Umweltschutz beginnt im Badezimmer!

Gepostet von Malte am

Gastbeitrag von Karin Stöckel

Seit dem 1. Juli 2018 ist in Schweden Mikroplastik in Kosmetika verboten. Das hat seine Berechtigung. Es ist ein notwendiger Schritt von vielen um Mikroplastik im Wasser zu verringern. Mit jedem Mal Haare waschen, Zähne putzen, duschen oder baden wird Mikroplastik in die Umwelt abgegeben. Dieses zu verhindern gehört zu den leichtesten Aufgaben unserer Gegenwart. Ein einfacher Blick in die CodeCheck- App verrät, in welchen Produkten sich Mikroplastik versteckt und welche unbedenklich für die Gewässer sind. Produkte die solche Inhaltsstoffe beinhalten sollten vom Kunden besser links liegen gelassen werden.

Mikroplastik reichert sich in der Natur an und wird Teil unseres Kreislaufes. Kürzlich wurde davon berichtet, dass jeder von uns pro Woche in etwa eine Kreditkarte verspeist. Kein besonders appetitlicher Gedanke wie ich finde. Besonders in Meerestieren reichern sich die Mikroplastikpartikel an, die tagtäglich unkontrolliert ins Meer und in die Flüsse und Seen gespült werden. Es gibt bislang keine Technologie, die es ermöglicht diese herauszufiltern. Ziel ist es also so wenig wie möglich Plastik in jeglicher Form in die Umwelt gelangen zu lassen.

Neben den Mikroplastikpartikeln, die unsere Gewässer verschmutzen und Tiere und Menschen dann schon mal schwer im Magen liegen können, gibt es weitere Bestandteile in Kosmetika, die in der heutigen Zeit und des heutigen Fortschritts nichts zu suchen haben. Dazu gehört z.B. PEG.

PEG ist die Kurzform für Polyethylenglykol, das in Kosmetika dazu eingesetzt wird um die gewünschte Konsistenz zu erzeugen. Auch wenn ein Produkt wie Shampoo oder Duschgel besonders schön schäumt, sind dafür PEGs verantwortlich. Die Problematik dabei ist, es ist unheimlich günstig zu produzieren, weshalb viele Hersteller darauf zurückgreifen um die eigene Gewinnspanne zu erhöhen. Für die Umwelt ist es jedoch eine Katastrophe, denn PEG wird aus Erdöl hergestellt. Für die Umwelt sind die Bestandteile sehr belastend, da sie kaum abbaubar sind. PEGs können die Haut anfälliger für Reizungen machen und Allergiene auslösen. Zudem wird die Hautbarriere geschwächt und Schadstoffe können ungehindert in die Haut eindringen. Einige der PEG Derivate werden sogar als krebserregend eingestuft was vor allem am Ethylenoxid liegt, welches auch für Frostschutzmittel eingesetzt wird. Wissenschaftliche Untersuchungen dauern noch an. Bis die Vermutungen widerlegt sind, gilt es solche Inhaltsstoffe der Gesundheit zu liebe zu meiden.

PEGs findet man in nahezu allen konventionellen Pflegeprodukten fürs Badezimmer. Erkennen kann man sie an der eindeutigen Bezeichnung PEG (auch in Kombination mit Nummern z.B. PEG-32) oder an Wortbestandteilen -eth wie z.B. bei Sodium Laureth Sulfat.

Im Folgenden gehen wir auf weitere der Gesundheit abträgliche und der Umwelt schadende Inhaltsstoffe konventioneller Pflegeprodukte ein.

PARABENE dienen in der Kosmetikbranche als Konservierungsmittel. Parabene stehen im Verdacht hormonell wirksam zu sein, d.h. sie können ähnlich wirken wie das weibliche Hormon Östrogen. Die Höchstgrenze von Propylparaben und Butylparaben wurde erst kürzlich in der EU herabgesetzt, da Unsicherheit besteht in welcher Konzentration Unbedenklichkeit besteht. Besonders Schwangere, Föten, Kleinkinder und Jugendliche in der Pubertät sollten darauf verzichten. Solange nicht eindeutig bewiesen ist, dass keine Schädigung auftreten kann, rät das Bundesamt für Risikobewertung davon ab Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl- und Phenylparaben zu verwenden. Parabene sind auf der Inhaltsstoffangabenliste leicht zu entlarven, da sie alle mit -paraben enden. Alternativ greifen Sie zu zertifizierter Naturkosmetik, dort sind PEGs nicht zugelassen.

