauf hoffen lassen, zukünftig von weiteren natürlichen Lösungen profitieren zu können.

So oder so kann es bis dahin jedoch nicht schaden, Inhaltsstoffe und Zusätze generell besser unter die Lupe zu nehmen. Darüber hinaus ist es meiner Ansicht nach wichtig, dass wir ebenfalls das propagierte zerstörerische Bild gegenüber der Sonne überdenken, da es ohne den wundervollen Planeten kein Leben auf unserer Erde geben würde.

Infos zum Autoren Andre Tochtermann




Quellen:

"Avoid sunscreens with potentially harmful ingredients, group warns" CNN 2012 (Die EWG warnt vor Sonnencremes mit potentiell gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen)

"Sunscreen Indgredient May Increase Skin Cancer Risk" ScienceDaily 2012 (Sonnencreme-Inhaltsstoff könnte Hautkrebs-Risiko erhöhen)

Prof. Dr. Spitz: https://www.symptome.ch/blog/schadet-sonnenlicht/

http://www.bfr.bund.de/cm/343/verwendung_von_parabenen_in_kosmetischen_mitteln.pdf

http://www.bfr.bund.de/de/gesundheitliche_bewertung_von_nanomaterialien-30413.html

http://www.bfr.bund.de/cm/343/aluminium-and-breast-cancer.pdf

Lin W et al., "Toxicity of nano- and micro-sized ZnO particles in human lung epithelial cells" Journal of Nanoparticle Research Volume 11, Number 1 (2009), 25-39, DOI: 10.1007/s11051-008-9419-7 (Die Toxizität von Nano- und Mikro-ZnO-Partikeln in menschlichen Lungenepithelzellen)

https://www.nachhaltigleben.ch/kosmetik/aluminium-in-kosmetik-gefahr-von-krebs-und-alzheimer-2958

"Sunscreen and skin cancer" EWG 2015 (Sonnencreme und Hautkrebs)

EWG`s Skin Deep Cosmetics Database (Kosmetik-Inhaltsstoff-Datenbank)

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Gastbeitrag von Lars Traben

Warum fühlen wir uns weniger gestresst und haben mehr Energie, nachdem wir uns in der Natur aufgehalten haben? Fünf praktische Übungen für mehr Wohlbefinden

Die Menschen haben den größten Teil unserer Menschheitsgeschichte in und mit der Natur gelebt. Erst mit der Sesshaftigkeit haben wir versucht die Natur zu bezwingen und uns dadurch von ihr abgetrennt. Wir haben uns Häuser gebaut, um uns vor den Unbilden der Natur, wie zum Beispiel Sturm, Niederschläge und Gewitter zu schützen. Überall auf der Welt leben die Menschen seit über 2.000 Jahren hauptsächlich in Städten und somit getrennt von der Natur. Wir halten uns seitdem überwiegend in geschlossenen Räumen im urbanen Lebensraum auf. Durch die Digitalisierung in den letzten Jahren starren wir außerdem über zehn Stunden täglich auf irgendwelche Bildschirme. Stress sowie Schlaf- und Aufmerksamkeitsstörungen sind die Folgen.

Nachweislich verringert der Aufenthalt von nur 20 Minuten in der Natur den Stress. Dazu stellen sich viele weitere messbare, positive körperliche Effekte ein: Der Puls und der Blutdruck sinken, die Stresshormone nehmen ab und die Muskeln entspannen sich. Um diese Effekte zu spüren, müssen wir uns einfach nur in der Natur aufhalten. Es ist kein Sport, kein Wandern oder Joggen notwendig. Am besten tritt man mit allen fünf Sinnen in Kontakt mit der Natur. In geschlossenen Räumen, wie zum Beispiel unserer Wohnung, nutzen wir meist nur zwei unserer Sinne. Dies sind überwiegend die Augen und die Ohren. In der Natur sollten wir jedoch alle unsere Sinne nutzen und uns so wieder mit ihr verbinden. Und wenn wir in Verbindung mit der Natur sind, kann sich unser Nervensystem neu einstellen aber auch unser Körper und Geist können sich entspannen.

Doch wie können wir die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen? Hier fünf praktische Übungen, die jeder in den Alltag integrieren kann (Diese Übungen bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln durchgeführt werden):

1. Ankommen und Erden

Geh hinaus in die Natur und suche Dir eine ruhige Stelle. Es ist dafür egal, ob Du in einen Wald, einen Park oder auf eine Wiese gehst. Ziehe, wenn Du magst, die Schuhe und Socken aus und stelle dich barfuß oder mit Schuhen auf den Boden. Schließe die Augen und nehme wahr, was um Dich herum ist. Um etwas zur Ruhe zu kommen, kann es helfen, dass Du dreimal langsam ein- und wieder ausatmest. Stell Dir vor, dass Du mit Deinen Füßen fest mit dem Boden verbunden bist. Vielleicht hilft es, dass Du dir Wurzeln vorstellst, die aus Deinen Füßen in die Erde wachsen.

2. Hören und Lauschen

Lass die Augen noch geschlossen und höre, was Du in Deiner Umgebung wahrnehmen kannst: Das Singen der Vögel, das Rauschen eines Baches oder auch den Wind, der die Baumwipfel bewegt. Beurteile nicht in Kategorien wie angenehm oder unangenehm. Nimm einfach nur wahr, was gerade ist. Vielleicht kannst Du auch in Deinem Kopf eine Geräusche-Landkarte erstellen. Woher singt der Vogel, ist er nah oder fern?

3. Fühlen und Spüren

Im nächsten Schritt wollen wir uns nun dem Tast- bzw. Fühlsinn zuwenden. Der menschliche Körper ist mit Millionen von Sinneszellen in der Haut ausgestattet, womit wir auch die Natur wahrnehmen können. Öffne für diese Übung nun wieder die Augen. Wenn Du barfuß bist, fühle mit Deinen Füßen den Untergrund. Ist dort eventuell weiches Moos oder Gras, ist der Boden kalt oder warm? Aber auch mit den Händen kannst Du zum Beispiel einen Baum abtasten. Wie fühlt sich die Baumrinde an? Ist sie hart, ist sie glatt oder gefurcht? Wenn es etwas windig ist, kannst Du vielleicht am Körper den Luftzug spüren?

4. Riechen und Beschnuppern

Nach den ganzen Sinneseindrücken aus den vorangegangenen Übungen, kommt nun unsere Nase und damit der Geruchssinn an die Reihe. Schließe nochmal die Augen und nimm den Geruch der Natur wahr. Was kannst Du wahrnehmen? Auch kannst Du Dir Gegenstände vom Boden aufheben und daran schnuppern. Wie riecht ein Blatt, ein Zapfen oder ein Zweig? Bei dieser Übung ist es schön, wenn Du Dich ganz auf das Riechen konzentrierst und nicht nach angenehm/unangenehm klassifizierst.

5. Abschluss und Kraft tanken

Komm nun zum Schluss der Übungen nochmal ganz dort an, wo Du gerade stehst. Schließe die Augen und spüre den Erdboden unter Deinen Füßen. Spüre die Wurzeln aus der ersten Übung, die Dich mit der Erde verbunden haben. Stell Dir nun vor, wie diese Wurzeln langsam wieder zurück in Deine Füße gleiten. Löse damit langsam die Verbindung zur Erde. Atme noch dreimal langsam ein und wieder aus. Stell Dir vor, wie Du dabei die positive Kraft der Natur in Deinen Körper aufnimmst. Öffne anschließend die Augen und verlasse gestärkt mit neuen Eindrücken die Natur und kehre zurück in den urbanen Lebensraum.

Nach diesem kurzen Aufenthalt in der Natur fühlst Du Dich weniger gestresst und hast wieder Energie, um die noch anliegenden Aufgaben des Tages zu bewältigen.


Infos zum Autoren Lars Traben

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Ängste? Erläuterungen zu einem aktuellen Gefühl

Gepostet von Malte am

Gastbeitrag von Klaus Eidenschink

Ängste gelten in unsicheren und bedrohlichen Zeiten als normal. Gestern laß ich in einer Zeitung: „Wer jetzt nicht Angst hat, mit dem stimmt was nicht!“. Ich teile das nun so ganz und gar nicht. Daher nehme ich das hier mal zum Anlass, aus psychotherapeutischer und systemtheoretischer Sicht ein paar Anmerkungen zu Ängsten zu machen und wie man mit ihnen gedeihlich umgeht. Coronaängste sind da mit gemeint, aber die Überlegungen gehen darüber hinaus.

Zunächst gilt es den Unterschied zwischen einer Emotion und einem Gefühl zu verstehen. Alle Säugetiere reagieren emotional auf die Welt. Wir nehmen etwas wahr und verarbeiten die Wahrnehmung meist auch emotional. Man sieht den Säbelzahntiger, riecht den kommenden Eissturm, hört den herabfallenden Ast, spürt die scharfe Klinge, schmeckt die verdorbene Frucht und – man reagiert. Meist direkt, spontan , ohne Verarbeitung im Großhirn. Man läuft davon, sucht Unterschlupf, weicht aus, kämpft und geht in seine Kraft. Die emotionale Reaktion führt direkt in die Aktion. Für Angst als Gefühl ist weder Bedarf noch Zeit. Gefühle sind eine Art mit emotionaler Wahrnehmung umzugehen. Sie sind Verarbeitungsschemata, welche uns helfen sollen, die Fülle an Emotionen zu selektieren, zu ordnen, ihnen Bedeutung zu geben, ihre Widersprüchlichkeit zu bearbeiten und sind ein Aspekt der seelischen Selbstorganisation, ähnlich wie Gedanken, wie Wissen, wie Wollen und Wünschen. Gefühle informieren daher nicht über die äußere Welt, sondern informieren einen über die erlernten und abgespeicherten Muster, wie die Welt außen zu deuten ist. Gefühle sind damit immer selbsterzeugt und sie sind ein eigenständiger Verarbeitungsvorgang unser Seele im Umgang mit sich selbst. Gefühle haben ein eigenes Gedächtnis, einen unmittelbaren Zugang zum Selbstausdruck und beeinflussen permanent die Resonanz, die wir von anderen Menschen bekommen. Und – all das ist nur sehr eingeschränkt kognitiv, vernünftig steuerbar. Vernunft hat keine Herrschaft über die Gefühle.

Soweit – in absurder Kürze – eine Theorie der Gefühle. Was bedeutet das nun im Hinblick auf Angstgefühle?


Angst und die eigene Vergangenheit

Jeder Mensch hat Schemata, wann, wie, wie stark, wie oft, wie anhaltend, aus welchem Anlass und mit welchen Folgen Ängste wachgerufen werden. Wie jedes Gefühl macht Angst also mit sich selbst bekannt.

MERKE: Angst informiert mich nicht über die Gefahren der Welt, sondern darüber, was ich gelernt habe, für gefährlich zu halten!

Das ist ein großer Unterschied. Aus diesem Grund ist es gefährlich ungeprüft auf seine Ängste zu hören. Wenn Ängste mich über meine Biographie informieren, dann droht  jedes Verhalten, welches aus den Ängsten heraus motiviert ist, meine Vergangenheit neu in der Gegenwart zu beleben. Das heißt,

  • weil ich gelernt habe, dass die Welt jederzeit gefährliche Überraschungen bereithält, dann bin ich ständig wachsam,
     
  • weil ich gelernt habe, dass ich mit Ängsten allein zurecht kommen muss, ziehe ich mich zurück und komme gar nicht auf die Idee, mich trösten zu lassen
     
  • ​weil ich gelernt habe, dass ich beschämt werde, wenn ich Angst habe, bringe ich immer die geforderte Leistung und strenge mich bis zum Umfallen an.
     
  • weil ich gelernt habe, dass Angst zur Unselbständigkeit führt, flüchte ich mich trotzig in die Übersouveränität und hole mir zu spät oder keine Hilfe,
     
  • weil ich gelernt habe, dass man gegen Bedrohungen nichts machen kann, sind Ängste für mich ein Signal zu kollabieren und aufzugeben,
     
  • ​weil ich gelernt habe, Ängste zu ignorieren, fühle ich mich unverwundbar und schaue auf die ängstlichen Mitmenschen mitleidig herab,
     
  • weil ich gelernt habe, mich für die Ängste anderer zuständig zu fühlen, denke ich für andere eine Zumutung zu sein, wenn ich selbst Angst habe und nehme an, dass sie mich verlassen,
     
  • weil ich gelernt habe, dass man Ängste nicht beruhigen kann, lasse ich mich von Ängsten überschwemmen und werde panisch,
     
  • weil ich gelernt habe, dass wenn ich Ängste habe, andere mich aus der Patsche ziehen, überlasse ich das Gefahrenmanagement anderen. Die werden es schon richten…
     
  • usw. usf.


Ich hoffe, man bekommt beim Lesen einen Eindruck davon, was der Satz meint, dass Ängste ein Verarbeitungsschema aus der Vergangenheit und keine Reaktion auf die Gegenwart sind. Philosophischer formuliert: Ängste haben einen Selbst- und keinen Weltbezug.


Angst und die erwartete Zukunft

Ängste sind besonders heimtückisch, weil im Gedächtnis der Angst abgespeichert ist, was demnächst passieren wird. Sie schreiben also emotional eine erwartete Zukunft fest. Die Annahmen von Ängsten darüber, wie es kommen wird, sind für jeden Menschen, der seine Ängste nicht hinreichend bearbeitet hat, von maximaler innerer Überzeugungskraft.

Man ist sich ganz, ganz sicher. So wird es ausgehen!

Das ist deshalb so fatal, weil dadurch die eigenen Handlungen und Mitteilungen nicht mehr die aktuellen Gegebenheiten behandeln, sondern die Gegenwart, die man früher erlebt hat, zum Maßstab der Aktivitäten wird. Damit schwächt man sich kolossal, in seiner Kompetenz im Hier und Jetzt die passenden Antworten und Reaktionsweisen zu finden. Man ist dann überentspannt, zu hektisch, zu schwach, zu stark, zu schnell, zu langsam, zu kontrolliert, zu ungesteuert, zu lieblos, zu fordernd, zu nachsichtig …

Was dazukommt ist, dass auch der bekannte Mechanismus der Sich-selbst-erfüllenden-Prophezeihung greift und man unbewusst sehr viel tut, um die Wahrscheinlichkeit zu optimieren, dass die eigenen Erwartungen sich bestätigen.


Angst und die Illusion von Kontrolle

Eine spezielle Folge von unbearbeiteten Ängsten ist es, dass man glaubt, mit Handlungen im Außen Kontrolle über die Gefühle im Innen bekommen zu können. Man glaubt dann, dass man ruhiger wird, wenn man zum Arzt geht, wenn man gute Leistung erbringt, die Erwartungen der anderen erfüllt u.ä.m. Gefährlich ist das deshalb, weil es vordergründig zunächst oft funktioniert. Man hat sich die Hände gewaschen und glaubt damit sich nicht angesteckt zu haben. Man hat drei Schlösser abgeschlossen und die Alarmanlage aktiviert und glaubt, sich sicher vor Einbrechern zu fühlen, man hat 2 Millionen am Konto angehäuft und glaubt, für die Zukunft genug zu haben etc.! Leider tritt in den allermeisten Fällen über kurz oder lang der gegenteilige Effekt ein: Man traut den Maßnahmen nicht wirklich, man „braucht“ einen zweiten Arzt, eine zusätzliche Überwachungskamera, eine weitere Million usw. Da die Ängste ein Binnenphänomen der Psyche sind, nutzen Maßnahmen in der äußeren Welt wenig bzw. sie nutzen sich sehr schnell ab. Dazu kommt, dass man meist den Eindruck nicht los wird,

  • dass man etwas übersehen hat,
     
  • dass es zu wenig oder zu viel oder das Falsche ist,
     
  • dass es nicht verlässlich ist oder
     
  • dass man es wiederholen müsste.


Daraus folgt:

Ängste über Kontrolle zu bearbeiten, ist meist eine besonders heimtückische Weise um sie paradoxerweise lebendig, wirksam und dauerhaft in sich zu verankern.


Angst braucht eine Lösung im Innen

Was ist statt dessen hilfreich? Man muss hier zwischen Maßnahmen unterscheiden, die man alleine für sich versuchen kann und denen, die mit professioneller Unterstützung einhergehen.

Für sich selbst ist das Wichtigste, dass man die Ängste weder abwertet und wegmachen will, noch sich von ihnen dominieren und leiten lässt bzw. man andere Menschen dafür einspannt, sich andauernd mit diesen Gefühlen zu beschäftigen. Wer also nie, dauernd oder abwertend mit eigenen Ängsten beschäftigt ist, weiß, dass er bislang keinen guten Weg gefunden hat, mit ihnen umzugehen.

Es geht darum, dass man zunächst einen Weg sucht, sich von den ängstlichen Seiten innerlich distanzieren zu können. Einfach gesprochen – kann ich innerlich eine Art Beobachterposition einnehmen und betrachten, wie ich Angst habe? Diese Position ermöglicht es, zu sagen: „Ah, da reagiere ich mit Angst! Was lehrt mich das über meine Geschichte? Was braucht diese ängstliche Seite möglicherweise von mir? Was könnte sie mir darüber wohl erzählen wollen, was sie erlebt hat? Was weiß sie vielleicht darüber, was sie von wichtigen Figuren des eigenen Lebens über Ängste gelernt hat?“

Schritt zwei wäre dann, in einen inneren Dialog mit den Ängsten zu kommen und zu lernen sich diesen positiv zuzuwenden, statt zu versuchen, sie in Schach zu halten, zu verbergen oder zu ignorieren.

Schritt drei besteht darin, dass man (auf der Seite der Angst) diese innere Zuwendung an sich heranlässt und erforscht, was es für Auswirkungen hat, wenn einem etwas entgegengebracht wird, was man real nie im Leben erlebt hat.

Professionelle Unterstützung braucht man schlicht und ergreifend dann, wenn einer oder alle dieser gerade benannten Schritte einem selbst allein nicht gelingen oder schon in Ansätzen scheitern. Besonders braucht man sie aber dann, wenn man gar keine Ängste kennt. Das ist der sicherste Hinweis dafür, dass man mit Ängsten ein gewaltiges Problem hat, weil es nämlich so groß ist, dass man es sich noch nicht einmal erlauben kann, Ängsten ins Gesicht zu schauen.


Und in Zeiten von Corona?

Nimmt man obige Überlegungen ernst, dann wäre es für alle elementar, dem eigenen Angststatus zu misstrauen bzw. ihn einer Prüfung zu unterziehen. Weil – wie gesagt – Ängste informieren über die erlernten, nicht über die akuten Gefahren! Jeder – der Entspannte wie der Angespannte – sollte sich also mit der Frage beschäftigen: „Könnte es nicht auch ganz anders sein?“ Wer entspannt ist, droht vielleicht seinen erlernten Gelassenheitszwang auch dann aufrecht zu erhalten, wenn er einfach aus Furcht und Loyalität zu Hause bleiben statt zum Skifahren gehen sollte. Wer angespannt ist, droht vielleicht seine erlernte Ängstlichkeit auch dann aufrechtzuerhalten, wenn es angebracht wäre mutig und zuversichtlich nach Wegen zu suchen, mit der Lage kreativ umzugehen. Beides kann angemessen wie unangemessen sein.

Entspannt Corona-Parties zu feiern, ist vermutlich ein Zeichen von Abspaltung jeglicher Realitätswahrnehmung und ein Leben im eigenen Grandiositätsfilm. Angespannt zu horten und zu hamstern, eigene und fremde Infektion zu fürchten und auf den Weltuntergang zu spekulieren, ist eher ein Zeichen von mangelnder Distanz zu den eigenen Gefühlen und fehlender Selbststeuerung.

Daher prüfe sich, wer solche Zeiten durchlebt. Diese Prüfung wird umso verlässlicher, je mehr man im Gespräch mit anderen ist und je mehr man zulassen kann, kritische Nachfragen anderer nicht einfach abzutun. Jedenfalls scheint mir, dass viele im Moment bestimmte Ängste erlernen müssen, die bislang nicht nötig waren.

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Gesunder Schlaf zur Stärkung des Immunsystems

Gepostet von Malte am

Gastbeitrag von Birgitt Bandelin

Seit Monaten hält das Coronavirus die Welt in seinem Bann. Auch hierzulande greifen nun von der Regierung erlassene Restriktionen, um die exponentielle Verbreitung des Virus und der Lungenkrankheit Covid-19 zu verlangsamen. Grundlegende hygienische Richtlinien wie die Anleitungen zum effektiven Händewaschen und richtige Hust- und Nies-Etikette kursieren in den sozialen Medien. Davon abgesehen werden allerdings nicht viele Informationen darüber geteilt, was jeder Mensch selbst tun kann, um einer Erkrankung zu entgehen. Stattdessen überwiegt die Berichterstattung über neue Infektionen und Notlagen. Das erzeugt bei vielen ein Ohnmachtsgefühl, welches weiter um sich greift – emotionaler Stress und Angst sind weitläufig die Folge.

Ohne gesunden Schlaf kann das Immunsystem nicht arbeiten

Dabei gibt es neben allen öffentlichen Sicherheitsvorkehrungen auch ganz konkrete Maßnahmen, die jeder einzelne ergreifen kann, um sich so gut wie möglich vor dem Coronavirus abzuschirmen. Maßnahmen dieser Art beginnen und enden mit einem soliden, verlässlich funktionierenden Immunsystem. Dieses ist zum erheblichen Teil von der bestmöglichen biologischen Regeneration durch Schlaf abhängig. Mit angemessenem Wissensstand, Selbstverantwortung und vernünftigen Prioritäten kann jeder seine Position deutlich verbessern.

Schlafstörungen und Schlafmangel schwächen das Immunsystem

So wie der gesunde Schlaf die Abwehrkräfte stärkt, wird das Immunsystem durch Schlafstörungen und Schlafmangel geschwächt. Nachdem bereits 80 % der Menschen über einen gestörten und nicht mehr erholsamen Schlaf klagen (DAK Report 2017), nimmt natürlich das Risiko einer Infektion durch Viren zu. Unser Immunsystem hat vor allem drei wichtige Aufgaben:

1. schädliche Substanzen, die von außen versuchen in unseren Körper einzudringen zu erkennen und rasch zu neutralisieren

2. bereits im Körper befindliche Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten oder krankheitsverursachende Keime zu identifizieren und zu bekämpfen

3. ein gesundes Immunsystem wird auch aktiv, sobald Antigene, Toxine und andere Fremdstoffe unseren Organismus belasten

Gleichzeitig werden geschädigte Zellen durch unser Immunsystem bekämpft. Dazu produziert unser Immunsystem Antikörper, die speziell für die „Eindringlinge“ oder entartete Zellen entwickelt wurden. In einer Art „Immun-Gedächtnis“ werden diese Stoffe dann abgespeichert und sofort wiederverwendet, wenn dasselbe Problem auftritt. Aus diesem Grund hat unser Körper z.B. eine Windpocken-Infektion im Normalfall nur einmal zu bekämpfen.

Covid-19 ist ebenfalls eine virale Infektionskrankheit, die sich als Atemwegserkrankung mit Beschwerden wie Fieber, Husten, Atemnot und einer Lungenentzündung äußert. Diese Infektion wird vom Virus SARS-CoV-2 verursacht, ein neues RNA-Virus aus der Familie des seit längerem bekannten Stamm der Coronaviren. Das Coronavirus wird hauptsächlich als Tröpfcheninfektion von einem Menschen zum anderen übertragen. Die ärztliche Behandlung ist bisher vorwiegend symptomatisch. An der Entwicklung von verschiedenen antiviralen Wirkstoffen wird derzeit gearbeitet. Impfstoffe befinden sich in der Entwicklung, sind aber frühestens in 12-18 Monaten verfügbar. Umso wichtiger sind die Maßnahmen zur Vorbeugung der Ansteckung.

Hiermit verweise ich auf die Artikel auf www.einfach-gesund-schlafen.com, Bücher, Vorträge, Videos und Ausbildungs-Seminare www.schlafcoaching.com von Prof. Dr. G. Amann-Jennson. Er zeigt mit seiner 40jährigen Erfahrung auf dem Gebiet des gesunden Schlafes auf, wie wichtig ausreichender und biologisch hochwertiger Schlaf für die Unterstützung unseres Immunsystems ist. Indem Sie einen biologisch hochwertigen Schlaf genießen, helfen Sie Ihrem Organismus, sich am besten gegen potenzielle Bedrohungen wie Viren zu wehren. Dies gilt auch für das Corona-Virus!

In der Zwischenzeit gibt es dazu zahlreiche wissenschaftlichen Untersuchungen, die deutlich machen, dass gesunder Schlaf tatsächlich die beste Maßnahme ist, um z.B. Erkältungsviren zu bekämpfen oder ihnen vorzubeugen. Eine Studie an der University of California in San Francisco beweist ganz deutlich, wie wichtig dabei der Schlaf und die Schlafdauer ist. Menschen, die ausreichend (mindestens sieben Stunden) schlafen, sind weniger krank. Wer allerdings nur 6 Stunden schläft, hat ein 4,2-fach höheres Risiko, eine virale Erkältungskrankheit zu bekommen. Das Studienergebnis bestätigt, dass schlechter, gestörter oder zu kurzer Schlaf die Hauptursache dafür war, ob jemand krank wurde oder nicht. Und dies unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Einkommen, Stresslevel oder ob jemand raucht oder nicht. Die Ergebnisse zeigten, wie wichtig Schlaf für die Bekämpfung alltäglicher Krankheiten ist. Die Studie „Short Sleepers Are Four Times More Likeley to Catch a Cold“ wurde 2015 im Journal of SLEEP veröffentlicht.

Ohne guten Schlaf funktioniert das Immunsystem nicht

Der gesunde Schlaf ist und bleibt Ihre wichtigste natürliche Waffe gegen Infektionen jeder Art – auch gegen das Corona Virus. Denn die körperlichen Abwehrkräfte stehen in einem engen Zusammenhang mit der Dauer und Qualität unseres Schlafes. Bereits bei einer eher harmlosen Erkältung steigt unser Schlafbedürfnis. Der Grund liegt darin, dass gerade im Schlaf besondere Botenstoffen wie z.B. Tumornekrosefaktoren oder bestimmte Interleukine vermehrt ausgeschüttet werden. Diese werden zwar sofort freigesetzt, wenn wir eine Infektion haben, doch der Schlaf ist ein wichtiger Verstärker. Studien belegen eindeutig, dass während des Schlafs die Zahl der natürlichen Abwehrzellen messbar steigt, was für die erfolgreiche Bekämpfung von Bakterien und Viren von sehr großer Bedeutung ist. Deshalb ist die oft zitierte Redewendung „Gesunder Schlaf ist die beste Medizin“ auch wissenschaftlich haltbar. 

In meinem Artikel "Gesund schlafen, erholt aufwachen" gebe ich konkrete Tipps für einen erholsamen Schlaf.

Gute Nacht!


Informationen zur Autorin Birgitt Bandelin

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Übergewicht - was is(s)t da schief gelaufen?

Gepostet von Malte am

Gastbeitrag von Barbara Kaffl

Die Zahl der Fettleibigen hat sich laut der Weltgesundheitsorganisation von 1975 bis 2016 fast verdreifacht und die Tendenz ist weiterhin steigend. Gleichzeitig hatte aber auch das Thema Gesundheit und Aussehen noch nie so einen hohen Stellenwert wie heute. Doch wie passt das zusammen? Warum fällt es Menschen immer schwerer ihren Körper bedarfsgerecht mit Lebensmittel zu versorgen bzw. überschüssiges Körperfett wieder loszuwerden?
Dieser Frage werde ich im folgenden Artikel anhand der zwei Hauptursachen erläutern.


Ursache 1: Der Trugschluss mit der einfachen Lösung: Weniger essen - mehr bewegen!

An diesen zwei Faktoren kommt jemand der abnehmen will natürlich nicht vorbei. Es ist langfristig gesehen aber einfach zu kurz gedacht. Zum einen stellen diese einfachen Dinge für viele Menschen eine extrem große Herausforderung dar und zum anderen ist es viel mehr als das, wenn man seinen Gewichtszustand langfristig und vor allem gesund unter Kontrolle bekommen will.
Heutzutage muss alles immer möglichst schnell gehen und am besten schon gestern passiert sein. Das verleitet den Menschen natürlich dazu lieber Extreme zu wählen, anstatt längerfristig zu denken.
Ein typisches Beispiel ist die klassische LowCarb-Diät. Es werden alle Kohlenhydrate in einen Topf geworfen und zum Großsteil aus der Ernährung verbannt, oder sogar komplett vom Speiseplan gestrichen. Diese Diätform führt zu schnellen Ergebnissen und ist deshalb auch so beliebt. Das Problem hierbei ist nur, dass dem Körper dadurch viele Nährstoffe fehlen und jeder, der sich schonmal von wenig Kohlenhydraten ernährt hat, weiß wie schwer es ist das auch langfristig umzusetzen. Ja, es gibt Highcarb-Lebensmittel, welche ungesund sind und einer Gewichtsabnahme entgegenwirken. Genauso gibt es aber auch gesunde Highcarb-Lebensmittel und das ist der Punkt. Lebensmittel sollten nicht einfach in Makronährstoffe klassifiziert, sondern vielmehr als gesamte Lebensmittelmatrix beachtet werden. Das ein Apfel anders auf den Körper wirkt, wie Apfelsaft, ist vielen bewusst, jedoch wird das bei dem Wunsch schnell abzunehmen leider kaum beachtet.
LowCarb dient hier nur als Beispiel und soll verdeutlichen wie unsinnig es ist mit extremen Restriktionen abzunehmen. Es gibt auch viele LowCarb Lebensmittel, welche von einer gesunden Gewichtsabnahme nicht wegzudenken sind.
Beim Thema Sport sind es erfahrungsgemäß 3 Punkte, welche eine langfristige Gewichtsabnahme verhindern.
Die meisten, die Gewicht reduzieren wollen werden früher, oder später Sport in ihren Alltag integrieren. Sport hat nicht nur bei einer Gewichtsabnahme einen wichtigen Stellenwert, sondern auch in Sache Gesundheit lassen sich die Vorteile
von regelmäßiger Bewegung nicht abstreiten. Ein ähnlicher destruktiver Faktor, wie bei der Ernährung ist auch hier wieder das extreme Verhalten. In den ersten zwei Wochen nach dem „Start in ein neues Leben“ wird täglich konsequent die Sporteinheit absolviert. Doch, dass das nicht für jeden langfristig umsetzbar ist muss höchstwahrscheinlich nicht näher erläutert werden. Ein zweiter wichtiger Faktor ist, dass die Leute überschätzen wieviele Kalorien sie z.B. in 30 Minuten joggen verbrauchen und unterschätzen wieviele Kalorien Lebensmittel enthalten. Der dritte Punkt, weshalb Sport häufig nicht zu den gewünschten Ergebnissen führt ist, dass die restlichen 23 Stunden des Tages zu wenig beachtet werden. Wenn eine Person also den größten Teil ihres Tages im sitzen verbringt, ist die Sporteinheit welche drei bis viermal in der Woche stattfindet nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Als Fazit ist es wichtig auch beim Thema Bewegung zu verstehen, dass Sport nicht vom Alltag getrennt beachtet werden darf, sondern vielmehr sollte Bewegung in den Alltag integriert werden.

Ursache 2: Die Macht der Gewohnheiten

Wieso fällt es eigentlich vielen Menschen so schwer auf ihre Schokolade, den Kuchen, oder die Tüte Chips vor dem Fernseher zu verzichten?
Der übermäßige Konsum von ungesundem Essen ist eine über sehr lange Dauer antrainierte Gewohnheit.
Das geht schon im Kindheitsalter los. Wir bekommen Süßigkeiten als Geschenk, als Belohnung, wenn wir traurig sind, oder aber auch wenn wir wütend sind um uns zu beruhigen. Wenn wir älter werden sehen wir in der Werbung Kinder mit Süßigkeiten und bekommen weiterhin die Bestätigung, dass es „normal“ ist in bestimmten Situationen Süßes zu Essen. In der Jugend erfolgen auch weiterhin Verstärkungen der Gewohnheit. Ein typisches Beispiel hierfür ist die frustrierte Frau mit dem Kübel Eis vor dem Fernseher bei Liebeskummer. Im Erwachsenenalter gehören ungesunde Snacks, sowie Alkohol zu fast jeder Feierlichkeit dazu und sollte man in so einem Fall dankend ablehnen, fällt man meist negativ auf.
Die erste Herausforderung bei diesen tief sitzenden Gewohnheiten ist, sich darüber überhaupt erstmal bewusst zu werden und diese zu hinterfragen. In zweiter Linie ist es sehr schwer aus so tiefverankerten Verhaltensweisen auszubrechen und sie durch neue, förderliche Verhaltensweisen zu ersetzen.
Das schwierige an meiner Arbeit ist nämlich nicht, den Leuten zu erzählen, was eine gesunde Ernährung bzw. ein gesunder Lebensstil überhaupt ist. Vielmehr besteht die größte Schwierigkeit darin sie von ihren eingefahrenen Denkweisen und Gewohnheiten zu lösen.

Abschließend möchte ich somit auf einen Punkt hinweisen, der mir bei meiner Arbeit mit Übergewichtigen und Typ 2 Diabetikern am wichtigsten ist. Nicht nur die Ernährung eines Menschen muss beachtet werden, sondern vor allem sollte der ganze Lebensstil einer Person ins Auge gefasst werden. Meistens kommt es aus einem Zusammenspiel von mehreren Faktoren zu Übergewicht und es muss an den Stellschrauben Ernährung, Bewegung und vor allem der richtigen Denkweise gedreht werden.


Weitere Infos zur Autorin Barbara Kaffl

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Gastbeitrag von Ursula Arn

Wie ich es liebe, meinem Menschen in jedem einzelnen Augenblick treu zu dienen. Welch dankbare und verantwortungsvolle Aufgabe. Doch, manchmal treibt sie mich fast zur Verzweiflung. Ich weiss nicht, wieso die Menschen denken, Stress sei, wenn sie viel zu tun haben. Wenn die wüssten, wie oft ich und meine Freunde hier im Körper durchgeschüttelt werden. Echt, wie kommt es, dass die das nicht bemerken? Lass mich dir eine kleine Geschichte erzählen. Darüber, wie ich mich manchmal fühle.

Es ist Morgen. Ich bin voller Tatendrang und schlage schön regelmässig und kräftig. Plötzlich fühle ich mich wie elektrisiert. Ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Es scheint sinnvoll zu sein, meine Taktfrequenz zu erhöhen. Also, Turbostufe zwei. Mein Mensch soll ja sofort handeln können. «Ach, es war nur dieser nervige Wecker! Dann kann ich mich ja gleich beruhigen.»

Das wird mir allerdings nicht leicht gemacht. Es ist heute, wie meistens. Ein Gehetze, bis er es endlich aus dem Haus schafft. «Wieso stellt mein Mensch diesen Wecker nicht früher? Denkt der nicht an mich?» Diese Fragen habe ich mir schon oft gestellt. Ich fühle mich angespannt und sehne mich nach meiner Leichtigkeit.

Mein Mensch macht sich auf den Weg zu seiner Arbeit. Im Flur treffen wir auf die junge, hübsche Nachbarin. Er freut sich sehr, sie zu sehen. Ich mache mit ihm einen Freudensprung. Beschwingt gehen wir weiter. Wenn ich könnte, würde ich singen. Das ist für mich immerhin um einiges angenehmer als das vorangehende Gehetze. Einen Teil der Anspannung fühle ich immer noch. Doch jetzt habe ich keine Zeit zum Grübeln. Es geht weiter mit dem Fahrrad. Wie ich das genieße. Da kann ich mich ein wenig austoben. Und das sogar ohne diese lästigen Mitspieler, die mich in die Turbostufen treiben.

Lästige Mitspieler? Das sind diejenigen, die wegen jeder Kleinigkeit in einen riesen Aktionismus fallen. Dann werden meine Freunde und ich mit einem Cocktail aus Hormonen, Botenstoffen und Impulsen zugeschüttet. Zugegeben, diese elektrisierenden Momente und das Adrenalin machen mich manchmal ein wenig high. Der nachfolgende Kater ist ehrlich gesagt nicht gerade prickelnd. Und wenn ich mich krank melde, findet das mein Mensch auch nicht lustig. Das ist eine besonders verzwickte Situation.

«Oh, jetzt bin ich mit meinen Gedanken ganz schön abgeschweift! Bitte etwas mehr Konzentration mein Liebes…»

Innerer Team-Dialog Plötzlich vernehme ich eine leicht säuerliche Stimme aus dem Off. «Wie kommst du denn dazu, uns als lästige Mitspieler zu bezeichnen?» Scheinbar bin ich der Notfall- Einsatztruppe zu nahe getreten. «Ohh, ihr müsst wissen, dass eure Aktionen mich echt stressen. Ich weiss nie, wann ihr mich wieder mit eurem Cocktail übergiesst. Für mich fühlt sich das jeweils an, wie im Schleudergang in der Waschmaschine. Und oft, folgt das nächste Schleuderprogramm, bevor das erste fertig ist. Eure Planung ist manchmal also wirklich kein Knüller! So komme ich überhaupt nicht mehr zu Ruhe. Ich fühle mich schlapp und energielos. Und manchmal frage ich mich, wie lange ich meine Aufgabe noch erfüllen kann.»

Da schaltet sich das Gehirn in die Diskussion ein. «Hast du den Eindruck, es gehe hier nur um dich? Du bist nicht das Einzige, das hier leidet. Ich bin auch andauernd in Alarmbereitschaft. Mal blinkt es hier, dann dort. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, wie stark dieser ganze Gedankenmüll meine Verarbeitungsstraßen verstopft. Überall benötigt es Umleitungen, damit wir unsere Arbeit einigermaßen erledigen können. Und wenn es ganz schlimm wird, bauen die vorne auch noch Straßenblockaden. In den Momenten verweigern die an der Front das Denken und schlussendlich weiss die Rechte nicht mehr, was die Linke tut. Wie wenn das nicht schon genug wäre, kommen noch die geheimen Mitspieler aus dem Untergrund dazu. Und, ich kann euch sagen: Die sind so was von fies. So gut, wie die getarnt sind, nützt uns die beste Polizei nichts. Wir sind immer zu spät! Wenn mir nur endlich jemand zeigen könnte, wie ich entspannt mit diesen unbewussten Mitspielern aus dem Untergrund umgehen könnte!»

Nachdenklich lausche ich diesem Dialog. «Stimmt, wir sitzen alle im selben Boot. Alle haben wir die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass unser Mensch sofort handeln kann, wenn es brenzlig wird. Wir dürfen ihn nicht im Stich lassen! Unsere Reaktionszeit und unser Spielraum sind eng begrenzt. Wir sollten unbedingt für eine bessere Zusammenarbeit sorgen. Darüber würden sich ganz bestimmt auch die Muskeln, Sehnen und viele andere hier freuen! Hat jemand von euch eine Ahnung, wie das gehen soll?» Die grosse Stille lässt mich erahnen, dass niemand eine wirklich gute Idee hat. Das macht mich traurig und irgendwie hilflos. Ich fühle mich geknickt und schlapp.