DUFTSTOFFE werden als häufigster Inhaltsstoff ohne echte Wirkung verwendet. Sie haben keinen Nutzen für den Körper und können darüber hinaus Allergien auslösen. ACHTUNG: auch Naturkosmetika können Duftstoffe enthalten! Besonders allergen wirken die folgenden:

- Eugenol
- Cinnamal
- Citral
- Limonene
- Coumarin
- Citronellol
- Farnesol

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, greifen Sie zu Produkten Namhafter Frischeanbieter, die grundsätzlich auf jegliche Verwendung unnützer Inhaltsstoffe verzichten oder duftstofffreie „Sensitiv“-Produkte.

ALUMINIUM /-SALZE werden ausschließlich in Antitranspirantien eingesetzt. Deos überdecken den Körpergeruch, bzw. verhindern die Zersetzung des Schweißes durch die Bakterien, wodurch Schweißgeruch entsteht. Antitranspirantien verstopfen die Schweißdrüsen, wodurch Hautreizungen und Juckreiz entstehen können. Aluminiumsalze stehen zudem im Verdacht vom Körper aufgenommen zu werden und mitverantwortlich für Fruchtbarkeitsstörungen und Brustkrebs zu sein. Hierzu und auch zur Mitverschuldung der Alzheimerkrankheit stehen noch wissenschaftliche Bestätigungen aus.

In Produkten sind sie leicht erkennbar da sie als Aluminium-Chlorohydrate bzw. Aluminiumchlorid deklariert sind. Auch der Zusatz Antitranspirant auf einem Produkt bedeutet IMMER das Aluminiumsalze beteiligt sind.

ERDÖL bildet als billigster Rohstoff in so gut wie allen herkömmlichen Pflegeprodukten die Basis. Deklariert an erster Stelle als Paraffinum Liquidum, Iso Paraffin, Wax oder Vaseline. Erdölbasierte Inhaltsstoffe sind für die Umwelt sehr bedenklich. Einerseits durch die Beschaffung, andererseits durch die Schwere der Abbaubarkeit wenn sie einmal in die Natur gelangt sind. Für die Gesundheit hat es auch keinen positiven Effekt, die Poren werden regelrecht „zugeschmiert“ und die Haut kann nicht mehr atmen. Der Schmiereffekt hat schon so manchen Endverbraucher getäuscht. Statt die Haut zu pflegen trocknet diese regelrecht aus. Hier trügt der Schein, denn die Haut fühlt sich glatt und geschmeidig an. Von den bereits genannten Deklarationen abgesehen, gibt es zahlreiche Namen unter denen sich Erdöl und dessen Derivate verstecken. Hier hilft es an für sich nur auf Naturkosmetik zurückzugreifen oder die Code Check App, Toxfox oder Kosmetik Analyser zu verwenden.

VERPACKUNG last but not least. Achten Sie beim Kauf darauf wie Ihr Produkt verpackt wurde. Viele Hersteller verwenden speziell beschichtete Kartonagen um das Produkt hochwertig erscheinen zu lassen. Unnötige Umverpackungen aus Plastik oder übergroße Verpackungseinheiten, die nur zur Hälfte gefüllt sind bilden auch kleine Seltenheit. Hier bleibt die Umwelt und die Schonung von Ressourcen auf der Strecke. Suchen Sie lieber Produkte aus, die aus recyclebaren oder wiederverwendbaren Rohstoffen produziert werden. Die auf unnötige und verschönernde Umverpackungen verzichten und stattdessen auf Nachhaltigkeit und sogar einzigartige Recycling/ Re-Use Systeme setzen.