Herzhaftes am Arbeitsplatz

Tief in Gedanken versunken habe ich gar nicht bemerkt, dass wir inzwischen am Arbeitsplatz angekommen sind. Ich werde jäh aus meinen Gedanken gerissen. Schon wieder fühle ich mich elektrisiert. «Oh, là-là - der Haussegen hängt heute aber mächtig schief da draussen!» Ich werde direkt in die Turbostufe fünf katapultiert. Ich fühle mich gehetzt, eingeengt und bekomme kaum noch Luft. «Hej, Gehirn, kannst du bitte für Ordnung und Ruhe sorgen?» «Sorry, liebes Herz! Mit mir kannst du im Moment nicht rechnen. Bei mir ist Alarmstufe rot und es herrscht Gedankensalat und Chaos auf den Verbindungsstraßen. Die Angst hat gerade das Zepter übernommen. Echt, ich fürchte, dass das für dich heute ein Marathonlauf wird!» Mir ist ganz mulmig zumute. Das kann ja heiter werden, wenn sogar das Gehirn eine solche Voraussage macht.

Dann versuche ich es mit dem Körper. «Hallo Körper, kannst wenigstens du dich bitte mal entspannen? Ich fühle mich so eingeengt und starr!» «Sorry, liebes Herz! Ich würde am liebsten davon rennen. Daran hindern mich allerdings die Straßenblockaden. Zusammen mit den fiesen Typen aus dem Untergrund haben sie mich an Ketten gelegt. Mir bleibt gerade nichts anderes, als mich mit aller Kraft zu beherrschen! Ich hoffe, du hältst noch eine Weile durch!» Auch der Körper lässt meine Hoffnung auf Entspannung in tausend Stücke zerplatzen. So langsam aber sicher verlässt mich die Zuversicht.

Ich frage mich echt, was ich tun soll. Die beiden anderen Ansprechpartner sind auch auf Tauchstation. Die Intuition sehe ich am Horizont verschwinden und der Energie ist gerade die Puste ausgegangen. Ich verfalle in einen lethargischen Zustand und fühle mich wie auf einer Holperpiste. «Hoffentlich hört das bald auf hier, ich fühle mich wie eine ausgequetschte Zitrone!»

Der Rest des Tages verläuft einigermassen in geordneten Bahnen. Die Turbostufen eins und zwei reichen aus, um alles Weitere zu überstehen. Die Statistik heute Abend wird bestimmt wieder Bände sprechen. Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, wieso ich diese Statistik überhaupt noch führe. War die hübsche Nachbarin am Morgen tatsächlich die einzige, die mir heute einen Freudensprung beschert hat? Es ist niederschmetternd diesen Verlauf zu beobachten. Ich habe den Eindruck, dass die ganze Situation immer schwieriger wird. Es gibt Momente, wo ich mich frage, was wohl passieren muss, damit mein Mensch endlich beginnt, für unser Wohl zu sorgen!

Abendstimmung

Endlich sind wir zu Hause angelangt. Ich habe mich ein wenig beruhigen können. Entspannung fühlt sich allerdings anders an. Wenn ich mich bei meinen Freunden im System umschaue, geht es uns allen ähnlich. Der Körper fühlt sich schmerzhaft, verspannt und schlapp zugleich. Die Gedanken tigern umher, wie ein Gefangener in einer Zelle. Die Emotionen melden Frust, der sich ausbreitet. Das Bauchgefühl sucht nach dem Sinn der ganzen Sache. Kein Wunder, dass uns auch die Energie verlassen hat und wir uns alle richtig erledigt fühlen nach diesem Tag. Eigentlich sollten wir für unseren Einsatz Sonderzulagen erhalten. Doch, das hat unser Mensch noch nicht begriffen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob der wirklich weiß, was mit uns tagtäglich abgeht.

Das Abendritual kommt näher. Ich freue mich sehr darauf. Bei Mozarts kleiner Nachtmusik gelingt es mir glücklicherweise fast jeden Abend, mich zu beruhigen. Hoffentlich schieben die Damen und Herren von der Gedankenabteilung heute Abend keine Überstunden. Sonst wird es schwierig, überhaupt an Nachtruhe zu denken. Und echt, ich brauche diese Erholung. Nach diesem Tag heute, mehr denn je. Sonst weiß ich nicht, wie das morgen weitergehen soll. Diese Nacht träume ich bestimmt davon, wie schön es wäre, entspannt zu pochen.

Vision im Traum

Mein Mensch hat sich schlafen gelegt. Wie schön. Das erlaubt auch mir, es gemütlicher anzugehen. Ich falle in einen süssen Traum: Da sind zwei verliebte Herzen, die ihre Türen weit aufgesperrt haben. Sie tanzen freudig und vibrierend im gleichen Takt. Es sieht aus, wie wenn die beiden durch unsichtbare Fäden verbunden wären. Ein wahrlich magischer Moment. Bei diesem Anblick schmelze ich selbst im Traum beinahe dahin.

Plötzlich erscheint hinter den beiden eine große Leuchttafel. Sie zeigt zwei Werte, die ich nicht verstehe. Ganz zart dringt die Stimme des einen Herzens im Traum zu mir durch. Es erklärt dem anderen, was diese Werte bedeuten. Scheinbar senden sowohl das Herz wie das Gehirn elektromagnetische Wellen aus. «Schau hin!» Sagt das Herz. «Unsere Wellen sind 1'000 Mal stärker als die des Gehirns! Ist das nicht wunderbar? Wenn wir es schaffen, unsere Türen weit aufzusperren, können wir bei den Menschen um uns herum so viel Gutes bewirken!»

Ihr gemeinsamer Tanz wird noch intensiver. Gleichzeitig schnellt der eine Wert an der Tafel in die Höhe. Die Herzen unterhalten sich weiter. Leider ist es mir im Traum nicht möglich, alles zu verstehen. Irgendwie sprechen die davon, dass viele Menschen ihre Türe zum Herzen gar nicht öffnen können. Weiter geht es auch darum, dass es diesen Herzen und ihren Menschen schlecht geht. Die würden sich so alleine, getrennt und eingesperrt fühlen.

Was für ein spannender Traum. Ich bin so froh, dass ich meine Türe noch aufsperren kann. Leider gelingt es mir nicht mehr so gut, wie ich das gerne möchte. Plötzlich tönt ein schriller Ton. «Oh, nein! Nicht schon wieder dieser Wecker!» Dieses lärmige Teil holt mich aus meinem Traum. Meine Entspannung ist futsch. Ich habe keine Wahl und sehe mich einmal mehr gezwungen eine Turbostufe hochzufahren.

Hoffentlich wird dieser Tag heute relaxter, als der gestern!

Ursula Arn

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Gesund schlafen, erholt aufwachen

Gepostet von Malte am

Gastbeitrag von Birgitt Bandelin

Was können Sie persönlich für die Verbesserung Ihres Schlafes tun?
Hier habe ich einige Anregungen für Sie zusammengestellt.

Ein gesunder Schlaf ist von vielen Faktoren abhängig. Eine große Bedeutung hat dabei unser persönlicher Lebensstil. Er beinhaltet genau jene Bedingungen und jenes persönliche Verhalten, welches Ihren gesunden Schlaf beeinflusst, positiv oder auch negativ.

Achten Sie auf einigermaßen regelmäßige Aufsteh- und Schlafenszeiten. Diese Zeiten sollten idealerweise nicht mehr als 30 Minuten von den gewöhnlichen Zeiten abweichen, auch nicht am Wochenende. Wichtige Körperfunktionen wie die Produktion der Hormone, die Atmung und der Kreislauf unterliegen einem gut auf einander abgestimmten Rhythmus. Gehen Sie daher jeden Tag in etwa zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie morgens um die gleiche Zeit auf, um die biologischen Rhythmen Ihres Körpers aufeinander abzustimmen.

Hilfreich sind Rituale, sie entspannen, beruhigen und können helfen, den Körper auf das Schlafen einzustimmen. Probieren Sie daher entspannungsfördernde Schlafrituale vor dem Zubettgehen aus. Erprobt und bekannt sind z.B. das Lesen eines Buches, eine Tasse warme Milch mit Honig oder ruhige Musik.

Zu lange Bettzeiten sind ungünstig für einen gesunden Schlaf. Bleiben Sie also nicht länger als nötig im Bett. Die meisten Menschen benötigen zwischen 7 und 8 Stunden Schlaf. Gerade bei Einschlafstörungen kann ein längerer Mittagsschlaf das abendliche Sinken in Morpheus Arme stark verzögern.

Ihr Schlafzimmer sollte einem einzigen Bedürfnis genügen: Ihrem Schlaf! Nutzen Sie dieses Zimmer nicht als Büro. Entfernen Sie Ihre tägliche Arbeit aus dem Schlafraum und verzichten Sie auch auf den Fernseher oder andere digitale Geräte in diesem Raum.

Sorgen Sie unbedingt für Dunkelheit in Ihrem Schlafraum. Ihre Zirbeldrüse, die das schlafregulierende Hormon Melatonin produziert, arbeitet nur bei Dunkelheit optimal. Verbannen Sie daher alle Dauerlichtquellen aus Ihrem Schlafzimmer und sorgen Sie dafür, dass auch keine Lichtreize von außen an Ihren Schlafplatz gelangen. Falls dies nicht möglich ist, verwenden Sie eine Schlafbrille.

Hätten Sie das gedacht? Ihr Bett ist das wichtigste Möbelstück in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung. Denn Sie verbringen jedes Jahr etwa 4 Monate nur mit Schlafen. Eine schlafbiologisch und schlafmedizinisch optimierte Bettausstattung kann den Schlaf auf allen Ebenen zusätzlich verbessern. Schlafen Sie wie im Wald: metallfrei und antiallergisch. Suchen Sie sich Kissen und Zudecken, die Ihrem Kuschelbedürfnis genügen und trotzdem orthopädisch korrekt und biologisch aktiv sind.

Besonders elektrosensible Menschen sollten für eine elektrosmogarme Schlafumgebung sorgen. Deaktivieren Sie Ihren WLAN-Router während der Nacht! Verzichten Sie auch auf abendliche PC-Arbeit oder den Umgang mit dem Mobiltelefon Neben der Strahlung ist gerade das blaue Licht der Leuchtdioden schlafstörend. Auch Ihr TV-Gerät strahlt Lichtfrequenzen aus, welche die Bildung des wichtigen, schlafregulierenden Hormons Melatonin verzögern und hemmen. Etwa 2 Stunden vor der zu Bettgehzeit sollten Sie diese Lichtreize meiden. Probieren Sie eine Brille aus, die das blaue Licht filtert. Vermeiden Sie helles Licht, wenn Sie nachts wach werden oder auf die Toilette müssen. Dies kann das Einschlafen erschweren und die innere Uhr umstellen.

Achten Sie auf eine angenehme Atmosphäre sowie ein gutes Raumklima in Ihrem Schlafzimmer. Die individuelle Raumtemperatur zum Ein- und Durchschlafen liegt zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Sie sollten weder Schwitzen noch Frieren. Raumtemperaturen über 20 Grad erschweren das Einschlafen, da sich der Körper nicht ausreichend abkühlen kann.

Setzen Sie sich nachts nicht unter Zeitdruck, falls Sie einmal wach werden oder auf die Toilette gehen. Verbannen Sie Uhren aus Ihrem nächtlichen Blickfeld. Kontrollieren Sie nachts nicht die Zeit.

Immer wieder machen wir selbst die Erfahrung: wenn wir abends zu spät oder zu üppig essen, dann können wir schlechter einschlafen. Unser Körper ist zu sehr mit der Verdauung beschäftigt ist. Größere Mahlzeiten sollten daher mindestens 3 Stunden vor der Bettzeit zurückliegen.

Ausführliche Studien beweisen: Alkohol verhilft zu einem leichteren Einschlafen. Er beeinträchtigt aber messbar die Schlafqualität und führt gerade in der zweiten Nachthälfte oft zu Durchschlafproblemen. Die Erholungs-Qualität vermindert sich sehr stark.

Zahlreiche Studien bestätigen, dass regelmäßig ausgeübter Sport bzw. regelmäßige körperliche Bewegung den Schlaf und die Erholung fördern. Ein Mangel an körperlicher Aktivität kann (gerade auch bei älteren Menschen) zu Schlafstörungen führen. Körperliche Anstrengungen 2-3 Stunden bevor Sie sich betten stören den Schlaf. Bedenken Sie, dass starke körperliche Anstrengungen unser sogenanntes „Sympathisches Nervensystem“ anregen. Es braucht mehrere Stunden bis dieser negative Einfluss nachlässt. Ein kurzer, entspannender Abendspaziergang ist ein sehr guter Tipp.

Genauso wichtig wie richtiges Einschlafen ist auch das perfekte Aufwachen. Nach dem Aufstehen benötigen wir Tages- bzw. Sonnenlicht, frische Luft und Bewegung. Ideal ist es, wenn man sich nach dem Aufstehen etwa eine halbe Stunde dem Tageslicht aussetzen kann. Das hilft, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren und hat zugleich eine stimmungsaufhellende Wirkung. Selbst an einem grauen, bedeckten Tag ist das Tageslicht draußen weit heller als die künstliche Raumbeleuchtung. Das hilft Ihnen das „Glückshormon“ Serotonin zu bilden. Aus diesem Serotonin wird dann am Abend das wichtige Schlaf- und Schutzhormon Melatonin produziert.

Wichtig: Falls Sie trotz dieser vielen Tipps über einen längeren Zeitraum nicht oder schlecht schlafen sollten, suchen Sie bitte einen Schlafmediziner auf. Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Nehmen Sie auf keinen Fall über einen längeren Zeitraum Schlaftabletten ein.

Gute Nacht!

Birgitt Bandelin, zertifizierter Schlaf-Gesund-Coach und Filialleitung bei SAMINA Hamburg

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Vitamin D: Wundermittel oder Gesundheitsgefahr?

Gepostet von Malte am

Gastbeitrag von René Gräber

Vitamin D ist ein wichtiges Hormon.
Hormon? In der Tat ist seine Bezeichnung "Vitamin" D nur historischen Gründen verdankt.

Denn Vitamine sind in der Regel essenzielle Stoffe, die der Körper nicht selbst produzieren kann und daher über Nahrungsmittel etc. zugeführt werden müssen. Vitamin D jedoch wird vom Körper selbst synthetisiert, wozu er aber in erster Linie UVB-Strahlung aus dem Sonnenlicht benötigt.

Diejenigen, die in einer sonnenarmen Gegend leben, müssen dann den Vitamin-D-Bedarf über entsprechend Vitamin-D-haltige Nahrungsmittel abdecken. Dies ist nicht einfach, da nur wenige Nahrungsmittel Vitamin D enthalten, und das zumeist auch in unzureichenden Mengen. Hier ist also ein Vitamin-D-Mangel „vorprogrammiert“.

Warum ist Vitamin D so wichtig?

Vitamin D ist wichtig für die Knochen. Beziehungsweise ohne Vitamin D kommt es bei Kindern (und Erwachsenen) zu Rachitis. Also hat Vitamin D etwas mit dem Aufbau des Knochenmaterials zu tun. Aber der Mensch besteht nicht nur aus Knochen.

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, bei denen auffällig häufig ein gleichzeitiger Vitamin-D-Mangel zu beobachten ist. Dieses zeitgleiche Auftreten ist kaum noch mit dem Zufall zu erklären.

Muskelschmerzen und Fatigue und gleichzeitiger Vitamin-D-Mangel sind häufig beobachtet und in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben und untersucht worden (Vitamin D - Ein Hype? Eine Legende? Warnung und Kritik nehmen zu. Ein Faktencheck). Eine Behandlung mit hochdosierten Vitamin D kann zu einer signifikanten Verbesserung von Fatigue und Muskelschmerzen führen.(Hochdosiert heißt kurzzeitig rund 150.000 Einheiten pro Woche).

Andere Erkrankungen, die mit einem Vitamin-D-Mangel in Verbindung gebracht werden, sind Brustkrebs und Hautkrebs. Dazu hatte ich bereits ausführlich in folgenden Beiträgen Stellung genommen:

Böse Sonne, gute Sonne - neue Erkenntnisse zum Vitamin D

Die (überraschende) Ursache für Hautkrebs

Vitamin D und Brustkrebs

Das ist aber noch nicht alles! Darüber hinaus gibt es weitere Verbindungen zu anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen:

Vitamin D Mangel bei Autismus, Multiple Sklerose und Schwangerschaft

Alzheimer und Demenz: Vitamin D Mangel wichtige Ursache

Und noch weitere Erkrankungen sind im Gespräch, wenn es um Vitamin-D-Mangel geht.

Als da wären:

- Immunschwäche,

- Diabetes,

- Herz-Kreislauf-Erkrankungen,

- und auch (generell) Krebserkrankungen.

Oder mit anderen Worten: Die bekannten chronischen Erkrankungen, oft auch als „Zivilisationskrankheiten“ verharmlost, scheinen in ihrer Entwicklung von einem Vitamin-D-Mangel zu profitieren.

Ist eine Substitution notwendig?

Um diese Frage zu beantworten muss ich ein klein wenig ausholen.

Die Sonne ist nach wie vor die beste „Vitamin-D-Quelle“. Ihr Nachteil ist, dass die UVB-Strahlung nur dann die Erdoberfläche erreicht, wenn ein ausreichend steiler Einfallswinkel vorliegt (im Sommer in der Mittagszeit). Im Winter, selbst bei strahlendem Sonnenschein, ist keine Vitamin-D-Bildung möglich, selbst nicht zur Mittagszeit, da die Einfallswinkel der Sonnenstrahlung zu flach sind. Ich habe das Prinzip hierfür und wann die Vitamin-D-Produktion zu welcher Jahreszeit wieder aufgenommen und dann wieder beendet wird in diesem Beitrag genau beschrieben: Böse Sonne, gute Sonne - neue Erkenntnisse zum Vitamin D.

In der Regel und in unseren Breitengraden hört die Vitamin-D-Produktion, trotz strahlender Sonne, gegen Ende September auf und setzt erst im April des folgenden Jahres wieder ein.

Es gibt 2 Möglichkeiten, hier Abhilfe zu schaffen:
Die erste wäre der Besuch von Sonnenstudios. Dies kann funktionieren, kann aber auch mit Problemen verbunden sein, besonders wenn die Röhrenstrahlung zu viel UVA enthält. Mehr dazu in diesem Beitrag: Solarium – Ja oder Nein? Oder: Sind Sonnenstudios wirklich schädlich?

Alternative Nummer zwei sind Vitamin-D-haltige Nahrungsmittel und/oder Nahrungsergänzungsmittel.

Das Problem hier ist, dass die meisten Lebensmittel nicht genug Vitamin D enthalten, um ausreichend hohe Plasmaspiegel langfristig zu erzeugen. Die beiden Nahrungsmittel mit den höchsten Werten sind Chlorella und Lebertran, die pro 100 Gramm über 12.000 Einheiten liefern können. Die danach folgenden Lebensmittel, in 1. Linie fette Fische wie Aal, Lachs, Sardinen, Hering, Bückling etc., liefern nur noch zwischen 400 und 3600 Einheiten pro 100 Gramm.

Alle anderen Lebensmittel enthalten nur noch Spuren von bis überhaupt kein Vitamin D. Eine Substitution über Nahrungsmittel würde also heißen, fast nur noch Fisch zu essen, was auch gleichzeitig eine positive Bilanz in Bezug auf Omega-3-Fettsäuren mit sich bringen würde, aber kaum als eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung betrachtet werden kann.

Nahrungsergänzungsmittel dagegen bieten die Möglichkeit, hier deutlich mehr an Vitamin D zuzuführen, wenn …

… es da nicht das Märchen von der Gefährlichkeit von Vitamin D gäbe, wie es von Schulmedizin und Ernährungswissenschaft immer wieder erzählt wird. In diesem Beitrag: Vitamin D Präparate im Test hatte ich davon berichtet.

Die in Deutschland angebotenen Vitamin-D-Präparate enthalten bestenfalls 1000 Einheiten, da höher dosierte Präparate als „Medikamente“ gelten. Dementsprechend sehen auch die offiziellen Empfehlungen aus, die zwischen 400 und 800 Einheiten täglich pendeln. Höhere Dosierungen gelten als potenziell gesundheitsschädlich bis tödlich, was überhaupt nicht nachvollziehbar ist. Denn ein Sonnenbad im Sommer zur Mittagszeit, wo die Sonne am höchsten steht, produziert in weniger als einer Viertelstunde um die 20.000 Einheiten. Bislang gibt es noch keine Berichte, dass jemand nach einem kurzen Sonnenbad ohnmächtig ins Krankenhaus transportiert werden musste, weil er an einer Vitamin-D-Vergiftung litt.