Ich persönlich habe mich in einen Hersteller verliebt, der sich bereits seit mehr als 20 Jahren unendlich viele Gedanken um unsere Umwelt macht. Damals kannte noch niemand Begriffe wie Nachhaltigkeit, Bio oder vegan. Ohne Unterlass wird geforscht und entwickelt um in Europas Badezimmern die „Tankerkatastrophen“ Stück für Stück zu verringern und Mensch, Tier und Natur zu schützen. Klimaschutzpreis und Oskar für Verpackung sind nur zwei Auszeichnungen von vielen, die das Unternehmen auf seine Fahne schreiben kann. Als Vorreiter Mitte der 90er Jahre gestartet, kommen nun zum Glück immer mehr Unternehmen diesem Anspruch nach. Wir als Konsumenten haben es in der Hand was wir kaufen und was wir täglich verwenden. Wenn jeder ein klein wenig bewusster mit dem Thema umgeht, kann es uns gelingen unsere kostbare Natur zu erhalten und die Ressourcen zu schonen. Ich freue mich über einen Besuch auf meiner Seite www.frischemensch.de

Selbstverständlich stehe ich auch bei Fragen zur Verfügung.


Informationen zur Autorin Karin Stöckel

Weiterlesen…

Wacht endlich auf! 5 Dinge, die jeder von uns tun kann

Gepostet von Malte am

Vor einigen Tagen habe ich den Film "An den Rändern der Welt" von Markus Mauthe gesehen. 

Der Film stimmte mich sehr traurig, weil er einmal mehr auf eindrucksvolle Weise bestätigte, wie schlecht und rücksichtslos wir Menschen mit unserem Planeten umgehen und so unser Zuhause und das unserer Kinder und Enkel unwiderruflich zerstören. Der Klimawandel ist in vollem Gange (auch wenn einige mächtige Menschen dies immer noch leugnen) und die Erderwärmung und das Artensterben hängen unmittelbar miteinander zusammen. Eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Jährlich verschwinden rund 58.000 (!) Arten für immer.

Jeder Einzelne von uns sollte sich hier seiner Verantwortung bewusst werden und wir dürfen uns nicht länger hinter der Mehrheit verstecken nach dem Motto "was bringt es denn schon, wenn ich etwas verändere?" Jetzt ist der Zeitpunkt an dem wir aktiv werden müssen. Wenn wir noch länger tatenlos zuschauen wird es zu spät sein


Hier einige Dinge, die jeder von uns tun kann um zumindest einen kleinen Beitrag zu leisten:


1.) Weniger Fleisch essen

Die Art und Weise wie wir uns ernähren hat weitreichende Konsequenzen auf unseren Planeten. Die aktuellen Waldbrände im Amazonas hängen unmittelbar mit dem hohen Fleischkonsum der Europäer zusammen.  Dementsprechend ist ein Verzicht oder zumindest eine Reduktion des Fleischkonsums ein ganz wichtiger Faktor (nicht zuletzt auch aus ethischen Gründen).
Weniger Fleisch, aber dafür gutes Fleisch, so lautet auch die Empfehlung im "WWF-Einkaufsratgeber Fleisch & Wurst

Auch aus gesundheitlichen Gründen ist ein geringerer Fleischkonsum absolut empfehlenswert.  

Generell sollten die Lebensmittel die wir kaufen möglichst aus biologischer Landwirtschaft stammen. Das kommt sowohl der Natur als auch der Gesundheit zu Gute.  
Außerdem sollte man darauf achten möglichst saisonales und regionales Obst und Gemüse zu kaufen um lange Transportwege zu vermeiden.


2.) Weniger Plastikmüll produzieren

Über das Plastikproblem habe ich bereits in meinem Artikel „Wie kommt unser Plastikmüll ins Meer?“ geschrieben.

Obwohl ich eigentlich davon ausgegangen war, dass die Problematik mittlerweile bekannt sein sollte, ist es doch erschreckend, wie viele Menschen nach wie vor keine Rücksicht darauf nehmen. Entweder aus Unwissenheit, oder noch schlimmer aus Ignoranz. Täglich sehe ich Menschen, die aus Plastikflaschen trinken. Dies hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Gesundheit  

Auch beim Einkaufen sehe ich leider immer noch viel zu viele Menschen welche Plastiktüten entgegennehmen. Dabei wäre es doch so einfach einen Stoffbeutel mitzunehmen...

Ein weiteres Feld, welches extremen Schaden anrichtet aber im Bewusstsein vieler noch nicht angelangt ist, ist das Mikroplastik in Kosmetik. Hier sollte ein jeder mal mit der CodeCheck-App in seinem Badezimmer recherchieren und beim nächsten Einkauf darauf achten auf Mikroplastik zu verzichten .

Ziel sollte es sein, insgesamt weniger Müll zu produzieren und unseren Planeten nicht unnötig zu belasten.


3.) Zu Öko-Stromanbieter wechseln

Eine sehr einfache aber wirkungsvolle Möglichkeit jeden Monat etwas zum Schutze unseres Planeten zu tun ist der Wechsel zu einem Ökostromanbieter.
Der Zeitaufwand ist minimal und einmalig und die Mehrkosten gering. Der Auswirkung ist aber dauerhaft. Man unterstützt die Förderung erneuerbarer Energien und die Gewinnung von sauberem Strom und verhindert so den Abbau und die Verbrennung des Klimakillers Nr.1, der Braunkohle .

Ausführliche Informationen zu den Vorteilen von Ökostrom, die Erklärung, warum Ökostrom nicht gleich Ökostrom ist und Hilfestellung bei der Wahl des Stromanbieters gibt es in folgendem Gastartikel auf meiner Seite: „Den Planeten retten – jeden Monat“.

Wenn man über einen eigenen Gaszähler verfügt, kann man sich auch hier für einen umweltfreundlichen Gasanbieter entscheiden und einen weiteren wertvollen Beitrag leisten.  


4.) Fahrrad und Zug statt Auto und Flugzeug

Ein weiterer Bereich auf den wir bewusst Einfluss nehmen können und sollten, ist der der Bereich der Fortbewegung. Hier sollte sich jeder fragen, ob es wirklich immer das Auto sein muss oder, ob es nicht auch das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel eine umweltschonende und günstige Alternative wären. In meinem Artikel "Lasst das Auto stehen - nehmt das Rad!" bin ich bereits auf die Vorteile des Fahrradfahrens eingegangen.  

Die klimafeindlichste Art der Fortbewegung mit dem höchsten CO2-Ausstoß ist und bleibt das fliegen. Auf Kurzstreckenflüge sollte unter allen Umständen verzichtet werden. Hier bietet die Bahn eine gute Alternative. In meinem Beitrag "Warum in die Ferne schweifen? Tipps für klimafreundlichen Urlaub." habe ich einige schöne Möglichkeiten für klimafreundlichen lokalen Urlaub aufgezeigt. Wen es einen aber doch einmal in die Ferne zieht, besteht zumindest die Möglichkeit eine CO2-Kompensationszahlung bei atmosfair oder der KLIMA KOLLEKTE  zu leisten um den Planeten und das eigene Gewissen zu entlasten.


5.) Waschen und Putzen ohne Chemie

Allein aus den deutschen Privathaushalten gelangen jährlich mehr als eine halbe Million Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel ins Abwasser. Knapp zwei Drittel davon stammen aus Waschmitteln und Weichspülern und ca. 35% aus Putzmitteln. Etwa ein Drittel besteht aus sogenannten Tensiden, ergänzt durch Phosphate, Duftstoffe, Enzyme, Phosphonate, optischen Aufheller und Silikone Diese Stoffe sind allesamt umweltschädlich

Dabei gibt es durchaus Alternativen. Mittlerweile gibt es in jedem guten Bioladen und in vielen Drogeriemärkten ökologische Wasch- und Putzmittel, Geschirrspültabs und vieles mehr. Im Zweifelsfall leistet auch hier die Code-Check-App gute Dienste.

Es besteht aber auch die Möglichkeit auf Hausmittel wie Essig oder Natron zurückzugreifen. Diese sind meist genau wirksam und dabei schonend für die Umwelt.   


Wenn wir alle an einem Strang ziehen und jeder seinen Teil beiträgt, können wir etwas bewirken! Worauf warten wir noch?!

 


 

Weiterlesen…

Schlagworte