Sonnenbrände nach stundenlangem Sonnenbaden sind da signifikant häufiger - und kontraproduktiv, da hier nicht mehr Vitamin D gebildet wird als bei einem kurzen Sonnenbad. Sonnenbrände sind nicht nur schmerzhaft, sondern auch potenziell gefährlich in Bezug auf Hautkrebs, und daher zu vermeiden.

Wo liegen die Grenzen und was ist ein guter Wert?

Der schulmedizinisch gesetzte Grenzwert von 20 Nanogramm pro Milliliter reicht gerade einmal aus, um eine Rachitis zu verhindern - zu viel mehr allerdings nicht. Für die willkürlich gesetzte Menge von 12 Nanogramm pro Milliliter und weniger als „Vitamin-D-Mangel“ gibt es keine wissenschaftliche Bestätigung. Im Gegenteil. Man darf hier bereits von einem extremen Mangel sprechen.

Inzwischen hat sich sogar in Teilen der Schulmedizin die Ansicht durchgesetzt, dass ein Vitamin-D-Spiegel von mindestens 30 Nanogramm pro Milliliter anzustreben sei. Bei chronischen Erkrankungen sollte ein Spiegel von 50 Nanogramm erreicht werden, ein Wert der von einer Reihe von Wissenschaftlern auch für eine Prophylaxe von Erkrankungen als unterer Bereich angesehen wird. Optimale Werte scheinen zwischen 50-70 Nanogramm pro Milliliter zu liegen. Diese erreicht man jedoch nicht mit den offiziell empfohlenen Nahrungsergänzungsmitteln von 1000 und weniger Einheiten pro Tag.

Welche Mengen hier notwendig sind, um diese Zielvorgaben zu erreichen, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, die man sogar online berechnen kann.

Hier eine "Adressen“, wo man errechnen lassen kann, wie viel Einheiten man täglich benötigt, um einen bestimmten Zielwert in einer definierten Zeit zu erreichen:

Vitamin D Rechner | Dr. Schweikart Verlag

Nicht nur Vitamin D ist wichtig, sondern auch die gleichzeitige Aufnahme von Vitamin K2 und Magnesium, die beide bei der Aktivierung von Vitamin D und zum Calciumtransport notwendig sind.

Gibt es Risiken der Überdosierung?

Überdosierungen durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln setzen extrem hohe Mengen über einen ausgedehnten Zeitraum voraus, der oft aus finanziellen Gründen sehr „kurzatmig“ wird.

Es gibt isolierte Fälle, wo User zwischen 10.000-50.000 Einheiten täglich über einen langen Zeitraum eingenommen hatten, wie die „Deutsche Apotheker Zeitung“ zu berichten wusste. Es waren 2 Fälle, die mit akutem Nierenversagen und akuter Hyperkalzämie endeten.

Es gibt aber keinen Grund, mit der Brechstange zu versuchen, seinen Vitamin-D-Spiegel anzuheben. Bei den Vitamin-D-Rechnern, die ich bereits nannte, wird auch eine Erhaltungsdosis angegeben, die nach dem Erreichen des eingegebenen Vitamin-D-Werts zu veranschlagen ist. Diese Werte liegen in der Regel deutlich über der schulmedizinischen 1000er-Grenze, sind aber bei weitem nicht geeignet, Überdosierungen zu provozieren, sondern dienen nur dem Erhalt eines ausreichend hohen Vitamin-D-Werts.

Toxische Blutwerte entstehen bei einer Konzentration von 150 Nanogramm pro Millimeter, also einer Grenze, die doppelt so hoch liegt wie der optimale Bereich von 50-70 Nanogramm pro Milliliter. Diese Werte zu erreichen gelingt nur, wenn man extreme Maßnahmen ergreift, die mit gesundheitsfördernden Eigenschaften wenig zu tun haben.

Weitere Informationen zu diesem Thema findest Du im Buch von René Gräber: Die Vitamin D Therapie - von Heilpraktiker René Gräber

Mehr Informationen zum Autoren René Gräber finden Sie hier

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Wenn sich die Seele wohl fühlt, ist der Körper gesund

Gepostet von Malte am

Gastbeitrag von Ute Schlieper

Dein Körper ist das größte Geschenk, dass Du bekommen hast. Du hast nur diesen einen Körper, ein Leben lang. Warum geben wir die Verantwortung für unseren Körper und unsere Gesundheit oftmals ab? Bestimmen nicht mehr selbst, was gut für uns ist?

"Die Schulmedizin hat sich auf den Körper beschränkt und leistet hier im Reparaturbereich oft Wunderbares. Die Sorge um die Seele überlässt die Schulmedizin der Psychologie. Um den Geist kümmert sich schon immer die Theologie. Wer der Schulmedizin vorwirft, sie lasse die Seele nicht gesunden, ähnelt dem Besucher eines städtischen Schwimmbades, der sich über den mangelnden Meerblick beschwert. Der war ihm nicht versprochen worden. Genau wie die Medizin heute nicht mehr Heilung von Körper, Geist und Seele verspricht, sondern sich bescheiden auf gute Reparaturarbeit am Körper beschränkt." (Dr. Ruediger Dahlke)

Was Dr. Ruediger Dahlke hier so schön beschreibt, wusste bereits Hippokrates (ca. 460-370 vChr.): Wenn die Seele leidet, dann leidet irgendwann auch der Körper. Ein Verlust des harmonischen Gleichgewichts zwischen Organismus und Umwelt wirkt sich auf unser Wohlbefinden aus. Krankheitssymptome sind immer ein Zeichen, dass etwas in unserem Körper nicht in Ordnung ist. Aber um ganzheitlich gesund zu sein, müssen Körper, Geist und Seele im Einklang sein.

Warum gehen wir also nicht achtsamer mit unserem Körper um?
Weil’s uns niemand beigebracht hat! In der Schule haben wir einiges gelernt, aber nicht, wie man mit dem Ding namens „Körper“ umgeht! Wir achten wenig darauf, welche Art von Nahrung wir zu uns nehmen, ob wir uns ausreichend und richtig bewegen, ob das, was wir tun, unserem Körper schadet oder gut tut. Wir achten nicht darauf, wie es in uns aussieht. Wie es unserer Seele geht. Auch das wird uns nicht beigebracht. Man nennt das übrigens Achtsamkeit, ein Begriff der gerade überall auftaucht. Achtsamkeit drückt genau das aus: bewusst wahrnehmen können, im hier und jetzt sein, Dich selbst wahrzunehmen.

Unser Körper ist ein geniales System! Fast alle Prozesse laufen automatisch in ihm ab. Er ist ein wahres Wunder. Und er kann sehr viel aushalten! Doch irgendwann signalisiert er uns, dass etwas falsch läuft: die Energie lässt nach, wir sind nicht fit, Krankheit oder Schmerz macht sich bemerkbar. Selbst dann achten wir oftmals nicht auf diese Signale unseres Körpers. Wir verschieben es. Wir nehmen uns nicht die Zeit dafür, die wirkliche Ursache für unser Leiden herauszufinden. Denn wir können das Symptom doch mal ganz schnell mit einem Medikament besiegen.

Und leider wird die Schulmedizin genau da langfristig nicht helfen. Denn sie hat sich drauf spezialisiert, wie eine Feuerwehr die Symptome zu löschen! Im besten Fall verschwindet die Krankheit erst mal. Die Schulmedizin behandelt, aber heilt nicht. 

Ohne Zweifel: die moderne Medizin kann Leben retten. Aber ist unser Gesundheitszustand heute dank medizinischem Fortschritt wirklich besser als vor einigen Jahrzehnten? Das Gegenteil ist doch eher der Fall: Schmerzen im Bewegungsapparat, Herz-/Kreislauferkrankungen, Adipositas, um zur ein paar Beispiele zu nennen, nehmen zu und treten immer früher auf.

Es gibt eine ganze Menge an Studien, die belegen, dass es mehr braucht als ein Medikament oder eine Operation um gesund zu werden. Alternative, zusätzliche Heilmethoden haben positive Auswirkungen auf die Genesung von Krankheiten. Es gibt viele hoffnungsvolle Ansätze, die dabei helfen, uns gesund zu machen. Leider werden diese Studien nur selten veröffentlicht. Denn weder die Pharmaindustrie noch unser Gesundheitssystem hätte Interesse daran.

Was uns allerdings bleibt: Wir können uns selbst helfen! Du allein hast die Wahl. Wir können unser Bewusstsein für Krankheitssymptome öffnen. Verstehen, was uns der Körper signalisieren möchte. Das erfordert natürlich die Bereitschaft, ehrlich mit sich selbst zu sein.

Folgende Fragen könnten Dir dabei helfen:

- Warum tritt dieses Symptom gerade jetzt auf?

- Woran hindert mich diese Symptom gerade?

Unser Bewusstsein ist nichts anderes als unsere seelische Ebene. Und der Geist ist unser Verstand. Wenn wir diese beiden Element bei der körperlichen Heilung mit einbeziehen, ist es möglich, Krankheiten zu heilen und langfristig ganzheitlich gesund zu sein.

Du kannst so vieles in Richtung Gesundheit selbst beeinflussen! Es liegt allein an Dir, was Du daraus machst. Übernimm’ selbst die Verantwortung für Deinen Körper und Deine Gesundheit. Es lohnt sich!


Ute Schlieper 

Expertin für Körper und Bewusstsein, Querdenkerin & Coach aus Leidenschaft

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Tipps zum Umgang mit Narben

Gepostet von Malte am

Gastbeitrag von Elisabeth Josenhans

Wie entstehen Narben?

Jedes physische Trauma zerstört Zellstrukturen des Hautgewebes, egal ob durch einen Unfall oder eine Operation verursacht. Narben entstehen bei der Heilung von Wunden, die in tiefere Hautschichten reichen. Bei oberflächlichen Verletzungen schließt der Körper die Wunde durch gleichartige Zellen. Dies führt selten zu Störungen. Ist jedoch das gefäßreiche Bindegewebe beschädigt, wird die Wunde mit Ersatzgewebe
aufgefüllt. Dieses ordnet sich unstrukturiert an und ist weniger elastisch. Wird die Wundheilung gestört, kann eingesenktes Narbengewebe mit zu wenig Ersatzfasern entstehen. Durch Zugkräfte an der Wunde werden hingegen zu viele Kollagenfasern gebildet, was zu wulstigen oder wuchernden Narben führen kann.
Liegt solch eine unelastische Narbe dann noch in Gelenknähe oder am Rumpf, kann dies zu Bewegungs-einschränkungen führen.
Aber auch innere Narben – z. B. nach einer Blinddarmoperation oder einer endoskopischen Operation am Bauch – können die Funktion des Bewegungsapparats oder der Organe stören.
Verklebungen/Adhäsionen in der funktionellen Muskel-Faszienkette können Spannungen übertragen und weit entfernte Beschwerden verursachen.


Wie kann Narbentherapie helfen?

Eine therapeutische Narbenbehandlung hilft, die Gewebefasern in ihre funktionelle Ausrichtung zu bringen. Beschwerden können sich dauerhaft verbessern.
Durch Verschieben des Narbengewebes kann das physiologische Gleiten wiederhergestellt werden. Oberflächliche und tiefe Mobilisationen können helfen, bindegewebige Vernetzungen aufzubrechen.
Die Neigung des Narbengewebes, sich zusammenzuziehen, wird durch gezieltes Gegeneinanderschieben der Hautschichten verringert. Zudem kommen Knetungen, Längsdehnungen der Narbe und Hautrollungen in Richtung Narbe zum Einsatz. Die Mobilisation wird dicht am Narbenrand und so tief wie möglich ausgeführt. Ältere Narben vertragen auch eine direkte Massage mit größerem Druck.
Mit Hilfe von einem Schröpfglas kann die Narbe durch den Unterdruck angehoben werden, sodass tiefe, nach innen ziehende Anhaftungen gelöst werden können.
Diese Lösungstherapie kann zu verbesserter Beweglichkeit verhelfen, denn für eine volle Bewegung muss Gewebe gleiten können.

Wichtig ist, dass Sie als Patient anschließend selbst Mobilisationen des Gewebes durchführen, um den Therapieerfolg zu unterstützen.


Was kann ich selbst tun?

Die Narben bleiben mit dieser Eigenbehandlung weich und geschmeidig und verkleben nicht mit tieferen Gewebsschichten. Dies sorgt für freie Beweglichkeit und lindert Schmerzen und Spannungsgefühl.

Lassen Sie sich diese Techniken von einem erfahrenen Therapeuten zeigen!

Narbenmassage:
- Mit leichtem Tiefendruck von Zeige-und Mittelfinger massieren Sie bogenförmig auf die Narbe zu, dann ohne Druck weg von der Narbe, sodass eine kreisende Bewegung entsteht. Ca 4x entlang des Narbenverlaufes
- Versetzt mit zwei Fingern beider Hände von beiden Seiten auf die Narbe zubewegen und sie damit S-förmig verschieben. Ca 4x entlang des Narbenverlaufes
Anzahl der Anwendungen: 1-2x täglich

Unbedingt beachten:
-Nie über die Narbe ziehen, da sonst Zug auf die Narbe kommt, was sie verbreitern kann. Immer nur zur Narbe massieren!
-Es darf nicht schmerzen! Leichter Zug ist ok.
-Nicht bei offener Wunde behandeln.
-Es soll keine starke Mehrdurchblutung/Röte hinterher zu sehen sein- sonst mit kühlschrankkaltem Eisbeutel einige Minuten beruhigen.

Schröpfen:
Das Schröpfen löst die Narbe vom Unterhautgewebe und sorgt damit für mehr Beweglichkeit.
Den Ball des Schröpfglases eindrücken, dann auf die Narbe setzen, den Ball loslassen, bis sich Gewebe in das Glas zieht. Nur ganz kurz halten, wieder auf den Ball drücken, das Schröpfglas löst sich. Den Druck auf den Ball halten und sofort die nächste Stelle hochziehen.
Überlappend die ganze Narbe schröpfen, ca 4 mal wiederholen.
Intensivere Bearbeitung erreicht man durch Ansetzen des Glases wie oben erklärt, dann das Glas fassen und die Narbe durchziehen. Ev mit der anderen Hand das Gewebe spannen.Ca 4x
wiederholen.

Im folgenden Video sehen Sie ein Behandlungsbeispiel:


Dehnungen:
Lassen Sie sich von Ihrem Therapeuten auch geeignete Dehnungsübungen zeigen, damit die Muskel-Faszienketten lang und elastisch bleiben.
Beispiel: für eine Brustkorbnarbe oder eine Bauchnarbe ist die Drehdehnlage besonders geeignet.
 

Zur Person:
Elisabeth Josenhans ist eine Physiotherapeutin mit langjähriger Erfahrung in der Behandlung von Narben, besonders im Bereich der Brustkrebsnachsorge.
Ausgebildet als Manualtherapeutin mit Schwerpunkt Faszientherapie arbeitet sie in eigener Praxis in Hamburg Eppendorf.

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Die richtige Sattelhöhe - warum ist sie so wichtig?

Gepostet von Malte am

Was gibt es bei schönem Wetter besseres als mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Dadurch spart man Sprit und Geld, schont die Umwelt und tut obendrein noch etwas für die Ausdauer und Gesundheit
Leider ist bei sehr vielen Radfahrern die Sattelhöhe nicht korrekt eingestellt. Dies kann aber leider unangenehme Folgen haben.

Wenn ich mir die Radfahrer auf Hamburgs Straßen ansehe, fällt auf, dass ein Großteil den Sattel nicht optimal eingestellt hat.
Viele Sättel sind zu tief, und dies teilweise deutlich. Dies hat zur Folge, dass sich der Druck im Kniegelenk wesentlich erhöht, zum einen weil man deutlich mehr Kraft aufbringen muss, und zum anderen durch die größere Beugung im Gelenk selbst. Nicht selten kommt es dadurch zu Kniebeschwerden. Kaum jemand würde aber die Ursache seiner Beschwerden beim Fahrradfahren suchen, weil dies ja bei Knieproblemen generell eher positiv ist und empfohlen wird.

Wenn der Sattel zu hoch eingestellt ist, was seltener vorkommt, hat dies zur Folge, dass die Knie zu sehr gestreckt werden, was sich wiederum negativ auf die Gelenke auswirken kann. Außerdem kann das Becken nicht stabil gehalten werden und weicht wechselseitig bei jedem Tritt aus. Dies belastet die Lendenwirbelsäule ungünstig und führt auf Dauer zu Rückenbeschwerden.

Je mehr man mit dem Fahrrad unterwegs ist, desto wichtiger sind natürlich die richtigen und individuellen Einstellungen. Menschen, die regelmäßig Fahrrad fahren empfehle ich, sich von einem Fachmann beraten zu lassen und das Fahrrad indivduell anpassen zu lassen. Es gibt mittlerweile viele Experten im sogenannten Bikefitting. Nicht nur die Sattelhöhe, sondern auch die Rahmengröße, die Lenkerhöhe und verschiedene weitere Einstellungen sind wichtig. Auch individuelle Faktoren sollten in die Beratung mit einfließen.

Besonders bei Kindern sollte man regelmäßig die Sattelhöhe und Rahmengröße kontrollieren und anpassen, da sich diese durch das Körperwachstum stetig verändert. Viele Kinder fahren täglich mit katastrophalen Einstellungen zur Schule, weil sie selbst kein Bewußstein dafür und die Eltern keinen Blick darauf haben.

Als Faustregel für die korrekte Sattelhöhe gilt: wenn man die Ferse auf die Pedale stellt sollte das Knie gestreckt sein. Daraus ergibt sich eine leichte Beugung im Kniegelenk, wenn man die Pedalen wie vorgesehen mit dem Vorfuß tritt.

Im folgenden Video wird dieses Vorgehen sehr schön von einem Experten demonstriert:

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Der kanadische Arzt Prof. Dr. med. Richard Béliveau ist einer der weltweit führenden Krebsforscher und veröffentlichte bereits zahlreiche Studien. Nach über 30 Jahren molekularbiologischer Forschung lässt sich sagen, dass etwa 75% der Krebserkrankungen durch rechtzeitige und gezielte Prävention verhindert werden können. Einen entscheidenden Beitrag spielt hierbei die Ernährung.   

Zusammen mit seinem Kollegen Dr. med. Dennis Gingras schrieb Dr. Béliveau das Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren". In diesem Buch fassen die beiden Mediziner den aktuellen Forschungsstand zusammen und listen die wichtigsten Lebensmittel zur Krebsprävention auf.


Folgende Nahrungsmittel sollten laut der beiden Autoren möglichst täglich auf dem Speiseplan stehen:

- 100 g Rosenkohl oder Brokkoli oder Blumenkohl  

- 100 g Spinat oder Salat oder Kräuter   

- 100 g Zwiebeln oder Schallotten oder Lauch

- 2 Knoblauchzehen  

- 100 g Soja  bzw./oder Edamame  

- 1 Teelöffel frisch gemahlene Leinsamen    

- 1 Esslöffel Tomatenmark  

- 1 Teelöffel Kurkuma 

- 100 g Beeren  (gerne dunkle Beeren. Auch Tiefkühl)

- 100 g Trauben  

- 25 g dunkle Schokolade (mindestens 70%)   

- 100 ml Zitrusfrüchtesaft  

- 3x 250 ml Grüner Tee   

- 1 Glas Rotwein (Ein Glas pro Tag halte ich persönlich für etwas viel..)


Generell gilt:

- je abwechslungsreicher der Speiseplan, desto besser. 

- das Gemüse möglichst schonend zubereiten, um die Vitamine zu erhalten

- wenn möglich regional, saisonal und bio einkaufen! Gemüse aus biologischer Landwirtschaft hat nachweislich wesentlich höhere Vitalstoffgehälter und weniger Pestizidrückstände

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Use it or lose it - gesund und fit bis ins hohe Alter

Gepostet von Malte am

Etwa mit Mitte zwanzig hat der Mensch den Höhepunkt seiner körperlichen Leistungsfähigkeit erreicht. Ab dann geht es langsam aber stetig bergab. Um so wichtiger ist, es aktiv zu bleiben, um diesen natürlichen Alterungsprozess zumindest zu verlangsamen. 

Immer wieder sieht man ältere Menschen, die sich nur mit Hilfe eines Rollators oder Gehstockes mühsam, langsam und in gebückter Haltung fortbewegen. Treppensteigen oder das Aufstehen von einem Stuhl ist, wenn überhaupt, nur unter großer Anstrengung möglich. 
Auf der anderen Seite gibt es aber auch 84-jährige Bodybuilder92-jährige Marathonläuferinnen oder 94-jährige Leistungsschwimmerinnen

Aber woran liegt es, dass der eine mit 90 Jahren noch Marathon läuft, während der andere mit 80 nicht mal mehr ohne fremde Hilfe aus dem Sessel hochkommt? Ist das etwa alles nur eine Frage der Genetik? Diese Frage lässt sich ganz klar mit "Nein!" beantworten. Laut Experten sind etwa 30% genetisch vorgegeben. 70% bestimme der Lebenstil. Die Funktionsfähigkeit unseres Körpers hängt also in erster Linie mit den Anforderungen zusammen, denen er im Alltag und beim Sport ausgesetzt ist. Er passt sich daran an, getreu nach dem Motto "Use it or lose it". Wenn eine Funktion nicht benötigt wird, geht sie früher oder später verloren.


Folgende Körperfunktionen bzw. -bereiche sind davon betroffen: 

Muskelkraft

Im Alter von etwa 25 Jahren ist man in der Regel in seiner besten körperlichen Verfassung. Danach baut der Körper langsam aber sicher ab. Am deutlichsten ist dies an der Muskulatur erkennnbar. Pro Lebensjahrzehnt verlieren wir in der Regel bis zu 10% an Muskelmasse. Mit zunehmendem Alter beschleunigt sich dieser Prozess, der als Sarkopenie bezeichnet wird.  
Wirkt man diesem Muskelabbau nicht aktiv entgegen,  ist ab einem bestimmten Alter die sogenannte Funktionsschwelle unterschritten. Das heißt die Muskeln sind so schwach, dass man nicht mehr ohne fremde Hilfe aus dem Sessel hochkommt. Der Alltag lässt sich nicht mehr eigenständig bewältigen. Der Zeitpunkt des Erreichens der Funktionsschwelle ist sehr individuell und lässt sich durch einen aktiven Lebensstil maßgeblich nach hinten verschieben. Durch Inaktivität hingegen beschleunigt sich der Abbau rasant. Dies lässt sich eindrucksvoll erkennen, wenn z.B. Arme oder Beine nach Brüchen stillgelegt werden. Bereits nach 14 Tagen kann so bis zu ein Drittel der Kraft verloren gehen.  

Die effektivste Methode, um Muskulatur aufzubauen, ist ein gezieltes gesundheitsorientiertes Krafttraining. Dies ist auch für untrainierte und ältere Menschen problemlos möglich, da die Übungsauswahl und Widerstände sehr individuell angepasst werden können. Generell gilt: Je untrainierter man ist, desto trainierbarer ist man! Dies wurde eindrucksvoll durch eine amerikanische Studie untermauert. Die über 90-jährigen Probanden trainierten 9 Wochen lang ihre Oberschenkelmuskulatur (M.Quadriceps femoris). Das Ergebnis: Der Kraftzuwachs betrug 174% (!), die Muskelmasse erhöhte sich um 9% und die Gehgeschwindigkeit um 48%. 
Es gibt aber natürlich noch viele weitere Methoden und Sportarten zur Muskelkräftigung wie z.B. Pilates oder Klettern.

Je besser die Fitness und der Zustand der Muskulatur bereits in jungen Jahren sind, desto länger wird man davon profitieren und bis ins hohe Alter eine höhere Lebensqualität haben (vorausgesetzt, man bleibt aktiv). Ein gesunder junger Mensch sollte es normalerweise schaffen, mindestens einen Klimmzug zu machen. Heutzutage ist dies für viele Jugendliche eine große Herausforderung. In der Freizeit wird lieber vor dem Computer "gechillt", als auf Bäume zu klettern. Hier wird bereits der Grundstein für eine spätere Pflegebedürftigkeit gelegt. 

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Knochendichte

Mit fortschreitendem Lebensalter nimmt die Dichte der Knochen ab. Etwa 1% Verlust pro Jahr sind normal. Wenn der Verlust aber zu schnell fortschreitet und die Knochendichte einen kritischen Wert unterschreitet, spricht man von Osteoporose. In Deutschland haben ca. 5-7 Millionen Menschen Osteoporose.
Auch die Stabilität der Knochen hängt unmittelbar mit der Aktivität und den Anforderungen im Alltag zusammen. Die sogenannte Knochendichte ist also beeinflussbar. Je mehr Druck und Zug über die Muskeln und Sehnen auf die Knochen ausgeübt wird, desto mehr passt dieser sich an und wird stabiler. Eine Osteoporose ist also keine unveränderliche Diagnose, sondern ist durchaus heilbar  
Eine sehr effektive Maßnahme zur Verbesserung der Knochendichte ist wiederum ein intensives Krafttraining. Durch die gezielte Belastung werden Abbauprozesse im Knochen verlangsamt und Aufbauprozesse angeregt. So lässt sich die Knochendichte nachweislich verbessern.  
Auch Training mit Vibrationsgeräten und Schwingungsplattformen hat einen guten Einfluss auf die Knochendichte. Aber auch andere Sportarten, wie z.B. Tennis und generelle körperliche Aktivität wirken sich neben einer guten Ernährung positiv aus. 

Entscheidend für die spätere Entwicklung der Knochendichte ist die sogenannte Peak Bone Mass. Diese bezeichnet die höchste jemals erreichte Knochenmasse, meist etwa um das dreißigste Lebensjahr herum. Je höher die Peak Bone Mass, desto geringer das Risiko, später eine Osteoporose zu entwickeln. Dementsprechend ist es extrem wichtig, sich bereits in der Kindheit und Jugend körperlich und sportlich zu betätigen


Knorpelmasse

Entgegen weitverbreiteter Ansichten ist Knorpel ein lebendiges und regenerierbares Gewebe. Die Selbstheilungskräfte des Körpers haben also die Möglichkeit, kleinere Defekte im Knorpel zu reparieren. Da die Knorpelzellen aber nicht über die Blutbahnen versorgt werden, verläuft dieser Prozess sehr langsam. Wenn der Knorpel sich nicht mehr ausreichend regeneriert und es zu "Abnutzung" kommt spricht man von Arthrose. Als Ursache wird fast ausschließlich von Überlastung gesprochen. Was viele nicht wissen: Eine Arthrose kann auch durch zu wenig Belastung entstehen. Genauso wie der Knochen braucht der Knorpel Belastungsreize, um die aufbauenden Zellen zu stimulieren. Bleiben diese Reize aus, baut der Knorpel sich ab. Auch hier kommt es also auf das richtige Verhältnis zwischen Belastung und Entlastung an. 

Für einen gesunden Gelenkknorpel sind ausreichend Bewegung und ein gezieltes Training also unabdingbar. Wichtig ist auch der Ausgleich muskulärer Dysbalancen, um eine einseitige Gelenkbelastung zu reduzieren. 
Hierzu eignet sich unter anderem ein gesundheitsorientiertes Krafttraining. 

 

Ausdauer

Auch die Ausdauerfähigkeit nimmt im Alter ab. Längere Spaziergänge und Treppensteigen fallen zunehmend schwer. Die Betroffenen werden schneller kurzatmig und müssen öfter Pausen einlegen. 
Auch wenn sich dieser Prozess nicht ganz aufhalten lässt, ist es zumindest möglich durch regelmäßiges Training die Ausdauerfähigkeit bis ins hohe Alter aufrecht zu halten. Unsere 92-jährige Marathonläuferin ist das beste Bespiel dafür.
Selbst untrainierte Menschen können auch im fortgeschrittenen Alter noch mit Ausdauersport anfangen und tolle Fortschritte erzielen. Wenn man unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet, sollte man natürlich vor der Aufnahme des Trainings mit seinem behandelndem Arzt Rücksprache halten. Geeignete Trainingsarten für ein Ausdauertraining sind Laufen, Fahrradfahren, Schwimmen und Wandern oder Nordic Walking. Ab 10 Minuten kontinuierlicher Belastung kann man bereits von einem Ausdauertraining sprechen. Hierfür kommt unter Umständen bereits der Arbeitsweg mit dem Fahrrad in Frage. Ziel sollte es sein sich 4-5x pro Woche etwa eine halbe Stunde zu bewegen



Beweglichkeit/Flexibilität

Die Bedeutung des Beweglichkeitstrainings wird immer noch von vielen unterschätzt. Dabei spielt es eine sehr wichtige Rolle. Durch einseitige Belastungen im Alltag entwickeln sich Verkürzungen und Dysbalancen oft sogar bereits im Schulalter.
Der Bewegungsapparat ist, wie der Name schon sagt, nicht dafür geeignet stundenlang in der selben, meist sitzenden Position zu verbringen. Forscher gehen sogar soweit zu sagen, dass zu viel Sitzen sich sehr negativ auf die Gesundheit insgesamt auswirken kann. Die Hüften und Knie sind beim Sitzen stark gebeugt, was auf Dauer zu Verkürzungen der Hüft- und Oberschenkelmuskulatur führt (auch wenn man über den Begriff "Verkürzung" sicher diskutieren kann).

Durch mangelnde Bewegung und durch Stress verfilzt und verklebt das Fasziengewebe und es findet kein ausreichender Flüssigkeits- und Nährstoffaustausch mehr statt. Spannenden Erkenntnissen zufolge werden auch Ängste, negative Emotionen und Denkmuster in den Faszien gespeichert. Nach diesem ganzheitlichen Ansatz setzt ein Beweglichkeitstraining also nicht nur auf der körperlichen Ebene an, sondern kann sehr wohl auch zu einer Verbesserung des seelischen Zustandes führen.

Durch meist eher ungünstige Sitzhaltung und mangelnden Ausgleich entsteht im Laufe der Jahre eine Verkrümmung der Wirbelsäule. Schaut man sich ältere Mitmenschen an, haben diese häufig eine katastrophale Haltung und es ist Ihnen auch oft nicht mehr möglich diese zu korrigieren.
Der Schulterblick im Auto ist bereits bei 60-jährigen oft schwierig, da die Beweglichkeit der Halswirbelsäule reduziert ist. 

Besonders bei der Beweglichkeit ist es extrem wichtig rechtzeitig mit dem Training zu beginnen. Im fortgeschrittenem Alter ist es oft schwierig bis unmöglich die Einschränkungen noch rückgängig zu machen. 
Sinnvoll ist es sich von einem Physiotherapeuten oder Personal Trainer im Hinblick auf  Einschränkungen durchchecken zu lassen und gemeinsam ein individuelles Programm auszuarbeiten. Bereits wenige Minuten am Tag reichen oft aus um die Beweglichkeit zu verbessern bzw. einer Verschlechterung entgegenzuwirken.
Besonders wichtig sind kurze Ausgleichsübungen während der sitzenden Tätigkeit. Wenn möglich ist ein Stehtisch eine gute Maßnahme. Eine sehr schöne Methode zur Steigerung der Beweglichkeit (und des allgemeinen Wohlbefindens) ist Yoga

Testen Sie hier Ihre Beweglichkeit!


Gleichgewicht / Stand- & Gangsicherheit

Auch hier kommt es im Alter meist zu starken Verschlechterungen. Die Folge ist eine erhöhte Sturzgefahr und die Vermeidung von unnötiger Bewegung. Daraus kann ein Teufelskreis entstehen, da die anderen Körperfunktionen (siehe oben) darunter leiden bzw. sich weiter veschlechtern.
Vermehrtes Auftreten von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen scheint mit zunehmenden Alter normal zu sein. Um so wichtiger ist es aktiv etwas dafür zu tun, die verbleibende Funktion zu erhalten und, wenn möglich, zu verbessern. Bei stärkeren Problemen empfiehlt sich ein Gleichgewichtstraining im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung. 
Besser ist auch hier natürlich, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Eine beliebte und einfache Maßnahme die ich häufig meinen Patienten empfehle, ist das Üben des Einbeinstandes während des Zähneputzens. Darüberhinaus empfehlen sich Therapie-Kreisel und Balance-Pads um zu Hause zu üben. Schon wenige Minuten täglich reichen um gute Ergebnisse zu erzielen. 


Denkvermögen / Gehirnfähigkeiten

Was für den Körper gilt, gilt auch für den Kopf: Auch das menschliche Gehirn unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess. Es ist nicht schön zu erleben, wie Menschen die einem Nahe stehen in der Hirnleistung immer mehr nachlassen. Wichtig ist es auch hier, das Gehirn ausreichend zu fördern und das unbedingt schon präventiv! Wer täglich stundenlang auf dem Sofa sitzt und Talkshows guckt, wird kognitiv wenig davon profitieren. Wichtig für eine gesunde Gehirnfunktion sind ein geistig aktives Leben, ausreichend Bewegung und soziale Kontakte. Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit einer ausreichenden Omega-3-Zufuhr spielt eine wichtige Rolle. Außerdem könnte die Reduktion von Elektrosmog und Strahlung ein nicht unwesentlicher Faktor sein.
Gutes Gehirntraining bieten Gesellschaftsspiele aller Art, Denkspiele wie Schach, Rätsel wie SUDOKU etc.
Für den modernen Menschen gibt es natürlich auch eine ganze Reihe von Apps zum Gehirnjogging ;-) 


Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bewegung und körperliche(/geistige) Aktivität die wichtigste Maßnahme ist, um Alterungsvorgänge zu verlangsamen und gesund und mit hoher Lebensqualität zu altern.
Bleiben oder werden Sie aktiv! Sport ist in jedem Alter möglich, und es ist nie zu spät damit anzufangen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder sich regelmäßig und ausreichend körperlich betätigen!
Vorbeugen ist besser als Heilen!

 
Und hier noch ein paar Tests

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Frische Kräuter - gesund und lecker

Gepostet von Malte am

Wenn man an gesunde Ernährung denkt, kommen einem meistens zuerst frisches Gemüse und Obst in den Sinn.
Frische Kräuter werden dagegen von vielen Menschen vernachlässigt. Stattdessen kommen getrocknete Kräuter aus der Dose zum Einsatz. Dabei bieten frische Kräuter viele Vorteile und lassen sich im eigenen Garten, auf dem Balkon oder sogar auf der Küchenfensterbank  problemlos selbst anpflanzen. 

Die gesundheitliche Wirkung von Kräutern wird schon seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen geschätzt. In Europa trug Hildegard von Bingen mit ihren naturheilkundlichen Schriften dazu bei die Kräuterlehre zu verbreiten. Auch Hippokrates und Sebastian Kneipp waren prominente Verfechter. Nachdem die Schulmedizin sich  jahrzehntelang eher auf chemische Medikamente konzentrierte gewinnt die Kräuterheilkunde heute wieder zunehmend an Bedeutung. 

Frische Kräuter sind besonders Reich an Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. Sie enthalten ätherische Öle, Farbstoffe,wie Flavonoide , und Bitterstoffe.  Außerdem enthalten sie verschiedenste Vitamine und Mineralstoffe. 
Die Kräuter lassen sich sowohl zum Verfeinern von Gerichten, als Zutat für (grüne) Smoothies oder zum Aufbrühen von Tees verwenden. Auch eine äußerliche Anwendung ist möglich  


Hier einige beliebte Kräuter:

-Petersilie: ist reich an Vitamin C und Chlorophyll. Wirkt entwässernd und entgiftend. Außerdem wirkt Petersilie regulierend auf den Blutdruck. 

- Dill: wirkt verdauungsfördernd und hilft bei Magenkrämpfen und Mentruationsbeschwerden . Soll außerdem bei Appetit- und Schlaflosigkeit hilfreich sein. Lecker im Gurkensalat. 

- Basilikum: wirkt durchblutungsfördernd, antibakteriell und entzündungshemmend. Der Klassiker: Tomate mit Mozarella und Basilikum

Rosmarinwirkt antioxidativ und soll die Gedächnisleistung und Konzentration fördern. Ein  leckeres und bekanntes Rezept sind Ofenkartoffeln mit Rosmarin. Dazu natürlich frischer Kräuterquark

- Oreganoist ein natürliches Antibiotikum und kann außerdem entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und schmerzstillend wirken. 

- Salbei: wirkt antibakteriell und ist ein bewähtes Hausmittel gegen Halsschmerzen und Heiserkeit.

-Thymian: ist sehr wirksam gegen Bakterien und Viren und ein gutes Hustenmittel.


Neben dieser kleinen Auswahl gibt es noch viele weitere leckere und gesunde Gartenkräuter

Aber auch vermeintliches Unkraut wie Brennessel  und Löwenzahn  haben einen sehr guten gesundheitlichen Nutzen und lassen sich hervorragend in Smoothies verwenden  

Wenn Sie planen Kräuter zu pflanzen, ist es ratsam sich im Vorfeld ein wenig zu informieren und sich vielleicht einen speziellen Ratgeber zu besorgen. Die verschiedenen Kräuter haben unterschiedliche Bedürfnisse (Licht, Halbschatten etc.) welche es zu berücksichtigen gilt.

Und hier noch ein paar Tipps vom NDR-Fernsehgärtner

Viel Erfolg und guten Appetit!

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Hier könnte Ihr Beitrag zum Thema Gesundheit stehen

Gepostet von Malte am

Haben Sie Interesse einen Gastbeitrag für A Spoon a Day zu schreiben? Ich suche interessante Beiträge zu verschiedenen Gesundheitsthemen. Sie haben die Möglichkeit sich und Ihr Tätigkeitsfeld unter Gastautoren vorzustellen und zu verlinken.

Kontaktieren Sie mich gerne unter info@aspoonaday.de! Ich freue mich auf Ihre Nachricht!

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Nehmt das Handy weg vom Kopf!

Gepostet von Malte am

Ob in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf der Straße; überall sieht man telefonierende Menschen. Leider wissen diese meist nicht, dass sie ihrer Gesundheit damit wahrscheinlich auf Dauer schaden.

Mitte bis Ende der 90er Jahre wurden Mobiltelefone in Deutschland eingeführt. Heutzutage besitzen fast 80% der Deutschen ein Smartphone.  Die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer beträgt 2,1 Stunden. Junge Menschen verbringen oft doppelt so lange am Smartphone.

Dabei macht es einen großen Unterschied, wie man das Smartphone nutzt bzw. was man damit macht. Bei eingeschaltetem Flugmodus geht keine Strahlung vom Gerät aus und es kann bedenkenlos zum Musikhören oder als Wecker genutzt werden. Die meisten Nutzer machen sich aber keinerlei Gedanken über eventuelle negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Alle möglichen Funktionen wie WLAN, Bluetooth, Mobile Daten oder GPS bleiben dauerhaft eingeschaltet und vervielfachen die Strahlung, welche vom Gerät ausgeht.

Die größte Strahlenbelastung entsteht beim Telefonieren mit dem Smartphone. Hier sollte die Gesprächsdauer so gering wie möglich und der Abstand so groß wie möglich gehalten werden. Sogar aus den Gebrauchsanweisungen der Smartphonehersteller geht hervor, dass man die Geräte während des Telefonates nicht direkt ans Ohr halten sollte!

Für Vieltelefonierer besteht ein erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken. Der Zusammenhang wurde 2017 von einem italienischen Gericht als erwiesen angesehen. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Mobilfunkstrahlung als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) ging sogar bereits 2011 einen Schritt weiter und stufte Handystrahlung nach einer umfangreichen Überprüfung als "wahrscheinlich krebserregend" ein.  
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Studien, welche negative Auwirkungen auf die menschliche Gesundheit belegen. Die Regierungen und die Mobilfunkkonzerne spielen jedoch die Risiken aus wirtschaftlichen Interessen herunter und berufen sich auf die Einhaltung von Grenzwerten.

Bei Kindern und Jugendlichen sollte man das Thema noch ernster nehmen. Sie befinden sich noch im Wachstum und sind daher empfindlicher gegen Umwelteinflüsse und Strahlung. Da die Köpfe kleiner und die Schädelknochen dünner und weicher sind dringt die Strahlung nachweislich tiefer ins Gehirn ein.

Vor diesem Hintergrund ist es für mich schwer zu ertragen, wie sorglos mit Smartphones umgegangen wird und oft viel zu lange telefoniert wird. Hier bedarf es dringend Aufklärung. 


Tipps für den Umgang mit dem Smartphone:

- Telefonieren Sie so kurz wie möglich! Das Smartphone ist kein Festnetzersatz!

- Halten Sie das Gerät nicht direkt an den Kopf! Halten Sie mindestens 15 mm Abstand!

- Nutzen Sie so häufig wie möglich die Freisprecheinrichtung!

- Headsets/Kopfhörer sind leider keine geeignete Option, da die Strahlung über die Kabel direkt ans Ohr geleitet wird. Eine strahlungsarme Alternative sind sogenannte Airtubes.

- Je besser der Empfang, desto geringer ist die Strahlenbelastung.

- Die Antenne sollte während des Telefonates nicht abgedeckt werden.

- Achten Sie beim Kauf darauf ein möglichst strahlungsarmes Smartphone zu wählen!

- Tragen Sie Ihr Smartphone nicht direkt am Körper und schalten Sie alle Funktionen aus, die Sie momentan nicht benötigen!

- im Schlafzimmer hat das Smartphone nichts zu suchen. Wenn Sie es als Wecker benutzen, schalten Sie unbedingt über Nacht den Flugmodus ein!


Weitere Tipps und Informationen:

www.diagnose-funk.org

www.strahlend-gesund.de

www.bund.net

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WLAN - die unsichtbare Gefahr

Gepostet von Malte am

Fast jeder benutzt es und bei den meisten läuft es rund um die Uhr. Aber kaum jemand macht sich Gedanken darüber, ob sich die permanente Strahlenbelastung nicht eventuell negativ auf die Gesundheit auswirken könnte. Dabei gibt es bereits zahlreiche Studien, welche genau dies belegen.

Im Laufe der letzten Jahre habe ich Hunderte meiner Patienten gefragt, ob sie WLAN nutzen. Die Reaktion in weit über 90% der Fälle war ein erstaunter Gesichtsausdruck aufgrund der ungewöhnlichen Frage und ein „Ja“.
WLAN (Wireless Local Area Network) ist aus den meisten Haushalten nicht mehr wegzudenken. Es ist zugegebenermaßen auch sehr bequem und praktisch. Auf faszinierende Art und Weise werden große Datenmengen innerhalb von Sekundenbruchteilen über Funkwellen vom Router zum Smartphone, Tablet oder PC transportiert. Die WLAN-Signale durchdringen dabei sogar Betonwände. Logischerweise machen sie also auch vor dem menschlichen Körper und Gehirn nicht Halt und können sich hier in verschiedener Art und Weise negativ auswirken.

Wenn man WLAN-Strahlung mit speziellen Geräten hörbar macht, klingt es ähnlich wie ein Maschinengewehr. Die Router senden auch im Ruhezustand ständig gepulste Mikrowellenstrahlung mit etwa 10 Impulsen pro Sekunde.

Leider ist diese Taktung für den menschlichen Organismus kritisch und wie ein ständiges Störfeuer im Hintergrund zu sehen. Die Pulsung von 10 Hertz liegt genau im Bereich der sogenannten Alpha-Wellen unseres Gehirns. Da wir die Strahlung aber eben weder sehen noch hören können, ist sie auch nicht im Bewusstsein und die wenigsten Menschen kommen auf den Gedanken, den Router bei Nichtgebrauch auszuschalten.

Heutzutage leidet ein Großteil der Bevölkerung unter Symptomen wie Kopfschmerzen, Konzentrationsproblemen, ständiger Müdigkeit oder Schlafstörungen. In den wenigsten Fällen würden die Betroffenen die Ursache in der ständigen Bestrahlung durch den nahegelegenen WLAN-Router suchen. Auch im Bewusstsein vieler Ärzte ist Elektrosmog als Ursache körperlicher Beschwerden noch nicht angekommen. Umweltmediziner raten jedoch zur Vermeidung von WLAN. Es gibt mittlerweile hunderte Studien, welche die Toxizität von WLAN-Strahlung belegen. Die erforschten negativen Auwirkungen reichen von Kopfschmerzen und Bluthochdruck, über verminderte Spermienproduktion bis hin zu Entzündungsreaktionen, oxidativem Stress und DNA-Schädigungen.
Auch auf das Wachstum und die Gesundheit von Pflanzen wirkt sich elektromagnetische Strahlung negativ aus. Neben einigen wissenschaftlichen Studien zum Thema gab es auch ein Experiment schwedischer Schülerinnen, welches eindrucksvoll demonstrierte, welche Auswirkungen WLAN auf lebende Organismen haben kann. 

Natürlich entstehen die Symptome am Menschen in der Regel nicht, wenn man einmal einige Stunden der WLAN-Strahlung ausgesetzt ist. Auch hier kommt es (ähnlich wie beim Sonnenlicht) auf die Dauer und Intensität der Bestrahlung an. Der menschliche Organismus hat gute Kompensationseigenschaften. Dennoch muss er permanent gegensteuern auf Kosten anderer natürlicher Mechanismen wie Regeneration etc.
So ist es vorstellbar, dass erste Symptome erst nach einigen Jahren des regelmäßigen Kontaktes mit der WLAN-Strahlung auftreten. Elektrosensible Menschen hingegen bekommen sofort Symptome (z.B. starke Kopfschmerzen), wenn sie mit der Strahlung in Berührung kommen. 

Selbst die Telekom warnt vor den eigenen Geräten: In den Sicherheitshinweisen der Gebrauchsanweisung des Routers Speedport W925V (3/2017) steht: “Vermeiden Sie das Aufstellen Ihres Speedport in unmittelbarer Nähe zu Schlaf-, Kinder- und Aufenthaltsräumen, um die Belastung durch elektromagnetische Felder so gering wie möglich zu halten". Damit stellt sich die Frage: Wo soll der Router dann in einem üblichen Haus bzw. Wohnung aufgestellt werden? Mit diesem Hinweis geht die Telekom weiter, als es das Bundesamt für Strahlenschutz in seinen Empfehlungen tut. Es spricht nur von Aufenthaltsplätzen. Der Hinweis sieht nett aus, ist aber die Ersatz-Haftpflichtversicherung der Telekom, um Schadensersatzklagen wegen möglicher Gesundheitsschäden ausschließen zu können. (Quelle: Diagnose Funk)

Ich habe schon häufig das Argument gehört "Aber es ist doch sowieso überall Strahlung!?". Das ist richtig! Es macht aber einen großen Unterschied, ob der Nachbar sein WLAN laufen hat oder ich selbst. Der Abstand ist entscheidend! Eines meiner Gegenargumente lautet: "Ich atme in der Stadt auch ständig Abgase ein. Dennoch würde ich mich nicht in die Garage stellen und den Motor laufen lassen.."

Leider sind wir durch immer mehr WLAN-Hotspots, WLAN in öffentlichen Einrichtungen, Bussen und Bahnen etc. immer mehr elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt ohne darauf einen Einfluss zu haben. Umso wichtiger ist es wenigstens in den eigenen vier Wänden für eine Reduktion zu sorgen. 

Tipps für den Umgang mit WLAN:

- wenn Ihnen Ihre Gesundheit wichtig ist, verzichten Sie auf WLAN!
Gehen Sie wieder zu kabelgebundenen Lösungen über! Wenn dies vor Einführung des WLAN funktioniert hat, warum sollte es nicht auch jetzt funktionieren? Ich kann aus eigener Erfahrung berichten: Es geht!

- Schalten Sie das WLAN immer dann ab, wenn Sie es nicht benötigen! Mindestens aber nachts.

- Platzieren Sie den Router nicht in der Nähe von Kinderzimmern oder Aufenthaltsräumen und Arbeitsplatz!

- Besonders ernst nehmen sollte man das Thema, wenn Kinder oder Schwangere im Haushalt leben. Diese sind noch empfindlicher gegenüber der getakteten Mikrowellenstrahlung.

- Schalten Sie die WLAN-Funktion am Smartphone aus, wenn es nicht benötigt wird! Selbst für Smartphones lässt sich mit geigneten Adaptern eine LAN-Verbindung herstellen

- Deaktivieren Sie zusätzlich auch die WLAN/Bluetooth-Funktionen (oft voreingestellt) an Ihrem PC/Laptop/Tablet etc. i.d.R. über den Menüpunkt „Einstellungen“, bzw. deaktivieren Sie Ihre WLAN-Karte/- Stick.

- Klären Sie auch Ihre Mitmenschen, Nachbarn etc. auf! Je weniger eingeschaltete Router, desto weniger Elektrosmog!

DLAN (/POWERLINE/ PLC) stellt leider keine Alternative dar

Quellen und weitere Informationen zum Thema:
https://www.diagnose-funk.org 
https://www.strahlend-gesund.de/
https://www.bund-naturschutz.de/fileadmin/Bilder_und_Dokumente/Themen/Mobilfunk/Tipps_WLAN_2018.pdf

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Sonnenlicht - schädlich oder gesund?

Gepostet von Malte am

Der richtige Umgang mit der Sonne ist ein sehr schwieriges und kontrovers diskutiertes Thema. Überwiegt der gesundheitliche Nutzen durch die Sonnenstrahlung und die daraus resultierende natürliche Vitamin-D-Produktion? Oder ist doch die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, größer?

Der Frühling ist da, die Vögel zwitschern und es wird langsam wärmer. Was gibt es da Schöneres, als jede freie Minute an der frischen Luft zu verbringen und die Sonne zu genießen? Doch ist das eigentlich bedenkenlos möglich oder vielleicht sogar gefährlich?
Glaubt man der Aussage vieler Hautärzte und der Werbung der Sonnencreme-Hersteller, sollte man sich niemals ungeschützt der Sonne aussetzen. Viel zu hoch sei das Risiko, an einem Melanom, also an schwarzem Hautkrebs, zu erkranken. Einige Naturheilkundler und Heilpraktiker sehen das anders und werden durch interessante Studien bestätigt. Zwei eindrucksvolle Studien möchte ich gerne hervorheben:

Eine amerikanische Studie untersuchte über einen Zeitraum von 10 Jahren die Melanom-Fälle an hellhäutigen US-Matrosen. Interessanterweise traten die meisten Melanome nicht bei den Matrosen im Außendienst auf, wie es eigentlich zu erwarten gewesen wäre, sondern bei den Matrosen im Innendienst. Dies zeigt, dass die Sonne keinesfalls die alleinige Ursache für die Entstehung von Melanomen sein kann, und lässt darauf schließen, dass ein guter Vitamin-D-Spiegel wichtig für die Prävention ist.

Im Zusammenhang mit Sonne geht es aber nicht nur um das Melanomrisiko. Sonnenlicht scheint auch eine Auswirkung auf die Gesundheit insgesamt zu haben:
In einer großen schwedischen Studie an fast 30.000 Frauen stellte sich heraus, dass die Gesamtsterblichkeit bei denjenigen, welche die Sonne mieden, fast doppelt so hoch war, wie die der Frauen, die sich regelmäßig der Sonne aussetzten. Inbesondere gab es bei den Sonnenvermeidern deutlich mehr Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Hautkrebserkrankungen waren zwar bei der „Sonnengruppe“ tatsächlich höher, dafür aber das Risiko, an der Erkrankung zu sterben, geringer.
Dies ist ein deutliches Indiz dafür, dass regelmäßige Sonnenexposition ein wichtiger Faktor für die Gesundheit ist und es keinesfalls ratsam ist, aus Angst vor Hautkrebs die Sonne komplett zu meiden.

Regelmäßige (/chronische) Sonnenexposition wirkt sich laut Studien eher positiv aus. Wer täglich an der frischen Luft ist, baut einen natürlichen Schutz auf. Das Melanomrisko sinkt. Gefährlich ist es, wenn man im Alltag kaum Sonne abbekommt, dann aber im Urlaub plötzlich unvorbereitet und intensiv in der Sonne "badet". Bei dieser Art der (intermittierenden) Sonnenexposition steigt das Melanomrisiko deutlich an.       

Man sollte also wie immer das rechte Maß halten: die Sonne weder komplett meiden, noch sich ihr übermäßig aussetzen.


Tipps für den Umgang mit der Sonne: 

  •  Steigern Sie Ihre Sonnenexposition im Frühjahr und Sommer langsam und gewöhnen Sie Ihre Haut kontinuierlich an das ungewohnte Sonnenlicht!
    Die größte Gefahr besteht darin, blasse Haut plötzlich zu viel Sonne auszusetzen. Versuchen Sie ein natürliches Gespür dafür zu bekommen, wann es Zeit für ein schattiges Plätzchen ist.
     
  • Gehen Sie täglich nach draußen und bewegen sich an der frischen Luft. Dies ist besser, als nur am Wochenende und dann plötzlich zu lange.
     
  • Meiden Sie intensive Mittagssonne! (11-15 Uhr)
     
  • Der beste Sonnenschutz ist geeignete Kleidung und Kopfbedeckung. Der UPF ist ein “Lichtschutzfaktor“ für Textilien.  
     
  • Wichtig: Riskieren Sie auf keinen Fall einen Sonnenbrand!
    Sonnenbrände, besonders im Kindesalter, erhöhen massiv das Melanomrisiko und sind unter allen Umständen zu vermeiden!
     
  • Kinder im ersten Lebensjahr sollten keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden!
     
  • Hellhäutige, blauäugige und/oder Menschen mit vielen Sommersprossen haben von Natur aus ein höheres Risiko. Genauso Menschen, in deren Familie bereits Melanome auftraten.
    Diese Menschen sollten das Thema noch ein wenig ernster nehmen, ohne allerdings in Panik zu verfallen.
     
  • Vermeiden Sie es, sich bereits eine halbe Stunde vor dem Sonnenkontakt mit einer 50er-Sonnenschutzcreme einzucremen! Dadurch hat Ihre Haut keinerlei Möglichkeit, sich an die Sonne anzupassen. Gönnen Sie Ihrer Haut ein paar Minuten Sonne, bevor Sie zum Sonnenschutz greifen. (Mehr zum Thema Sonnencreme erfahren Sie weiter unten im Text)
     
  • Der beste Sonnenschutz (neben Kleidung und Schatten) ist der "Sonnenschutz von innen".
    So reduziert ein guter Omega-3-Spiegel nachweislich das Risiko.
    Eine vitalstoffreiche Ernährung mit natürlichen Antioxidantien, wie Beta-Karotin und Lycopin, und den Vitaminen C und E trägt zu einer natürlichen Schutzfunktion bei. Sie wirken antioxidativ und so der Bildung von oxidadivem Stress und freien Radikalen durch die UV-Strahlung entgegen.
    Auch grüner Tee, kann die Sonnenbrandgefahr und das Hautkrebsrisiko reduzieren.
     
  • Unbedingt ist auch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Der Konsum von Alkohol erhöht das Risiko allerdings massiv.
     
  • Lassen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel bestimmen und streben Sie einen Wert von 40-60 ng/l bzw. 100-150 nmol/l an (Empfehlung Dr. Schmiedel)! In der Regel ist eine zusätzliche Vitamin-D-Gabe sinnvoll und erforderlich. Ein guter Vitamin-D-Spiegel bietet einen zusätzlichen Schutz.
     
  • Hautpflege und After-Sun:
    Versorgen Sie Ihre Haut mit ausreichend Feuchtigkeit und sorgen Sie dafür, dass sie nicht austrocknet. Eine trockene, spröde Haut ist wesentlich anfälliger für Sonnenstrahlung. Auch nach dem Sonnenkontakt ist eine reichhaltige Hautpflege wichtig. Bevorzugen Sie dabei möglichst natürliche Produkte ohne Alkohol und Parfüm.
     
  • Eine braune Haut hat nichts mit Gesundheit zu tun! Dies ist ein gefährlicher Irrglaube. Man sollte auf keinen Fall versuchen, um jeden Preis braun zu werden.
     
  • Solariumbesuche stellen keine Alternative dar! Sie erhöhen nachweislich das Hautkrebsrisiko   
    Laut Bundesamt für Strahlenschutz erhöht sich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken um bis zu 75 Prozent, wenn bereits vor dem 30. Lebensjahr regelmäßig Solarien besucht werden.


Was ist mit Sonnencreme?

Auch das Thema Sonnencreme wird sehr kontrovers diskutiert. Für die einen ist sie unabdingbar, andere sind der Ansicht, dass sie gesundheitsschädlich oder sogar krebserregend sei.

Es gibt keine sicheren Belege dafür, dass Sonnenschutzcreme vor dem Melanom und dem Basaliom schützt.  Kein Sonnenschutz deckt das gesamte Spektrum der UVA- und UVB-Strahlung ab. Welcher Anteil dieser Strahlungen aber in welchem Maße zur Entstehung von Hautkrebs beiträgt, ist noch nicht geklärt.

Konventionelle Sonnencremes wird nachgesagt, dass sie hormonell wirksam sind. Außerdem kann es bei bestimmten Cremes zur Bildung polycyclischer Kohlenwasserstoffe (PAKs) aus Erdölbestandteilen und chemischen Lichtschutzfaktoren kommen. Diese stehen in Verdacht krebserregend zu sein.

Eine weitere Gefahr an Sonnencreme ist, dass der Anwender sich sehr sicher fühlt und deshalb oft den gesunden Menschenverstand ausschaltet. So liegen viele Urlauber dick eingecremt zur Mittagszeit am Strand und lassen sich die Sonne stundenlang auf den Rücken scheinen…

Zwei weitere Punkte sollten den kritisch denkenden Menschen zumindest skeptisch stimmen. Erstens schädigt chemische Sonnenschutzcreme Autolack unwiderruflich. Zum anderen schädigen die Inhaltsstoffe nach Ansicht von Forschern nachweislich Korallen und Meeresorganismen, was auf Hawaii sogar ein Verbot bestimmter Inhaltsstoffe zur Folge hatte. Kann die gleiche Creme dann für die so empfindliche menschliche Haut vollkommen unbedenklich sein?

Eine Alternative zu den konventionellen Sonnencremes mit ihren chemischen UV-Filtern stellen mineralische Sonnenschutzcremes dar.   

Auch die Natur hält einige Alternativen bereit. So haben zum Beispiel Sesamöl und Kokosöl einen natürlichen Lichtschutzfaktor und pflegen obendrein die Haut.  


Fazit: 
Der verantwortungsvolle Umgang mit der Sonnenstrahlung ist und bleibt ein sehr wichtiges und ernstzunehmendes Thema.
Durch ein vernünftiges Verhalten sollten Sonnenbrände in jedem Fall vermieden werden.
Die komplette Meidung der Sonne scheint sich aber gesundheitlich negativ auszuwirken. Auch die regelmäßige Anwendung chemischer Sonnenschutzcreme ist wahrscheinlich nicht ganz unbedenklich. Den besten Sonnenschutz bieten entsprechende Kleidung und das Meiden der Mittagssonne. Darüber hinaus sollte man die Dauer der Sonnenexposition individuell und vorsichtig dosieren.



Prof.Dr.Spitz zum Umgang mit der Sonne und zum Thema Vitamin D:

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Gesund und schlank durch Intervallfasten

Gepostet von Malte am

Intervallfasten, intermittierendes Fasten oder auch Kurzzeitfasten ist eine moderne Form des Fastens, deren positive Auswirkung auf die Gesundheit durch neueste wissenschaftliche Studien bestätigt wurde.

Die Menschen der westlichen Zivilisation sind heutzutage einem ständigen Überangebot an Nahrungsmitteln ausgesetzt. Hunger ist für viele ein Fremdwort. Ständige Zwischenmahlzeiten und eine sehr kohlenhydratlastige Ernährungsweise sorgen dafür, dass unser Verdauungssystem und Stoffwechsel kaum noch zur Ruhe kommen. Die Folge ist eine stetige Zunahme an Übergewicht und Zivilisationskrankheiten wie dem metabolischem Syndrom, auch bedingt durch einen zusätzlichen Bewegungsmangel.  

Dabei liegt es nicht unbedingt in der Natur des Menschen regelmäßige Mahlzeiten zu sich zu nehmen und permanent satt zu sein. In der Geschichte der Menschheit mussten unsere Vorfahren regelmäßig längere Hungerphasen überwinden. Auf der Suche nach Nahrung wanderten sie viele Stunden täglich ohne Mahlzeiten und zehrten dabei von ihren Fettreserven.
Heute sind wir durch die ständige Verfügbarkeit und unser modernes Essverhalten an eine permanente Energiezufuhr gewöhnt. Fällt diese doch einmal weg, kommt es schnell zum Gefühl der Unterzuckerung, zu Heißhungerattacken und Gereiztheit. 

Durch bewusste Fastenpausen lässt sich der Körper aber langsam wieder an seine natürliche Möglichkeit der Energieverwertung und den Verbrauch seiner körpereigenen Reserven heranführen.

Fasten wird in der Naturheilkunde bereits seit Jahrhunderten angewandt. Die Forschungsergebnisse des Japanischen Zellbiologen Yoshinori Ohsumi, wofür er 2016 den Nobelpreis erhielt, haben dazu beigetragen, dass es nun auch in der modernen Wissenschaft und Medizin eine große Anerkennung bekommt.

Was ist intermittierendes Fasten?
Im Gegensatz zum Heilfasten, wird beim intermittierendem Fasten nicht über Tage bis Wochen gefastet, sondern nur phasenweise. Auf die Fastenphasen in der die Nahrungsaufnahme vollständig eingestellt wird folgt eine Phase mit normalen Essgewohnheiten

Sollten Sie unter gesundheitlichen Problemen leiden, sprechen Sie vor der Aufnahme des Fastens mit Ihrem Arzt!

16/8-Methode
Diese Methode eigenet sich gut für Einsteiger. Bei der 16/8-Methode (auch Lean Gains-Methode) verzichtet man 16 Stunden am Stück aufs Essen. 8 Stunden lang darf man normal Nahrung zu sich nehmen. Dies können Sie zum Beispiel erreichen, indem Sie das Frühstück ein bisschen später zu sich nehmen und das Abendessen früher, oder Sie lassen einfach eine Mahlzeit ausfallen. Man fastet zum Beispiel von 20 Uhr bis um 12 Uhr des Folgetages und lässt das Frühstück einfach ausfallen. Das Schöne daran ist dass ein Großteil der Fastenzeit in der Schlafenszeit liegt.

Die Umsetzung:

Es ist sehr simpel:

  • Während Ihrer Fastenzeit  essen Sie mindestens 16 Stunden nichts!
     
  • Trinken sie nur Wasser und ungesüßten Tee. Morgens ist auch eine Tasse Kaffee ok. Achten Sie unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr!
     
  • Keine Obst-, Gemüsesäfte oder Brühe!
     
  • Notfall-Tipp: Eine Handvoll Mandeln, Walnüsse oder Cashews
     
  • Wenn Ihnen die lange Essenspause für den Anfang zu lang ist, können Sie natürlich auch mit kürzeren Intervallen beginnen. Ein erster Schritt wäre die Zwischenmahlzeiten auszulassen.

7/1- bzw. 7/2-Methode
Eine andere Möglichkeit des Intermittierenden Fastens ist es, einen oder sogar zwei Tage pro Woche 24 Stunden nichts zu essen, um effektiv Fett abzubauen. An allen anderen Tagen der Woche essen Sie ganz normal.

Warum ist das intermitttierende Fasten ratsam?
Das Intermittierende Fasten ermöglicht Ihnen relativ gezielt Fett abzubauen. 
Zudem findet während der Fastenzeit die sogenannte „Autophagie“ im Körper statt. Das Immunsystem des Körpers stellt sich auf einen Selbstreinigungsprozess ein. Dabei werden kranke und beschädigte Zellbestandteile von alten Zellen resorbiert und für neue Aufbauprozesse umgebaut bevor diese zum Beispiel entarten und als Tumorzelle wuchern. Unsere Zellen reinigen sich damit selbst.
Solange der Körper ständig mit Kalorien und ganz besonders mit Kohlenhydraten versorgt wird, schüttet er permanent Insulin aus. Dieses hemmt die Autophagie und wird somit in Zusammenhang mit Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Arteriosklerose  und Krebs gebracht.

Wie lange sollte ich das Intermittierende Fasten durchführen?
Das intermittierende Fasten lässt sich, im Gegensatz zum Heilfasten, theoretisch auch dauerhaft durchführen. Da man sich in der "Essenszeit" weiterhin ausgewogen ernährt, kommt es zu keinerlei Mangelerscheinungen. Vorausgesetzt, dass die Kalorienzufuhr und Nährstoffzufuhr ausreichend ist.
Man kann das intermittierende Fasten aber natürlich auch phasenweise z.B. mehrfach im Jahr über einige Wochen durchführen.

Intermittierendes Fasten mit intensivem Training kombinieren
Intensives Training, verstärkt den Effekt des Intermittierenden Fastens. Da sich der Körper bereits in der Fettverbrennungsphase befindet, verbrennt jede zusätzliche Aktivität Fett. Nutzen sie an Fasten-Tagen jede Möglichkeit in Bewegung zu bleiben. Nehmen sie zum Beispiel die Treppe, statt der Rolltreppe und machen sie einen Spaziergang. Absolvieren Sie ein Training als perfekte Ergänzung an einem Fastentag. Ihr Stoffwechsel wird so zusätzlich angekurbelt. Ideal sind ein bis zwei kurze und intensive Trainingseinheiten pro Woche.

Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie mich gerne!

Lisa Müller
 

l.mueller@soma-studio.de
www.soma-studio.de

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Krafttraining als Schlüssel zu einem gesunden Körper

Gepostet von Malte am

Gastbeitrag von Tobias Hartz

Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen oder Gelenkbeschwerden anderer Art und müssen aus diesem Grund einige Einschränkungen im Alltag in Kauf nehmen. 

Aus Angst die Beschwerderegionen zu belasten entsteht das Problem, dass die Betroffenen oft dazu neigen Schonhaltungen einzunehmen welche die Beschwerden auf lange Sicht sogar fördern. Die fehlende Belastung führt dazu, dass Muskulatur abbaut, Stabilität verloren geht und die Beschwerden oft chronisch werden. Nicht selten führen diese Beschwerden auch zu einer hohen psychischen Belastung.

Entgegen der altmodischen Ansicht es sei wichtig sich bei Beschwerden zu schonen, ist mittlerweile bekannt, dass gezieltes Training der Muskulatur helfen kann körperliche Beschwerden zu verbessern oder sogar komplett zu beseitigen, da zahlreiche Beschwerden gerade aufgrund von zu schwacher Muskulatur, oder aufgrund von so genannten muskulären Dysbalancen entstehen.

Das tolle am Krafttraining: Sie trainieren und kräftigen nicht nur Ihre Muskulatur, sondern auch andere Gelenkstrukturen wie die Knochen, den Knorpel und die Sehnen und Bänder. Sie sind anpassungsfähig und können über ein langfristiges und gezieltes Training an Stabilität gewinnen. Auf diese Weise lässt sich sogar die Knochendichte messbar verbessern, weswegen Krafttraining insbesondere zur Prävention oder Behandlung von Osteoporose eine wichtige Rolle spielt.

In dieser Hinsicht funktionieren alle Strukturen ähnlich: Der Körper passt sich einer für ihn zu hohen Belastung an und wird kräftiger. So können beispielsweise Fehlhaltungen, welche oft Folge von muskulären Dysbalancen sind beseitigt werden und Alltagsbelastungen fallen durch die im Training gewonnene Kraft leichter und sind wieder beschwerdefrei möglich. 

Neben Gelenkbeschwerden kann Krafttraining außerdem auch bei Krankheiten der inneren Organe sinnvoll sein. Wie einige Studien erfolgreich belegen konnten, führt auch ein intensives Krafttraining zu positiven Anpassungen der inneren Organe und des Herzkreislaufsystems. Langfristiges Training ermöglicht es so, den Puls und Blutdruck ohne Hilfe von Medikamenten zu senken und das Schlagvolumen des Herzens zu erhöhen.

Grundsätzlich gilt also: Über ein gezieltes Training der Muskulatur, gerade in den Beschwerderegionen, können Beschwerden gelindert oder beseitigt werden und lassen sich auch langfristig vermeiden. Neben den Anpassungen der Skelettmuskulatur profitieren außerdem auch die inneren Organe und das Herzkreislaufsystem von einem intensiven Training.

Wichtig hierbei ist es, ein gezieltes, sauberes und den Muskel erschöpfendes Training zu absolvieren, welches auf Ihr individuelles Beschwerdebild abgestimmt ist. 

Lassen Sie sich hierfür am besten von einem speziell geschulten Trainer hinsichtlich des Trainings beraten und führen Sie die Übungen erst nach einer korrekten Anleitung durch

Tobias Hartz ist LE-/CE-Instruktor im Kieser Training-Studio in Hamburg-Poppenbüttel

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Das flüssige Gold wird für viele Funktionen im Körper gebraucht. Unsere Zellen nehmen dieses dankbar auf und bedienen damit unseren Stoffwechsel sowie wichtige Körperfunktionen. Auch für unsere Haut und unsere Haare sind Öle sehr gut. Und noch ein Tipp: Das richtige Öl macht nachweislich schlank!

Fett ist nicht gleich Fett. Sehr häufig greifen wir beim Einkaufen zu den gesättigten Fettsäuren, diese sind in
Fleisch, Wurst und Vollmilchprodukten, insbesondere in Margarine, Butter, Käse und Sahne enthalten. Der
übermäßige Verzehr der gesättigten Fettsäuren kann zu Herz-Kreislauf - Erkrankungen sowie zu
Stoffwechselerkrankungen führen.
Pflanzenöle speichern Energie und spenden Wärme. Des weiteren versorgen Sie unseren Organismus mit
wichtigen Vitaminen. In Speisen übernehmen Sie eine Transportfunktion für die enthaltenen Vitamine.
Zum Beispiel: Karotten enthalten viel Karotin, diese Vorstufe von Vitamin A kann vom Körper kaum
aufgenommen werden. Ein Teelöffel Öl an die gedünsteten Karotten, löst das Karotin und macht es für den
Körper verfügbar.
In natürlichen Pflanzenölen sind auch die essentiellen Fettsäuren Linol- und Linolensäure enthalten.
Diese kann der Körper nicht selbst herstellen.
Es gibt eine Art der ungesättigten Fettsäuren die mit ganz speziellen Eigenschaften ausgestattet ist. Die
Omega 3-Fettsäuren. Nach derzeitigen Wissenstand können Sie Entzündungen hemmen und Zellen und
Gewebe schützen. Diese sind vor allem im Lein- Hanf-, Wall nuss- und Weizenkeimöl enthalten.
Das empfohlene Verhältnis zwischen Omega 6 und Omega 3 Fettsäuren sollte etwa 5:1 betragen.
Leinöl ein wiederentdecktes und geschätztes Pflanzengold.
Allerdings ist Leinöl nicht gleich Leinöl! Wenn der Nachgeschmack bitter ist, sollte es nicht mehr verwendet
werden. Hochwertiges Leinöl schmeckt nussig und lecker zu Pellkartoffeln mit Quark.
Tipps zum täglichen Gebrauch;
Bei der Lagerung von Pflanzenölen unbedingt auf die begrenzte Haltbarkeit achten, vor allem bei den
Sorten mit hohen Anteil ungesättigten Fettsäuren. Die Öle kühl und dunkel im Kühlschrank lagern.
Die Auslauftemperatur mechanisch kaltgepresster, nativer Öle liegt bei höchstens 40 C.
Dadurch entsteht keine Qualitätsbeeinträchtigung!
Es gibt mehr als 30 Ölsorten, die eine Bereicherung für viele Gerichte sind.
Fazit: Hochwertige Öle, sorgfältig und schonend aus Biosamen und Früchten gepresst und
anschließend in Flaschen gefüllt und verpackt, ist ein sehr wertvolles Nahrungsmittel!

Kirsten Fürstenberg
Die Expertin für Effektive Mikroorganismen (EM)
Kontakt:kfuerstenberg@em-hamburg.de
www.em-hamburg.de

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Elektrosmog - Risiken ernst nehmen!

Gepostet von Malte am

Dieser Beitrag befasst sich mit einem Thema, welches mir persönlich sehr am Herzen liegt.

Elektrosmog und Strahlungbelastung nehmen in den letzten Jahren kontinuierlich zu, während das Bewusstsein für eventuelle Gefahren immer mehr in den Hintergrund rückt. Die Nutzung von Smartphones, Tablets und WLAN ist mittlerweile aus dem Alltag der meisten Deutschen nicht mehr wegzudenken. Neue Sendemasten schießen wie Pilze aus dem Boden um die hohe Nachfrage nach Datenvolumen zu befriedigen. Leider macht sich aber kaum jemand mehr Gedanken darüber, ob die ständige Nutzung irgendwelche gesundheitlichen Risiken mit sich bringt. Dazu trägt auch die Politik bei, welche aus ökonomischen Interessen die Gefahren herunterspielt und sich auf die Einhaltung von Grenzwerten beruft. 

Elektromagnetische Felder und Strahlung sind etwas vollkommen natürliches und der Mensch hat im Laufe der Evolution gelernt sich an die natürliche Erdstrahlung anzupassen und damit umzugehen. Es gibt also Resonanzbereiche zwischen dem menschlichen Körper und der elektromagnetischen Strahlung. Seit Einführung eines flächendeckenden Mobilfunknetzes vor etwa 25 Jahren und ständig neuen Formen wie WLAN, Bluetooth etc. werden wir aber zunehmend mit Frequenzen bestrahlt gegen die der menschliche Körper keine natürlichen Schutzmechanismen aufbauen konnte. Dieser unnatürliche Elektromagnetismus ist nun permanent um uns herum, vergleichbar mit einem ständigen Hintergrundlärm. Das tückische daran ist, dass man die Strahlung weder hören noch sehen und in der Regel auch nicht spüren kann. Dennoch belastet sie den menschlichen Organismus. 
Das Gehirn und die Zellen können also mit dieser neuen und unnatürlichen Form der Strahlung nichts anfangen. Im Gegenteil: sie belastet den Körper und es kommt zu einem ständigen Gegensteuern. Die Folge ist ein Absinken des Energieniveaus. Regenerationsprozesse werden gestört oder verlangsamt. Die Folgen und Symptome können sehr vielfältig sein, da jeder Mensch individuell reagiert bzw. seine eigenen Schwachstellen hat. So kann es zu Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Blutdruckschwankungen und Atemnot kommen. Auf Hormonebene kommt es zu erhöhten Ausschüttungen des Stresshormons Cortisol und zu Störungen der Melatonin-Produktion. Gereiztheit und Schlafstörungen können daraus resultieren. Eine Schwächung des Immunsystems führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Durch das permanente "Störfeuer" wird das Nervensystem gereizt und angegriffen. Dies kann zu muskulären Verspannungen und Schmerzen am gesamten Bewegungsapparat führen. Heutzutage hat ein Großteil der Bevölkerung funktionelle Beinlängendifferenzen und Beckenschiefstände. Da die Steuerung der Haltung und des Muskeltonus im Gehirn geregelt wird, ist es auch hier plausibel die Ursache in der Störung der zuständigen Areale durch Elektrosmog zu suchen. Beim Patienten welcher soeben durch therapeutische Intervention "begradigt" wurde, reicht oft allein das Halten eines eingeschalteten Handys um ihn innerhalb kürzester Zeit wieder in seine Fehlhaltung abgleiten zu lassen.

Die Sensibilität auf Elektrosmog ist natürlich sehr unterschiedlich. Aber auch bei Menschen, welche (noch) keinerlei Effekte verspüren finden nachweislich körperliche Veränderungen statt. Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass die Dauer der Strahlenexposition ein wichtiger Faktor ist. Oft dauert es 3-5 Jahre bis erste Symptome auftreten.

Das Telefonat mit dem Handy/Smartphone direkt am Ohr bzw. Kopf stellt von allen Anwendungen die größte Gefahr dar. Zahlreiche Studien belegen ernstzunehmende Zusammenhänge zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und der Entstehung von Krebs. Auch der italienische oberste Gerichtshof stellte einen direkten Zusammenhang fest. Mittlerweile hat auch die WHO Mobiltelefone als "möglicherweise krebserregend" eingestuft.

Ein weiterer recht dramatischer Effekt des Telefonierens mit dem Handy könnte eine Manipulation der Blut-Hirn-Schranke sein. Durch das Herabsetzen dieser Lebenswichtigen Barriere können Krankheitserreger und Schadstoffe ins Gehirn eindringen. Dies kann unter Umständen die Entstehung von Parkinson und Demenz fördern. 

Das Thema Elektrosmog und Strahlung ist und bleibt ein umstrittenes Thema. Bis jetzt sind keinerlei Langzeitwirkungen bekannt. Die Regierung, die zuständigen Behörden und die Mobilfunkbetreiber gehen von einer Unschädlichkeitsvermutung aus. Das heißt sie würden erst reagieren, wenn die negativen Folgen glasklar bewiesen sind. 
Ich persönlich möchte nicht an diesem Experiment auf Kosten unserer Gesundheit teilnehmen.  
Deshalb empfehle ich dringend bewusster mit Smartphones, WLAN etc. umzugehen und die Risiken ernst zu nehmen.


Weitere Informationen:


Aktueller Beitrag auf ARTE mit wertvollen Tipps zur Strahlungsreduktion

Studien zum Thema

Internationaler wissenschaftlicher Appell

7 einfache Smartphone-Tipps für weniger Strahlung

www.diagnose-funk.org

www.bund.net

www.strahlend-gesund.de

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Schlafberatung ganzheitlich betrachtet

Gepostet von Malte am

Gastbeitrag von Stella Zurheiden

Bedenkt man das 80% aller Krankschreibungen auf den Rücken zurückzuführen sind, kommt schon mal die Frage auf wie wertvoll denn ein Bett für die Gesundheit ist. Der beste Arzt, Therapeut und wen man sonst noch so aufzählen könnte wird ein Leiden dauerhaft nur bedingt unterstützen können, wenn das Bett nicht mitspielt!
Warum ist das so? Ganz einfach, weil Regeneration NUR nachts und NUR in der Tiefschlafphase stattfindet! Die wenigsten Menschen kommen jedoch in die Tiefschlafphase, auch wenn sie sich dessen nicht Bewusst sind. Stellen Sie sich folgendes vor: Sie kommen vom Therapeuten und es geht Ihnen so gut wie lange nicht, das hält an bis zum nächste Morgen und da ist es das „böse“ Erwachen. Hand aufs Herz, wie schnell wird gewertet „Der Arzt oder Therapeut taugt nichts, der hat mir gar nicht oder nur kurz geholfen“? FAKT ist jedoch das Sie vom Therapeuten zumeist bestens behandelt wurden, nur die nächtlichen 6-8 Stunden in einer „verkrümmten Lage der Wirbelsäule“ hat alles wieder zunichte gemacht.
Die Stunden in denen Regeneration von statten geht, wo unser „Akku“ wieder aufgeladen werden sollte, haben genau das Gegenteil bewirkt. Schwerverletzte Menschen werden oft in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt. Warum macht man das wohl? Genau, weil in dieser Phase Regeneration statt findet.

Bedenkt man nun weiter das wir 1/3 unseres Lebens im Bett verbringen (ein 60 jähriger Mensch hat rund 20 Jahre im Bett verbracht) ist es nicht verwunderlich das immer mehr Menschen, immer früher bzw. jünger die Wehwehchen von Nacken- Rücken und Co beginnen. Hinzu kommt in der heutigen Zeit Dauerstress - Mangel-Ernährung – Umwelteinflüsse - Elektrosmog und Bewegungsmangel.

Nun geht man in ein Möbelhaus oder in ein „Bettenfachgeschäft“ und wird schier erschlagen mit dem Angebot von Matratzen, Lattenrost und dergleichen. Flugs ist ein Möbelverkäufer zur Hand erklärt, zeigt und demonstriert und zumeist klingt das alles auch plausibel. Hat man sein Bett dann zu Hause, stellt sich leider sehr häufig heraus das man „schön“ aber nicht gesund gekauft hat. ☹   
Es liegt sich dann doch nicht so wie erhofft und es zwickt und kneift nach wie vor.

Woran liegt das?
Eine handelsübliche Matratze (da ist der Preis völlig egal) ist konstruktionsbedingt so hergestellt, dass IHR Körper sich der Matratze anpassen muss. Zum einen ist es Ihrem Körper nicht möglich sich einer Matratze anzupassen, zum anderen ist vorprogrammiert wie schnell Sie eine „Kuhle“ reinliegen. Bei einer orthopädischen Matratze sieht es da ganz anders aus, sie passt sich dem Körper 1:1 genau und druckfrei an. Dann muss klar sein eine Matratze kommt nicht allein, sondern auch ein solides Fundament muss sein. Ein orthopädischer Betteinsatz besteht im besten Fall nicht aus Latten (Lattenrost), sondern aus hochflexiblen elastischen Federtellern. Die beste Matratze taugt dauerhaft nichts, wenn der Betteinsatz nicht vernünftig gewählt ist. Vergleichbar mit einem Hausbau auf sandigem rutschigem Boden, da hat man keine Freude dran.

Und was ist mit der Hygiene?
Die Hausstaubmilbe ist das eine Thema, mittlerweile ist Jedermann bekannt das die Milbe an sich harmlos ist. Mit ihrer Hinterlassenschaft dem Milbenkot sieht es da ganz anders aus, denn der ist hochgradig bakteriell. Nun haben die Milben das feucht-warme Klima im Bett sehr gern und können sich daher dort besonders gut vermehren. An Futter mangelt es auch nicht denn wir verlieren pro Jahr ca. 1⁄2 kg Hautschuppen. Somit ist das Bett für eine Milbe ein wahres Paradies! Hinzu kommt das wir pro Nacht ca. 1-2 Liter Wasser ausscheiden, also Schweiß mit Salzen und Hautfetten. Ein wenig geht mit der Atemluft, ein wenig in die Nacht- und Bettwäsche und ca. 100 ml sickern Nacht für Nacht in die Matratze. Milbenkot und „Schwitzwasser“ bilden dann im Matratzenkern einen verklebten Matratzenkern und dieser ist dann Nährboden für Schimmelpilz.

Wie jetzt??? Ja, genau Schimmelpilz in Matratzen ist längst kein Geheimnis mehr, nur wird leider nicht darüber gesprochen. Können Sie sich nur annährend vorstellen was es für Ihr Immunsystem bedeutet wenn Sie in der Regenerationsphase wo der gesamte Organismus auftanken soll Schimmelsporen einatmen?

Orthopädische Anforderungen an ein Schlafsystem:
Ein orthopädisches Schlafsystem ermöglicht es, dass die Wirbelsäule in jeder Schlafposition eine gesunde Lage einnimmt. Die Muskulatur soll während dem Liegen entspannen können und der Rücken soll gleichzeitig gestützt werden. Durch die individuellen anatomischen Voraussetzungen ist es wichtig, dass ein orthopädisches Schlafsystem gewichtsunabhängig funktioniert. Das bedeutet, dass es, dort wo der Körper Druck ausübt, entlastet. Dort wo kein Druck entsteht, stützt es. Dadurch wird eine Langzeittraktion (leichte Dehnung) der Wirbelsäule ermöglicht. Die Bandscheiben werden entlastet und können sich wieder mit Gewebeflüssigkeit füllen und die benötigten Nährstoffe aufnehmen.
Zusätzlich sollte ein orthopädisches Schlafsystem für ein harmonisches Bettklima sorgen. Falsche Materialien können zu Frieren oder Nachtschweiß führen. Dadurch wird der gesunde, erholsame Schlaf beeinträchtigt. Die Materialien sollten in der Lage sein Feuchtigkeit aufzunehmen und damit für ein trocken-warmes Bettklima sorgen. Dies wirkt auch dem beschriebenen Milben- und Schimmelproblem entgegen.

Schlafstörungen:
Elektrosmog, Schnarchen, Stress, Erdmagnetfeldverzerrungen, Rückenschmerzen, Wetterfühligkeit oder Jetlag – das sind nur ein paar der zahlreichen Faktoren, die zu Schlafstörungen führen. Rund 80 % der Menschen sind laut aktuellen Studien von Schlafstörungen betroffen. Viele Menschen wachen bereits morgens mit Befindlichkeitsstörungen wie z.B. Kopf- Nacken- Schulter- Rücken- Hüftschmerzen- Atemwegsproblemen- eingeschlafenen Händen- Knieproblemen- Wadenkrämpfen- kalten Füssen um nur einiges zu nennen auf.

Orthopädische Matratzen, auch hier gilt Vorbeugen ist besser als Heilen!
Orthopädische Matratzen und orthopädische Betteinsätze werden entgegen vieler Vorurteile (zumeist aus Unwissenheit) nicht nur von Menschen genutzt die unter Nacken- Rückenschmerzen und dergleichen leiden. Vielmehr erkennen immer mehr Menschen den vorbeugenden Nutzen eines orthopädischen Schlafsystems und wie wichtig erholsamer Schlaf für die eigene Lebensqualität ist. Ein orthopädisches Schlafsystem hilft nicht nur Verspannungen in der Wirbelsäule vorzubeugen, sondern wirkt sich vor allem druckentlastend auf den ganzen Körper aus. Durchblutungsstörungen, Gelenkschmerzen und viele andere Beschwerden gehören mit einem orthopädischen Schlafsystem der Vergangenheit an. Es liegt sich „gefühlt“ weicher auf einem orthopädischen Schlafsystem als auf handelsüblichen Matratzen, das liegt an dem komfortabler Druckausgleich den viele nur von Dekubitus-Matratzen kennen. Auf einem orthopädischen System werden Knochen, Gelenke, der gesamte Organismus nachhaltig geschont.
Viele „schlafbedingte“ Schmerzen werden oft gar nicht mit ungesundem Schlaf, sondern mit Tagesaktivitäten in Verbindung gebracht wie z.B. Job-Gartenarbeit etc. Erst wenn man auf einem orthopädischen Schlafsystem gelegen hat spürt man den Unterschied massiv.

Ich freue mich, wenn ich Ihnen mit meinem Beitrag einen Eindruck zum Thema gesunder Schlaf vermitteln konnte. Für Fragen oder einer persönlichen Beratung stehe ich gerne zur Verfügung.

Herzlichst

Ihre Stella Zurheiden

stella.zurheiden@gmail.com  | 0151 423 63 577

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Rückenschmerzen - nicht zu früh ins MRT

Gepostet von Malte am

Wenn jemand in Deutschland Rückenschmerzen hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er ziemlich bald in der „Röhre“ bzw. im MRT landet. Viele Patienten gehen förmlich mit der Erwartungshaltung zum Arzt, eine Überweisung zum Radiologen zu bekommen. Sie wollen ja schließlich wissen, wo ihre Rückenschmerzen herkommen…

Das MRT (Magnet-Resonanz-Tomografie) steht seit Mitte der 80er Jahre als diagnostisches Mittel zur Verfügung. Die Vorteile gegenüber dem Röntgen sind das Ausbleiben der Strahlenbelastung und die Darstellung verschiedener Gewebearten über die knöchernen Strukturen hinaus. So lassen sich auch Organe, Sehnen, Bänder, Muskeln etc. bis ins kleinste Detail darstellen und beeurteilen.

Doch ist es wirklich immer von Vorteil, einen genauen Befund durch bildgebende Verfahren zu haben? Es gibt Studien, welche genau das Gegenteil behaupten. Die Prognose kann sich demnach für den Patienten nach der bildgebenden Diagnostik sogar verschlechtern. Doch warum das? 

Das Ergebnis der bildgebenden Verfahren ist leider (oder zum Glück?) nur die halbe Wahrheit. Es gibt unzählige Menschen mit absolut pathologischen Befunden, die aber keinerlei Beschwerden haben. In Untersuchungen an gesunden und gut trainierten jungen Männern ohne jegliche Rückenschmerzen fand man bei über 20% Bandscheibenvorfälle im Lendenwirbelsäulenbereich.  Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, bei denen im MRT absolut keine Auffälligkeiten zu finden sind und die dennoch unerträgliche und chronische Schmerzen haben.

Über 80% aller Rückenschmerzen gelten als „unspezifisch“, das heißt, es lässt sich keine genaue Struktur bzw. Ursache ausmachen, welche für die Entstehung der Beschwerden verantwortlich ist. Viele dieser Beschwerden verschwinden auch nach einiger Zeit wieder. Untersucht man diese Patienten aber im MRT, findet man dennoch zahlreiche Abweichungen von der Norm. Der Befund ist oft lang und für den Betroffenen häufig beängstigend. Die Tendenz vieler Radiologen, die Befunde eher etwas zu dramatisieren, verstärkt diesen Effekt. Durch Aussagen einiger Orthopäden („Ein Wunder, dass Sie mit dieser Wirbelsäule überhaupt noch aufrecht gehen können..“)  wird die Verunsicherung des Betroffenen nochmals verstärkt. Das Vertrauen in den eigenen Rücken und seine Belastbarkeit sinkt und die Patienten nehmen eine Schon- und Vermeidungshaltung an. Dies kann der Beginn eines Teufelskreises sein. Die Muskulatur baut sich ab, was zu Instabilitäten und einer weiteren Zunahme der Schmerzsymptomatik führt. So kann es zu einer Chronifizierung der Beschwerden kommen.

Darüber hinaus steigt das Risiko operiert zu werden. Auch wenn auf dem Bild möglicherweise ein Bandscheibenvorfall zu erkennen ist, muss das noch längst nicht die Ursache für die Beschwerden sein. So kann ein ausstrahlender Schmerz beispielsweise auch vom Ilio-Sacral-Gelenk oder vom Piriformes-Muskel ausgehen. Dennoch landen viele Patienten viel zu früh und leider oft unnötig auf dem OP-Tisch. In vielen Fällen sind die Beschwerden danach jedoch keinesfalls geringer.

Wenn sich ein Rückenschmerzpatient zum Zeitpunkt des MRT bereits in physiotherapeutischer Behandlung befindet oder ein gezieltes Rückentraining macht, ergeben sich aus dem MRT-Befund in den seltensten Fällen Änderungen am therapeutischen Vorgehen. 

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien der Bundesärztekammer empfiehlt eine bildgebende Diagnostik frühestens nach vier bis sechs Wochen und nur, wenn die Beschwerden zunehmen und/oder die Einschränkungen im Alltag anhalten.

Viele Ärzte halten sich leider nicht an diese Empfehlungen. So ist Deutschland weltweiter Spitzenreiter im MRT. Die Anzahl der Untersuchungen pro 1000 Einwohner ist fast doppelt so hoch wie beispielsweise in Frankreich. Die Anzahl der Geräte pro eine Million Einwohner ist etwa doppelt so hoch wie im EU-Schnitt. Die Kosten, die daraus für das Gesundheitssystem entstehen, sind enorm (eine MRT-Untersuchung kostet bis zu 700 €). Der Nutzen für den Betroffenen ist leider sehr fraglich.

Tipps im Hinblick auf Rückenschmerzen und bildgebende Verfahren:

- Die meisten Rückenschmerzen verbessern sich nach einigen Tagen bis Wochen von alleine.

- Sollten die Beschwerden anhalten oder sich verschlechtern, vereinbaren Sie einen Arzttermin!

- Suchen Sie sich einen Arzt, der Sie ausreichend befragt und körperlich untersucht.

- auch wenn es zum Standardprozedere vieler Orthopäden gehört: Eine Röntgenaufnahme ist im Rahmen der Erstuntersuchung nicht unbedingt zwingend erforderlich. 

- Überlassen Sie Ihrem Arzt die Entscheidung, ob ein MRT tatsächlich notwendig ist.

- Sollten die Beschwerden bis zum MRT-Termin bereits abgeklungen sein, überlegen Sie sich, ob Sie die Untersuchung tatsächlich in Anspruch nehmen wollen.

- Wenn Sie im MRT waren: Lassen Sie sich nicht vom Befund verunsichern! Die Befunde klingen für den Laien oft schlimmer als sie eigentlich sind. Besprechen Sie den Befund in Ruhe mit dem Arzt Ihres Vertrauens.

- Wenn Ihnen eine OP empfohlen wurde, holen Sie sich vorher unbedingt eine zweite Meinung ein! Am besten von einem Arzt der nicht operiert.

Studien zum Thema:

https://www.jospt.org/doi/10.2519/jospt.2011.3618

https://chiromt.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12998-018-0207-x

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20838269

https://bjsm.bmj.com/content/early/2019/02/13/bjsports-2018-100087.full

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23440131

https://peerj.com/articles/4151/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/22047999/?i=2&from=/21642763/related

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7 einfache Smartphone-Tipps für weniger Strahlung

Gepostet von Malte am

von Dipl.-Ing. Michael Mumm

Flugmodus
Der Flugmodus schaltet das Mobilfunk-Modul (2G (GSM), 3G (UMTS), 4G (LTE)) ab. Das betrifft alle Dienste der SIM-Karte, also Ihres Mobilfunkanbieters.
In den meisten Fällen, schaltet der Flugmodus gleichzeitig WLAN und Bluetooth ab. Bei neueren Geräten ist dies seltener der Fall. Dort werden diese beiden Funkmodule häufig sogar bei aktivieren des Flugmodus eingeschaltet. Achten Sie bei Ihrem Gerät darauf, was passiert, wenn Sie den Flugmodus einschalten.
Im Flugmodus sind Sie weder telefonisch, noch per SMS, Whatsapp oder per Email erreichbar. Alle Offline-Funktionen Ihres Smartphones, wie die Kamera, den Wecker und andere Offline-Apps können Sie weiterhin nutzen.
Meine Empfehlung: Nutzen Sie den Flugmodus auf jeden Fall nachts. Setzen Sie ihn anstelle der Stumm-Funktion ein. In Situationen, in denen Sie bisher die Stumm-Funktion nutzen, ist der Flugmodus die bessere Wahl. Dadurch vermeiden Sie gleichzeitig den psychologischen Stress der ständigen Erreichbarkeit und den physischen Stress der Strahlung.
 

Mobile Daten
UMTS (3G) oder LTE (4G) liefern Ihnen mobiles Internet aufs Smartphone. Welchen dieser Dienste Ihr Smartphone nutzt, entscheidet es ab Werk automatisch. Beides wird in den Einstellungen in der Regel unter dem Begriff „Mobile Daten“ zusammengefasst. Sind die Mobilen Daten abgeschaltet, strahlt Ihr Smartphone wesentlich seltener (siehe Grafik).
Bei abgeschalteten Mobilen Daten sind Sie weiterhin telefonisch und per SMS erreichbar.
Meine Empfehlung: Lassen Sie die mobilen Daten stets abgeschaltet. Schalten Sie sie nur bei Bedarf ein, um Nachrichten abzurufen und zu verschicken und schalten die Mobilen Daten im Anschluss sofort wieder ab. Dadurch sparen Sie Datenvolumen, störende Meldungen durch Nachrichten und vor allem physischen Stress durch die „Dauer“-Strahlung.
 

WLAN
Aus physischer Sicht ist WLAN die vermutlich gefährlichste Strahlung. Bisherige Studien und die Erfahrungsberichte Elektrosensibler bestätigen dies. Viele lassen das WLAN aus Bequemlichkeit und Unachtsamkeit dauerhaft eingeschaltet. Dadurch wird Ihr Körper durch die Strahlung einem störenden Dauerstress ausgesetzt, der Akku des Smartphones leert sich schneller und Ihr Smartphone loggt sich automatisch in jedes bekannte WLAN-Netzwerk ein, an dem Sie gerade vorbeikommen, wodurch Hacker, die gerade im selben WLAN-Netzwerk eingeloggt sind, ein leichtes Spiel haben, Sie auszuspionieren bzw. Ihr Gerät zu manipulieren.
Meine Empfehlung: Lassen Sie ihr WLAN ausgeschaltet, schalten es nur bei echtem Bedarf und sicherem WLAN-Netz ein und nach Nutzung sofort wieder ab.
 

Bluetooth
Verwendet wird es üblicherweise für die Freisprecheinrichtung im Auto und für die Verbindung zu Bluetooth-Boxen zum Abspielen von Musik. Bluetooth arbeitet mit der selben Frequenz wie WLAN und folgt diesem in Sachen biologischem Stress. Genau wie beim WLAN lassen es viele Smartphone-Nutzer achtlos permanent eingeschaltet mit den selben energetischen und physischen Konsequenzen wie beim WLAN.
Meine Empfehlung: Lassen Sie ihr Bluetooth ausgeschaltet, schalten es nur bei echtem Bedarf ein und nach Nutzung sofort wieder ab.
 

NFC
Ein Nahverkehrsfunk ähnlich RFID. Kann bspw. zum mobilen Bezahlen genutzt werden. NFC ist eine sehr unsichere Technik. Jeder Hacker in Ihrer Nähe kann damit ohne Ihr Wissen Zugangsdaten und Passwörter stehlen und im schlimmsten Fall über Ihr Konto einkaufen.
Meine Empfehlung: Hat Ihr Smartphone NFC, sollten Sie es abstellen. Neben der unnötigen Strahlenbelastung stellt es ein zu großes Sicherheitsrisiko dar.
 

GPS
Fast alle Smartphones besitzen ein GPS-Modul. Nur in seltenen Fällen handelt es sich um ein aktives GPS-Tracking, das ein Funksignal sendet. In der Regel handelt es sich um einen reinen Empfänger, der keinerlei Funkstrahlung abgibt. GPS ist demnach auch im Flugmodus und bei abgeschaltetem WLAN und Bluetooth verwendbar.
Meine Empfehlung: Installieren Sie sich eine Navigations-App, mit der Sie Offline-Karten herunterladen und verwenden können. Gute Apps dafür sind bspw. OSMAND, MapFactor Navigator oder HERE.
 

Headsets
In vielen Tipps zur Strahlenreduktion werden Headsets empfohlen. Bluetooth-Headsets sind dabei die schlechteste Alternative, da diese ebenfalls senden und beim Smartphone damit zusätzlich Bluetooth eingeschaltet sein muss. Verkabelte Headsets sind wunderbare Antennen und leiten die Funkstrahlung Ihres Smartphones und jedweder Mobilfunk und WLAN-Strahlung der Umgebung über das Kabel an die Stöpsel im Ohr weiter. In vielen Fällen sind die Strahlungswerte am Kopf dadurch ebenfalls sehr hoch.
Meine Empfehlung: Nutzen Sie statt Headsets nach Möglichkeit die Freisprechfunktion Ihres Smartphones und halten bzw. stellen das Gerät während des Gesprächs auf Abstand. Abstand reduziert die Strahlungsbelastung am meisten.

Weitere Tipps unter www.strahlend-gesund.de

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